Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis konnte sich am Freitag stabilisieren und dürfte die Handelswoche weitgehend unverändert beenden. Nach den hawkishen Äußerungen der Fed und dem daraus resultierenden Verkaufsdruck hat sich die inzwischen etwas Lage entspannt.
Die Edelmetallpreise zeigten sich in dieser Woche überraschend widerstandsfähig, nachdem die US-Notenbank die Leitzinsen angehoben und einen aggressiveren Ton angeschlagen hatte, als viele erwartet hatten. Gleichwohl dürften die US-Leitzinsen bis zum Jahresende weiter steigen und damit den Druck auf Gold & Co. aufrechterhalten.
Die Preise für das gelbe Edelmetall werden derzeit weiterhin deutlich unter 1.700 USD je Feinunze gehandelt. Das wichtige Unterstützungsniveau konnte diese Woche nicht mehr gehalten werden.
Der Goldpreis lag am Freitag weitgehend unverändert bei etwa 1.672,37 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:40 Uhr MEZ bei etwa 1.680 USD je Feinunze notierte.
Der kurzfristige Ausblick für Gold bleibt aufgrund möglicher weiterer Zinserhöhungen in den USA getrübt. Das kommt vor allem dem Dollar zugute, was sich negativ auf die Performance der Edelmetallpreise auswirkt.
Allerdings haben die wirtschaftlichen Turbulenzen aufgrund der aggressiven Haltung der Fed die Erwartung geschürt, dass das gelbe Edelmetall seinen Status als sicherer Hafen wiedererlangen könnte. Viele Händler preisen zudem die Möglichkeit ein, dass die Fed Ende 2023 mit Zinssenkungen beginnen wird, um einen größeren wirtschaftlichen Schock durch zu hohe Zinsen zu verhindern.
„Die hawkishen Fed-Prognosen stellen einen ziemlich düsteren Ausblick für die Wirtschaft dar, und das könnte Gold schließlich wieder in die Rolle des sicheren Hafens drängen. Der fortgesetzte Kampf gegen die Inflation dürfte für die Wirtschaft sehr unangenehm werden, aber im Moment sieht es so aus, als würde die Fed ihre Serie von Zinserhöhungen im Februar abschließen“, schrieben Analysten von Oanda diese Woche in einem Kommentar.
Unter den Industriemetallen stieg der Kupfer-Future am Freitag um 0,2 % auf 3,4690 USD pro Pfund. Die Preise für das rote Metall dürften die Handelswoche mit einem Minus von 1,4 % beenden. Es ist bereits die zweite Verlustwoche in Folge. Viele Händler befürchten, dass steigende Leitzinsen auf der ganzen Welt die Industrieaktivität belasten könnten.
Neben der Fed hat auch die Bank of England diese Woche die Leitzinsen weiter angehoben, um die steigende Inflation zu bekämpfen, ebenso wie die Zentralbanken in anderen europäischen Ländern sowie in Asien.