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Was passiert, wenn der Bitcoin-ETF kommt?

Veröffentlicht am 21.12.2023, 16:38
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Seit BlackRock (NYSE:BLK) und Co. Anträge auf Bitcoin-Spot-ETFs eingebracht haben, ist eine verstärkte Dynamik im Kryptomarkt zu beobachten. Warum ist man sich mit dem ETF so sicher, was passiert, wenn er kommt – und was, wenn nicht?

Die Aussicht auf die Zulassung gleich mehrerer Bitcoin-Spot-ETFs versetzt den Krypto-Markt seit Monaten in Aufruhr. Bloomberg-Analysten bemessen die Wahrscheinlichkeit dafür mittlerweile mit überwältigenden 90 Prozent, die Euphorie scheint kaum Grenzen zu kennen. Aber warum rechnen eigentlich alle damit, dass der ETF Anfang Januar nächsten Jahres kommt – und dass er überhaupt kommt, insbesondere unter Berücksichtigung der bisher skeptischen Haltung der nordamerikanischen Börsenaufsicht (SEC) und ihres Vorsitzenden gegenüber Bitcoin? Was passiert, wenn es so weit ist? Und was, wenn die SEC alle auf dem falschen Fuß erwischt und die lang ersehnten ETFs doch ablehnt?

 Seit BlackRock und Co. Anträge auf Bitcoin-Spot-ETFs eingebracht haben, ist eine verstärkte Dynamik im Kryptomarkt zu beobachten. Warum ist man sich mit dem ETF so sicher, was passiert, wenn er kommt – und was, wenn nicht?

BlackRock und die ETF-Erfolgsgeschichte

Im vergangenen Juni war es endlich so weit, der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock reichte bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht den Antrag für den hauseigenen iShares-Bitcoin-ETF ein. Die einen schnappten überrascht nach Luft, die anderen fühlten sich nach Jahren des Bitcoin-Maximalismus bestätigt. Künftig wolle BlackRock an der Technologiebörse Nasdaq Anteilsscheine ausgeben, um auch traditionellen Investoren den Einstieg in das orange Flaggschiff des Kryptomarktes zu ermöglichen. Im Antrag schrieb die international tätige Investmentgesellschaft, man wolle „eine einfache Möglichkeit bieten, eine Investition zu tätigen, die jener in den Bitcoin ähnelt, anstatt Bitcoin direkt auf einer Börse für digitale Vermögenswerte zu erwerben“.

Der Freudentaumel auf kryptoaffinen Social-Media-Kanälen kannte keine Grenzen – wenn BlackRock einen ETF beantrage, sei die Zulassung nur eine Formalität, hieß es. Schließlich hatte der Wall-Street-Riese, der mit rund $8.6 Billionen ein Vermögen verwaltet, das etwa doppelt so groß ist wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt Deutschlands, nicht nur einen Ruf zu verlieren, sondern auch eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte in Sachen ETFs: Bis zum Sommer 2023 bezifferten einschlägige Medien BlackRocks ETF-Erfolgsrate mit 575 zu 1. Also 575 erfolgreiche ETF-Anträge gegen einen gescheiterten. Und dieser gescheiterte Versuch liegt fast zehn Jahre zurück. Die Jungs von Larry-Fink, dem BlackRock-CEO, wissen also ganz genau, was sie tun, wenn sie einen ETF beantragen, so lautete der allgemeine Tenor.

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Grayscale legte vor

Bitcoin-ETF? War da nicht was? Das fragten sich so einige Kenner der Branche, denn so neu ist die Idee gar nicht. Schon 2013 setzte der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale einen Bitcoin Trust (GBTC) auf und bekam kurz darauf die Zulassung für den öffentlichen Handel. Obgleich Grayscale sein Anlageprodukt als unmittelbares Investmentwerkzeug für den ansonsten vermeintlich unsicheren Kryptomarkt anpreist und es mit Rohstoff-ETFs vergleicht, hat der hauseigene Trust nicht viel mit einem Spot-ETF gemein. Denn GBTC ermöglicht keine direkte Anlage in Bitcoin, sondern vielmehr die Beteiligung an einem Fonds, der Bitcoin hält.

Und das tut Grayscale eifrig: Mit mehr als einer halben Million Bitcoins zählt die Tochter der Venture-Capital-Firma Digital Currency Group zu den größten Bitcoin-Besitzern der Welt. Der GBTC birgt aber einige Einschränkungen für Investoren – so müssen Anteile zumindest sechs Monate gehalten werden, die Gebühren dafür sind hoch. Auch deshalb wurde der Trust zwischenzeitlich mit einem Abschlag von nahezu 50 Prozent gehandelt. Bei Grayscale war ein Bitcoin also nur die Hälfte wert – weil die Coins vom offenen Markt separiert gehalten wurden und auch wegen der langen Haltedauer keine Arbitrage möglich war. Genau das soll bei den für Januar erwarteten Spot-ETFs anders sein. Denn die können frei gehandelt werden und spiegeln den BTC-Preis daher genau wider.

