Investing.com - Die Turbulenzen in der Türkei sowie in anderen Schwellenländern und die Furcht vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft gehen auch an den Industriemetallen wie Silber und Kupfer nicht spurlos vorüber.
Vor allem Kupfer, welches als Konjunkturbarometer für China gilt, ließ am Mittwoch deutlich Federn. In der Spitze sank das klassische Industriemetall um mehr als 4 Prozent auf 5.801 Dollar je Tonne und kostete damit so wenig wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Den Silberpreis hat es sogar noch härter getroffen. Der Preis für den kleinen Bruder von Gold verlor 4,31 Prozent auf 14,367 Dollar. Das entsprach dem tiefsten Stand seit Anfang Februar 2016.
Die politischen Beziehungen zwischen den USA und der Türkei haben sich aufgrund der wechselseitigen Sanktionen weiter verschlechtert. Zwar hat sich die türkische Lira mittlerweile erholt, aber andere Währungen aus den Schwellenländern befinden sich nach wie vor auf Talfahrt.
Marktteilnehmer fürchten wegen der Turbulenzen in der Türkei Ansteckungsgefahren für Länder, die ein ebenso hohes Leistungsbilanzdefizit ausweisen.
Die hohe Risikoaversion an den internationalen Finanzmärkten hatte die Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen erhöht - aber nicht nach Silber und Gold. Stattdessen flüchteten die Anleger lieber in sichere US-Anleihen und der Weltreservewährung - dem US-Dollar.
Sollte die Türkei-Krise aber tatsächlich eskalieren, dann sollten Metalle wie Silber und Gold spürbar aufwerten.
Silber - Verkaufssignal, aber es besteht ein Hoffnungsschimmer!
Nach dem Absturz von Silber auf neue Mehr-Jahres-Tiefs wurde ein neues Verkaufssignal erzeugt. Die technischen Indikatoren wie MACD und RSI sind auf wöchentlicher Basis nach wie vor negativ zu interpretieren.
Die gestern angesprochene Unterstützung in Form des Tiefs vom 1. April bei 14,78 Dollar hatte dem Verkaufsdruck nicht standgehalten. Stattdessen unterschritt Silber auch noch das ehemalige Ausbruchsniveau bei 14,53 Dollar. Erst an der noch offen stehenden Gap von Anfang Februar 2016 bei 14,30 Dollar stabilisierte sich der Kurs von Silber.
Ein Silberstreif am Horizont ist, dass der Silberpreis den Widerstand in Form des ehemaligen Ausbruchsniveaus bei 14,53 Dollar wieder zurückerobert hat. Wenn jetzt noch das Tief vom 1. April bei 14,78 Dollar überstiegen werden kann, könnte sich daraus eine größere Erholung ergeben, die jedoch erst bei einem Sprung über die zuletzt unterschrittene Range bei 15,56 Dollar an Fahrt aufnehmen dürfte.
Kaufsignale würden erst wieder bei einem Spurt über die 200-Tage-Linie bei 16,41 Dollar ertönen.
Geschrieben von Robert Zach