NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag uneinheitlich entwickelt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar 81,95 US-Dollar. Das waren 35 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen um 20 Cent auf 76,91 Dollar.
Am Ölmarkt steht nach wie vor die Förderpolitik des großen Verbunds Opec+ im Mittelpunkt des Interesses. Nach Unstimmigkeiten über die Ausrichtung ist ein für das Wochenende geplantes Treffen auf Donnerstag verschoben worden. Der Disput dreht sich offenbar vor allem um die Produktion afrikanischer Staaten wie Angola und Nigeria, die ihre Förderung ausweiten wollen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf einen Delegierten, dass hier eine Einigung mit Saudi-Arabien kurz bevor stehe.
Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank (ETR:CBKG) sprach von einer Beruhigung am Ölmarkt, als klar geworden sei, dass die Verschiebung des Treffens nicht einem Sinneswandel Saudi-Arabiens anzulasten sei. Das führende Opec-Land scheine weiterhin bereit, einen Großteil der Angebotskürzung zur Stabilisierung des Ölmarktes zu schultern, sagte Lambrecht.
Im Verlauf der Woche hatten Spekulationen über die Förderpolitik zeitweise deutliche Kursbewegungen bei den Ölpreisen ausgelöst. Unter dem Strich hat der Preis für Rohöl aus der Nordsee seit Montag aber nur leicht zugelegt.
Der Ölriese Saudi-Arabien begrenzt seine Förderung seit längerem wesentlich deutlicher als die übrigen Opec-Länder. Damit sollen vor allem die in den vergangenen Wochen gefallenen Preise gestützt werden.