Präzedenzfall schwächt die Börsenaufsicht

Jahrelang versuchte Grayscale, seinen Trust deshalb in einen Spot-ETF umzuwandeln, scheiterte aber mehrfach an informellen oder offiziellen Ablehnungen der US-Börsenaufsicht SEC. Ein Spot-ETF schien angesichts der Renitenz von Gary Gensler und Co. undenkbar. Bis die Angelegenheit diesen Sommer Fahrt aufnahm: Erst kam BlackRock mit seinem ETF-Antrag um die Ecke und setzte die SEC damit gehörig unter Druck – wir erinnern uns: Wenn BlackRock klingelt, geht die ETF-Tür auch meistens auf. Kurz darauf im August entschied ein Berufungsgericht aus Nordamerika, vor das Grayscale infolge der jüngsten Ablehnung seiner ETF-Umwandlung gezogen war, dass die Weigerung der SEC nicht rechtens sei und hob ihr Verbot auf. Damit hatte Grayscale genau das in der Tasche, was die SEC so lange zu verhindern versuchte: einen Präzedenzfall. Zwei Monate später sickerte durch verschiedene Insiderkanäle, dass die SEC wohl keine Berufung einlegen wird. Nach Jahren des erbitterten Kampfes gegen eine institutionalisierte Investitionsrampe in den Bitcoin schien die SEC plötzlich aufzustecken.

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Vielleicht blieb ihr auch einfach nichts anders übrig. Neben BlackRock bemüht sich nämlich eine ganze Reihe weiterer großer Fondsmanager um ein eigenes BTC-Anlageprodukt. Branchenkenner erwarten eine Welle an gleichzeitigen Zulassungen der aktuell dreizehn eingereichten Anträge auf BTC-Spot-ETFs. Und dafür braucht es keine Glaskugel. Denn die SEC ist dazu gezwungen, demnächst reinen Tisch zu machen. Sie kann ein eingebrachtes Gesuch auf Zulassung nur zweimal vertagen, bis eine Entscheidung hermuss – und diesen Spielraum hat die SEC ausgeschöpft. Die aktuellen Fristen laufen in den ersten beiden Januarwochen ab und kürzlich erst vertagte die SEC ihr finales Statement zum etwas später eingereichten BTC-ETF von Franklin Templeton vorzeitig.

Eine Deadline für alle ETFs

Wichtig ist dieses Detail bei Franklin Templeton, weil so eine vorzeitige Rückmeldung normalerweise nicht die Art der Börsenaufsicht ist, die solche Dinge am liebsten und traditionell bis zum Schluss aussitzt. Experten vermuten, dass die SEC alle ETFs auf einmal zulassen will, um Wettbewerbsverzerrung zu verhindern und deshalb alle Deadlines so deichselt, dass sie auf ebendiesen kleinen Zeitraum Anfang Januar zusammenfallen. Derweil verdichten sich die Indizien immer weiter und steigern die schon jetzt überhitzte Erwartungshaltung vieler Investoren und Krypto-Enthusiasten: Laut übereinstimmenden Medienberichten verhandeln große Market-Maker schon länger mit BlackRock, um Liquidität für den geplanten Spot-ETF bereitzustellen.

Und es ging immer weiter: Erst kürzlich tauchten auf der Website des Clearinghauses DTCC, wo Vorab-Informationen zu bald in den USA erscheinenden Anlageprodukten veröffentlicht werden müssen, gleich mehrere Ticker für Bitcoin-Spot-ETFs verschiedener Anbieter auf. Cathie Woods, deren Ark Invest bisher eine der größten Shareholder am Grayscale Bitcoin Trust gewesen war, berichtete vor einigen Tagen, dass sich die Tonalität der SEC im Kontext der ETF-Zulassungen merklich geändert hätte, wie in unserem Wochenrückblick von vergangener Woche zu lesen ist.

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Was passiert, wenn der ETF kommt…?

Über die möglichen Auswirkungen einer Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs scheiden sich die Geister. Matthew Sigel, Leiter der Forschungsabteilung zu digitalen Assets bei VanEck, einem weiteren Spot-ETF-Aspiranten, schrieb dazu in einem kürzlich erschienenen Statement, dass gemäß den eigenen Erwartungen „im ersten Quartal 2024 mehr als 2.4 Milliarden Dollar in neu zugelassene US-Spot-Bitcoin-ETFs fließen werden“. Demnach sei es „unwahrscheinlich, dass der Bitcoin-Kurs im ersten Quartal des kommenden Jahres unter $30 000 fällt“ – obgleich die Rezession in den Vereinigten Staaten in genau diesem Zeitraum eintreten werde.

