Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Ölpreise sind am Dienstag infolge einer sich erholenden Risikobereitschaft der Investoren gestiegen, aber angesichts der raschen Ausbreitung der Covid-Fälle rund um den Globus, allen voran in Form der Omikron-Variante, hält man sich weiterhin zurück.
Gegen 15.10 Uhr MEZ notierte der US-Rohölpreis 2,5% höher bei 70,33 Dollar je Barrel. Für den Preis der Nordseesorte Brent ging es um 2,3% auf 73,13 Dollar nach oben.
Der Preis der U.S. Gasoline RBOB Futures erhöhte sich um 2,1% auf 2,1336 Dollar je Gallone.
Zur Aufhellung der allgemeinen Marktstimmung trug am Dienstag die Ankündigung von Moderna (NASDAQ:MRNA) bei, dass der US-Pharmahersteller eine Auffrischungsimpfung zum Schutz gegen die Omikron-Variante in einem relativ kurzen Zeitraum entwickeln könnte.
"Für Omikron braucht es nur kleine Anpassungen. Ich erwarte keine Probleme", sagte CEO Stephane Bancel in einem vom Schweizer TagesAnzeiger am Dienstag veröffentlichten Interview.
Auch der Umstand, dass die europäischen Kraftwerke angesichts der einsetzenden Frostperiode zum ersten Mal seit Jahren ihre Verbrennungsanlagen wieder hochfahren, wirkte sich positiv auf die Stimmung aus.
Doch diese Erholungsgewinne könnten sich als kurzlebig erweisen, immerhin breitet sich die Omikron-Variante des Coronavirus in Europa, den USA und Asien rasant aus, was viele Länder, insbesondere im europäischen Raum, zu neuen Mobilitätsbeschränkungen während der für die Wirtschaft so wichtigen Festtage zwingt.
"Es sieht auch immer wahrscheinlicher aus, dass Großbritannien irgendwann nach dem Boxing Day (26. Dezember) wieder Beschränkungen erlassen wird, schließlich bewegen sich die täglichen Fälle auf Rekordniveau", so die Analysten von JBC Energy in einer Mitteilung.
Die Anleger warten nun mit Spannung auf die im Laufe des Tages anstehenden US-Rohölbestandsdaten des American Petroleum Institute, die als Gradmesser für die Nachfrage in Amerika, dem größten Rohölverbraucher der Welt, gelten.
Der Branchenverband schätzt, dass die Ölreserven in der Woche bis zum 10. Dezember um 815.000 Barrel gesunken sind, während der offizielle Bestandsbericht der Regierung einen Rückgang von über 4,5 Millionen Barrel ausgewiesen hat.
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