(DailyFX.de - Düsseldorf) – Das Brokerhaus IG Markets taxiert den Ölpreis (WTI) zur Stunde auf 66,81 US-Dollar je Barrel. Damit verlor der Preis alleine in der letzten Woche um mehr als 8,5 % und erreichte eine relevante Unterstützungszone.
WEITERER TRENDBRUCH KÖNNTE BEVORSTEHEN
In der vergangenen Woche am Mittwoch hatte ich in diesem Artikel „WTI Ölpreis: Mehrere Faktoren sprechen für eine größere Korrektur“ auf den möglichen Einbruch unter die sekundäre Trendlinie auf Tageskerzenbasis hingewiesen. Den Ausbruch haben folgende Faktoren begünstigt:
- Stabiler US Dollar in Form des US Dollar Index (DXY)
- Kommunikationspolitik von Seiten der OPEC- und Non-OPEC Länder (Russland)
- Aufbau von US Beständen im Rahmen des EIA Berichts
KOMMUNIKATIONSPOLITIK DER OPEC UND RUSSLAND ÜBERRASCHT MARKTTEILNEHMER
Der hauptsächliche Faktor dürfte bei dem starken Einbruch des Ölpreises in der vergangen Woche die Kommunikationspolitik der OPEC sowie Russland gewesen sein. Während zu Beginn der Woche bereits einige Informationen nach außen gedrungen waren, hatten die beiden Länder die Aussagen zum Ende der Woche nochmals konkretisiert. Man erwägt tatsächlich im Rahmen des nächsten OPEC-Meetings die Produktionskürzungen zu drosseln. Ob es tatsächlich dazu kommen wird, bleibt abzuwarten. Ebenfalls bleibt die Frage bestehen, wie weit man den Preis überhaupt fallen lassen will, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass dieser in der vergangenen Woche bereits um mehr als 8,5 % verloren hatte.
RELEVANTE UNTERSTÜTZUNGSZONE BEREITS ERREICHT
Charttechnisch betrachtet hat der Preis entgegen meinen Erwartungen den relevanten Unterstützungsbereich schon in der vergangenen Woche erreicht. Ich hatte einen etwas längeren Zeitraum dafür angepeilt. Eine technisch bedingte Erholung könnte bei ca. 65 US Dollar je Barrel einsetzen. Ein etwas schwächerer US Dollar Index könnte dabei helfen. Dieser hat den Freitag negativ geschlossen und notiert zu Beginn der aktuellen Woche leicht unter dem sekundären Aufwärtstrend, hat also den Aufwärtsschub von Donnerstag wieder komplett abgegeben. Ein festerer Euro gegen den Greenback (EUR/USD Kurs) dürfte zu Beginn der aktuellen Woche zu der Schwäche im Index beitragen, da in Italien die Bildung einer rechtspopulistischen Regierung fürs Erste gescheitert ist.
WTI CHART AUF TAGESBASIS
Quelle: IG Handelsplattform
NOCH IST DER TREND INTAKT
Auf Wochenkerzenbasis bleibt der primäre Aufwärtstrend noch intakt, sofern der Unterstützungsbereich nicht unterschritten worden ist. Schlusskurse unterhalb von 65 US Dollar je Barrel dürften den Einbruch signalisieren. Das nächste relevante technische Ziel auf Wochenbasis könnte in diesem Fall in etwa bei 62 US Dollar liegen. Das würde ab dem aktuellen Preisniveau ein technisches Downside-Potential von ca. 7 % bergen. Viel dramatischer dürfte sich das Ganze jedoch darstellen, wenn der WTI Ölpreis den 200 Wochen-Durchschnitt wieder ansteuert. Dann wären Kurse auch unter 55 US Dollar wieder denkbar. Es ist jedoch zum gegebenen Zeitpunkt eher ein unrealistisches Szenario, da die ölproduzierenden Länder aller Voraussicht nach vorher einschreiten würden.
WTI CHART AUF WOCHENBASIS
Quelle: IG Handelsplattform