Bei dieser Prognose beruft sich VanEck wie zahlreiche andere Beobachter auch auf einen Vergleich mit dem Gold Shares (GLD) ETF, der Ende 2004 gelistet wurde, in den ersten Tagen nach Launch rund eine Milliarde Dollar akkumulierte und bis zum ersten Quartal 2005 auf knapp $2.3 Milliarden anwuchs. Umgelegt auf die Marktkapitalisierung von Bitcoin würde das gute $300 Millionen in den ersten Tagen und rund $750 Millionen im ersten Quartal nach Zulassung der Spot-ETFs bedeuten. Angesichts der erwartbaren Lockerung der Geldpolitik könnten sich diese Prognosen aber noch verdreifachen: Gold werde „bei den Hartgeldanlegern einen erheblichen Marktanteil“ an Bitcoin abtreten müssen, sodass unter Berücksichtigung der im sich Umlauf befindlichen Geldmenge etwa $40 Milliarden in den ersten zwei Jahren in Bitcoin fließen könnten. Den börsengehandelten Fonds (GLD), der die Wertentwicklung von Gold abbildet, analysieren wir für Sie übrigens täglich in unserem Gold-Paket.

Die Erwartung einer möglichen Zunahme der Marktkapitalisierung und Preisentwicklung wird teilweise mit der Annahme verbunden, dass die Vermögensverwalter nach Zulassung der Spot-ETFs zunächst jene Bitcoins, die sie anschließend per Anteilsschein weiterverkaufen wollen, auf dem freien Markt erwerben müssen. Dies könnte zu einer Veränderung der Marktnachfrage führen. Der überbordende Optimismus von VanEck wird im Crypto Space aber nur bedingt geteilt. So wird vielerorts ein Sell-The-News-Event erwartet, das den zuletzt sprunghaft angestiegenen Bitcoin-Kurs nach Zulassung der ETFs stark korrigieren ließe. Zu diesen eher pessimistischen Stimmen gesellte sich unlängst JPMorgan (NYSE:JPM) in einer eher bärischen Prognose für den Bitcoin, die wir ebenfalls in unserem letzten Wochenrückblick aufgegriffen haben. Unsere Erwartungen basierend auf der Elliott-Wellen-Analyse finden Sie hingegen hier.

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… und was, wenn nicht?

Sollten die Spot-ETFs in den USA entgegen aller Erwartung doch nicht zugelassen werden, ist laut Philipp Sandner, Gründer des Frankfurt School Blockchain Centers im Gespräch mit Das Investment „sicher ein signifikanter Rücksetzer zu erwarten“. Dennoch gebe es „anderswo auf der Welt Unternehmen, die Ähnliches wagen und entsprechende Krypto-Angebote aufsetzen“. Gerade in Deutschland gebe es bereits mehrere Banken und Unternehmen, die Bitcoin-Produkte planen und entsprechende Verwahrlizenzen angefordert oder schon erhalten hätten. In anderen Ländern schreite die institutionelle Adaption ebenso voran. Zwar könnten „all diese Produkte eine Nicht-Genehmigung eines Bitcoin-ETFs in den USA nicht kompensieren“, gibt Sandner zu bedenken, wohl aber dürfte das gegebenenfalls „den Kurssturz deutlich abschwächen“.

Dass die SEC mittlerweile aber schon technische Details mit den Antragsstellern diskutiert, die normalerweise erst kurz vor einer Zulassung thematisiert werden, deutet darauf hin, dass man sich um das Negativszenario einer Ablehnung erst einmal keine Gedanken machen muss. Kürzlich erst geschaffene Präzedenzfälle wie der von Grayscale oder auch Ripple deuten zudem darauf hin, dass der Wind in Sachen Krypto-Akzeptanz sowohl in der Justiz als auch in der Wirtschaft dreht. In Erwartung eines nahenden Bitcoin-ETFs überarbeitete etwa Google (NASDAQ:GOOGL) kürzlich seine Werberichtlinien, damit institutionelle Anbieter künftig ihre Krypto-Finanzprodukte vermarkten können.

Ein neues Kapitel der Wirtschaftsgeschichte

Zwar wird vielerorts aufgrund der aktuell straffen Geldpolitik und der fragilen wirtschaftlichen Situation mit Blick auf eine möglicherweise drohende Rezession vor allzu optimistischen Kursprognosen für den Bitcoin gewarnt. Und doch dürfte die größte Kryptowährung der Welt laut unserer Analyse auch langfristig noch deutliches Aufwärtspotenzial besitzen, das uns in Richtung des alten All Time Highs befördern sollte, bevor es im Bullrun noch ein gutes Stück weiter hoch geht. Ob die Spot-ETFs nun kommen oder nicht – Bitcoin bleibt eines der spannendsten Investments der kommenden Jahre. Auf diesem Weg werden wir ihn und seine Altcoin-Kollegen in unserem Krypto-Paket begleiten, dort besprechen wir täglich mögliche Kauf- und Trading-Chancen. Seien Sie dabei, wenn dieses neue Kapitel der Wirtschaftsgeschichte geschrieben wird.

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