Investing.com – Der Dax baute seine Verluste bis zum Börsenschluss im Vorfeld der Veröffentlichung des Fed-Protokolls der letzten Ratssitzung wieder ab und ging unverändert bei 9.660,05 Punkten aus dem Handel. In der zweiten Reihe verzeichnete der MDax ein hauchdünnes Plus von 0,04% auf 16.855,78 Zähler. Der TecDax schloss, wie auch der Dax, auf seinem Vortagesschlusskurs bei 1.269,99 Punkten.
Nachdem der gestern veröffentlichte NAHB/ Wells Fargo Hausmarktindex für Februar, der das Sentiment am US-Immobilienmarkt erfasst, aufgrund der starken Winterwitterung stark nachgegeben hatte, wurde bereits am Morgen mit schwachen Zahlen zu den US-Wohnbaubeginnen und –genehmigungen für Januar gerechnet.
Die Wohnbaubeginne verzeichneten letzten Monat den stärksten Rückgang seit fast drei Jahren. Wie das US-Handelsministerium heute mitteilte, ist die Zahl um 16% auf kalenderbereinigt 880.000 Einheiten eingebrochen. Im Prinzip ist dies auf den kalten Winter zurückzuführen. Allerdings deutet eine Verringerung der Baugenehmigungen von 5,4% im Januar darauf, dass am US-Immobilienmarkt eine Schwächephase einzusetzen scheint.
Die MBA-Hypothekenanträge sind zudem in der Woche bis zum 14. Februar um 4,1% auf 380,9 gefallen, teilte heute die Mortgage Bankers Association mit. Womöglich ist dies auf den Anstieg des 30-jährigen Hypothekzinses zurückzuführen. Im Vergleich zu der Woche davor legte dieser um 5 Basispunkte auf 4,5% zu.
Anleger erhoffen sich, dass das Fed-Protokoll, das erst heute Abend um 20:00 Uhr veröffentlicht wird, weiteres Licht auf die jüngsten Anzeichen einer Abkühlung der US-Wirtschaftserholung wirft. Angesichts der Verunsicherung schwächte sich heute auch der USD gegenüber zum Euro oder Yen ab.
In Wall Street startete der Dow Jones praktisch unverändert in den heutigen Handelstag. Nach europäischem Börsenschluss notierte der US-Leitindex um 0,33% fester bei 16.183,50 Punkten. Der S&P 500, der leicht negativ gestartet war legte ebenfalls um 0,19% auf 1.844,20 Zähler zu. Ein neuer Rekord steht somit wieder in Reichweite. Für Antrieb im breiter gefassten Index trugen starke Anstiege der CF Industries Holdings und Garmin-Aktien bei, nachdem beide Unternehmen starke Geschäftszahlen vorgelegt hatten, die die Markterwartungen übertrafen. Die Wertpapiere verzeichneten am Nachmittag (MEZ) Anstiege von jeweils 7,82% und 8,73%.
Unterdessen ist im vierten Quartal 2013 die Arbeitslosenrate im Vereinigten Königreich unerwartet von 7,1% auf 7,2% gestiegen, gab heute das nationale Statistikamt bekannt. Somit nimmt die Quote wieder etwas Abstand von der 7%-Marke, von der an die Bank of England vor kurzem noch eine Anhebung des Leitzinses erwogen hatte. Doch versicherte zuletzt die BoE, dass auch nach Unterschreiten der 7% der Leitzins vorerst bei 0,5% belassen werden sollte.
Im Euroraum hat andererseits im Dezember ersten Schätzungen zufolge die Produktion im Baugewerbe um 0,9% zugenommen, teilte heute die europäische Statistikbehörde mit. In der gesamten EU legte die Produktion um 1%.
Am deutschen Rentenmarkt blieb bei einer zehnjährigen Anleiheauktion die Nachfrage bei 4,33 Mrd. Euro unter dem angestrebten Aufstockungsbetrag von 5 Mrd. Euro. Die Einbehaltene Marktpflegequote fiel dagegen mit 1,204 Mrd. Euro ungewöhnlich hoch aus. Die Durchschnittsrendite belief sich auf 1,64%, was 0,13 Punkte unter dem Niveau der letzten vergleichbaren Auktion Ende Januar liegt.
An den europäischen Aktienmärkten schlossen die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 schloss unverändert bei 6.796,71 Punkten, der CAC 40 legte dagegen um 0,24% zu, der Ibex 35 schloss um 0,11% fester und der FTSE MIB gab um 0,20% nach.
Am Frankfurter Parkett ging ThyssenKrupp als Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,34% aus dem Handel. Rheinmetall führte die Gewinnerliste im MDax bei einem Anstieg von 1,53% an. Für Auftrieb sorgte eine Gewinnmarge der Autozuliefer-Sparte von 7%, was die Markterwartungen deutlich übertroffen hat. Topwert im TecDax war Aixtron. Die Aktie legte um 1,74% zu.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex war die Commerzbank bei einem Rückgang von 3,22%. Weitere Flops waren Sky Deutschland und QSC bei Abschlägen von jeweils 2,77% und 2,67%.