Der Angriff auf die saudi-arabische Ölproduktion vom letzten Wochenende führte zu einem deutlichen Anstieg des Rohölpreises. Auch wenn sich die anfänglichen Preisspitzen etwas gemässigt haben, so bleiben die Rohölpreise dennoch erhöht. Pessimistisch stimmt uns, dass den meisten Rezessionen in den letzten 50 Jahren ein Anstieg des Ölpreises vorangegangen ist. Die Markt-Bären haben auf einen geopolitischen Auslöser gewartet, der die Märkte durcheinander wirbeln würde. Auch wenn die Höhe des Kursanstiegs selbst nicht gross genug war, um Alarm auszulösen, erinnert sie uns dennoch daran, wie anfällig die Märkte auf geopolitische Bedrohungen reagieren. Die Handelskonflikte bleiben die grösste geopolitische Bedrohung und sie ziehen die globale Wirtschaft langsam in den Keller. Die Unsicherheiten aufgrund des Handelskrieges zwischen den USA und China und den Auswirkungen des Brexits auf den Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU haben der Unternehmensstimmung geschadet, Anlagen gestoppt und die Produktion weltweit fallen lassen. Aber unsere konstruktive Meinung basiert auf der Reaktion der Zentralbank, die ein festes Sicherheitsnetz für das Risiko war.
In der letzten Woche senkte der Offenmarktausschuss seinen Zielbereich für die Federal Fund Rates um weitere 25 Bp auf 1,75% bis 2,00%. Die aktualisierte Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen zeigte mittelfristige Leitzinsprognosen ohne weitere Zinssenkungen von dem aktuellen Niveau in 2019-20 und einen gemässigten Anstieg der längerfristigen Schätzungen von 2,5% in den Jahren 2021-22. Die Mitgliedsprognosen zeigten jedoch eine Divergenz innerhalb des Ausschusses, da sieben Mitglieder die Zinsen in diesem Jahr um 25 Bp senken wollten, aber zehn Mitglieder aktuell nicht von weiteren Lockerungsmassnahmen ausgehen. Die Richtung der eingehenden Daten wird wesentlich sein. Aktuell zeigen die US-Daten einen Rückgang und unserer Meinung nach sogar eine Rezession an. In den USA ist eine Rezession im Allgemeinen ein Branchenphänomen und dem privaten Sektor geht es gut. Sowohl Haushalte als auch Unternehmen verbuchen einen Überschuss. Die Fed wird das Bedienen von Schulden für Haushalte und Unternehmen weiter einfacher machen. Die einzige Bedrohung bestünde im Zusammenhang mit dem Vertrauen, vielleicht durch den Handelskrieg oder eine politische Rede. Wir zweifeln, dass ein politischer Schock in den USA zu einer Wirtschaftsschwäche führen könnte (wir erwarten vielmehr das Gegenteil). In diesem Quartal haben 16 Zentralbanken die Zinsen gesenkt. Die EZB führt allgemeine Lockerungsmassnahmen durch, während die BoJ abwartete, sich aber zurückhaltender zeigte. Das Nettoergebnis daraus sind ausreichend negative Indikatoren, um die Zentralbanken zu zwingen, auf die geopolitischen Bedrohungen zu reagieren. Aber aktuell wird diese Dynamik keine allgemeine Rezession auslösen. Die Goldpreise liegen stabil bei 1520 USD, da die Anleger vor den Details zu den Handelsgesprächen zwischen den USA und China abwarten, aber die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten führten zu Nachfrage.