Von Ambar Warrick
Investing.com-- Die Ölpreise sind am Montag im frühen asiatischen Handel gesunken und haben ihre Verluste von letzter Woche ausgeweitet. Anzeichen eines schwachen chinesischen Verbrauchs haben die Sorge vor einer nachlassende Ölnachfrage verstärkt.
Bis 02.04 MEZ verbilligten sich die US-Rohöl-Futures um 0,9 % auf 88,19 Dollar je Barrel, während die Brentöl-Futures um 0,6 % auf 94,06 Dollar fielen. Beide Referenzkontrakte notierten auf dem niedrigsten Stand seit Ende Januar.
Die Stärke des US-Dollar - nach den hervorragenden Arbeitsmarktdaten letzte Woche - drückte am Montag auch auf die Rohölpreise. Die Markterwartungen für eine große Zinserhöhung durch die Federal Reserve nahmen im Zuge der Jobdaten zu.
Belastend wirkten sich auch die chinesischen Daten aus, wonach die Einfuhren im Juli schwächer als erwartet gestiegen waren. Damit setzte sich der Trend einer nachlassenden Nachfrage in einem der größten Ölimporteure der Welt fort.
Die Importe stiegen zwar schneller als im Vormonat, hatten aber den zweitniedrigsten Wert in diesem Jahr erreicht. Dennoch verzeichnete China aufgrund der weiterhin robusten Exporte einen rekordhohen Handelsüberschuss.
Die Wirtschaftsaktivität in China wurde durch die Corona-Lockdowns in diesem Jahr stark beeinträchtigt. Letzte Woche schrumpfte das verarbeitende Gewerbe nach offiziellen Angaben im Juli. In Verbindung mit den schlechten Daten aus der Industrie auf der ganzen Welt erlebten die Ölpreise ihre schlechteste Woche seit dem Corona-Crash im März 2020.
Stärker als erwartet ausgefallene Daten zu den US-Lohn- und Gehaltsabrechnungen am Freitag sorgten dafür, dass die Marktteilnehmer nun mit einer deutlichen Zinserhöhung der US-Notenbank im nächsten Monat rechnen - eine Entwicklung, die sich negativ auf die Ölmärkte auswirkt.
Ein weiterer Rückgang der Ölpreise könnte jedoch den Inflationsdruck mindern, weil die steigenden Kraftstoffpreise in diesem Jahr am meisten zur Teuerung beigetragen haben.
Der Fokus liegt nun auf einer Reihe wichtiger Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten, China und der Eurozone, die im Verlauf dieser Woche veröffentlicht werden. Höher als erwartete Werte könnten die Sorgen vor einer weiteren Straffung der Geldpolitik durch die Fed weiter schüren und die Ölpreise nach unten ziehen.