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ZIRP (Nullzinsen): Was bedeutet das für den Devisenmarkt?

Veröffentlicht am 17.03.2020, 21:24
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Nullzinsen (ZIRP) sind ZURÜCK! In einer dramatischen Ankündigung am Sonntagabend senkte die Federal Reserve die Zinssätze um einen vollen Prozentpunkt auf einen Zielbereich von 0 bis 0,25%, also rund null. Zusätzlich wurde ein neues Programm zur quantitativen Lockerung aufgelegt, in dessen Rahmen die Zentralbank Wertanlagen im Umfang von 700 Milliarden US-Dollar aufkaufen wird. All dies folgt auf die Eilzinssenkung um 50 Basispunkte vom 3. März und wurde von einer Ankündigung der großen Zentralbanken begleitet, die Zinssätze für Swap-Linien zu senken, um sicherzustellen, dass Dollars überall verfügbar sind.  

Aber das ist nicht alles….

Die Reserve Bank of Neuseeland senkte am Sonntag ihren Leitzinssatz um 75 Basispunkte auf 0,25%. Die Bank of Japan führte ihrerseits ein neues Nullzins-Darlehensprogramm ein und erhöhte die Mittel für den Kauf von Vermögenswerten, indem sie ihre aktiven ETF-Käufe verdoppelte. Der IWF erklärte sich bereit, eine Kreditkapazität von 1 Billion US-Dollar zu mobilisieren und forderte die Zentralbanken auf, als Ergänzung zu zins- und anderen geldpolitischen Maßnahmen am Devisenmarkt einzugreifen. Während die Schritte der Zentralbanken in diesem Monat nicht perfekt synchron abliefen, liegen sie nahe genug beieinander, um koordiniert zu sein. Die G7 hat heute Morgen eine weitere Notkonferenz und einige ihrer verbleibenden Optionen sind Währungsinterventionen, ein globales Verbot von Leerverkäufen oder die Schließung von Finanzmärkten. 

Leider konnten all diese Maßnahmen den Markt nicht beruhigen, als Aktien vor deutlichen Verlusten zu Handelsbeginn in New York stehen. Investoren sehen die jüngsten Schritte der Zentralbanken als Pflaster auf eine große Wunde. Regierungen auf der ganzen Welt schließen Schulen, Restaurants und Geschäfte und gehen zur Vollquarantäne über. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf ihre Volkswirtschaften haben und viele, wenn nicht alle Länder, in eine Rezession stürzen. 

Es werden Kriegsmaßnahmen angekündigt, ohne einen tatsächlichen Krieg, der die Industrieproduktion ankurbeln könnte. 

In Zukunft wird es Verluste über alle Branchen hinweg geben, gefolgt von massiven Insolvenzen und Arbeitslosigkeit. Die Aktienkurse fallen, weil keine dieser Maßnahmen ausreicht, um die Blutung zu stoppen. Sie werden dazu beitragen, die Beeinträchtigungen für Unternehmen, ihre Mitarbeiter und Verbraucher zu lindern, aber letztendlich, wenn sich alle in ihren Häusern verkriechen, gibt niemand Geld aus. Die Breite der Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit kann man am Empire State Manufacturing Index, dem Index für die industrielle Aktivität im Raum New York, ablesen, der um den größten Betrag aller Zeiten auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken ist, schon bevor NY zur Vollquarantäne überging.

Was sind die Implikationen für Währungen oder Devisen?

Die Risikoaversion bleibt bestehen, und die größten Nutznießer der anhaltenden Verluste am Aktienmarkt werden Währungen wie der Japanische Yen und der Schweizer Franken sein. Wie bei den anderen Währungen und Wechselkursen hängt ihre Richtung davon ab, was als Nächstes mit den Zinssätzen passiert.  

Hier sind erst einmal die Zinssätze:

Derzeit hat Kanada den höchsten Zinssatz, gefolgt von Australien. Die Bank of Canada wird höchstwahrscheinlich nach zwei Eilsitzungen in diesem Monat eine Verschnaufpause einlegen. Mit Ölpreisen unter 30 USD das Fass wird Kanada allerdings stark unter dem Doppelschlag durch COVID-19 und dem Abwärtstrend bei Öl leiden. Die Reserve Bank of Australia war eine der ersten, die die Zinssätze senkte, aber ihre Reduktion war gering. Sie sind als nächstes an der Reihe, könnten sich jedoch für eine weitere Viertelpunktbewegung entscheiden, die im Vergleich zu Maßnahmen anderer Zentralbanken unbedeutend wäre. Die Fed hat keinen Spielraum mehr für weitere Zinssenkungen, die EZB weigert sich, die Zinsen weiter zu drücken, aber ihre Volkswirtschaften werden am härtesten betroffen sein. Die Zentralbank Neuseelands, die am Sonntag den Geldhahn aufdrehte, suggerierte, die Zinssätze für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen Niveau halten zu wollen. Sie ist gegen Negativzinsen und bevorzugen umfangreiche Käufe von Wertpapieren, wenn mehr Unterstützung benötigt wird.

Vor diesem Hintergrund glauben wir, dass der japanische Yen und der Schweizer Franken weiter steigen werden, der Euro wird unterdurchschnittlich abschneiden, der australische und der neuseeländische Dollar werden besser als der Durchschnitt laufen und der Druck auf dem US Dollar bestehen bleiben. Für den USD/JPY Kurs erwarten wir eine Bewegung auf 102 und für den EUR/USD Kurs haben wir das Bärenmarktgebiet betreten, sodass die meisten Carry-Trade-Flows aufgelöst sind und die 1,10 getestet werden dürfte.

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