Investing.com – Der Krypto-Mixer Service Tonado Cash war jüngst in das Visier des US-Finanzministeriums geraten. Die Plattform ermöglicht es seinen Nutzer, die Herkunft von Kryptowährungen zu verschleiern, indem diese mit den Coins anderer User gemischt werden.
Das Finanzministerium, welches gerne über den Verlauf von Finanztransaktionen im Bilde ist, verbot allen US-Bürgern die Verwendung von Tornado Cash. Die Wallets, die von Tornado Cash verwendet werden, kamen auf eine schwarze Liste. Krypto-Börsen, die US-Nutzern Dienstleistungen anbieten, dürfen mit Wallets auf dieser Liste keinerlei Transaktionen mehr ausführen.
US-Bürger, die mit den Tornado Cash-Wallets interagieren, werden ebenfalls sanktioniert, indem die verwendeten Wallets auf der schwarzen Liste landen.
Dieses restriktive Vorgehen sorgte bereits für viel Unmut. Es soll wohl auch Fälle gegeben haben, bei denen Prominente kleine Beträge von Tornado Cash unaufgefordert geschickt bekommen haben, die dann sanktioniert wurden. Ein Beweis dafür, dass das US-Finanzministerium über das Ziel hinaus geschossen ist.
Die vor mehr als 30 Jahren gegründete Electronic Frontier Foundation (EFF) sprach sich nun ebenfalls gegen die Sanktionen aus. Die Organisation setzt sich für digitale Rechte ein und äußerte sich wie folgt:
„Die EFF ist zutiefst besorgt darüber, dass das US-Finanzministerium das Open-Source-Projekt Tornado Cash auf seine Liste der sanktionierten Personen gesetzt hat.
Computercode ist seit Langem als freie Meinungsäußerung anerkannt, sodass deutliche Bedenken hinsichtlich des ersten Verfassungszusatzes bestehen, wenn die Regierung die Verwendung von Computercode auf einer öffentlichen Website untersagt.“
Die gemeinnützige Krypto-Organisation Coin Center kündigte indes an, eine Klage gegen das Verbot von Tornado Cash vorzubereiten:
„Wir glauben, dass das OFAC seine gesetzlichen Befugnisse überschritten hat, indem es den Tornado Cash Smart Contract sanktionierte“.
Von Marco Oehrl
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