Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Die Rohstoffpreise sind in den letzten Wochen zum Teil deutlich zurückgekommen. Sabine Schels, Rohstoffstrategin bei Goldman Sachs, sieht auf dem aktuellen Niveau nun ein positives Chance-Risiko-Verhältnis zugunsten von Rohstoffen.
Die meisten Rohstoffsektoren haben in den letzten Monaten aufgrund von "überzogenen" Rezessionsängsten scharf korrigiert. Nach Ansicht der Goldman-Ökonomen befindet sich der Markt immer noch in einer "langen spätzyklischen Phase". Schels zufolge sind "Rohstoffe der beste Vermögenswert, den man im Spätzyklus besitzen kann."
Da die Nachfrage weiterhin das Angebot übersteige, so Schels, seien Rohstoffanlagen nach wie vor attraktiv, selbst wenn die Fed angesichts der höchsten Inflationsrate seit 40 Jahren mit einer sehr restriktiven Geldpolitik überrasche.
"Unsere Strategen erwarten eine erneute Abschwächung der Risikobereitschaft, weil wir glauben, dass die Korrelation zwischen Rohstoffen und anderen risikoreichen Anlagen wieder abnehmen wird", schrieb Schels in einer Kundenmitteilung.
Entsprechend beurteilt Schels die Aussichten für Rohstoffe auf Sicht von 12 Monaten als "positiv" und hebt daher ihre Prognosen für den S&P GSCI und den BCOM an.
Für den S&P GSCI, der als Referenzindex des Rohstoffmarkts gilt, sieht Goldman Sachs (NYSE:GS) nun ein Renditepotenzial von fast 40 %.
Zwar ist die Goldman Sachs-Strategin in Bezug auf Metalle kurzfristig "vorsichtig", sieht dafür aber umso mehr Potenzial in den Bereichen Energie und Landwirtschaft. Diese sollten den Rohstoffindex nach oben führen.
"Auf relativer Basis erscheinen die Ölpreise im Vergleich zu den internationalen Gaspreisen und sogar zu den Preisen für Kraftwerkskohle günstig. Da Öl in Zeiten gravierender Energieknappheit der Rohstoff der letzten Wahl ist, glauben wir, dass der Rückgang des gesamten Ölkomplexes einen attraktiven Einstiegspunkt für Long-only-Anlagen bietet. Unterm Strich bleiben wir trotz des starken Preisanstiegs im letzten Jahr sehr positiv für die Sektoren Energie und Landwirtschaft eingestellt", resümiert Schels.