Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 1. Juni:
1. US-Beschäftigtenzahlen im Fokus
Die Marktteilnehmer warten auf die Veröffentlichung des ADP-Berichts zu Beschäftigtenzahlen um 12:15 Uhr GMT oder 08:15 Uhr ET.
Der Konsens geht für Mai von der Schaffung zusätzlicher 185.000 Stellen aus.
Der Report gilt zwar nicht als ein zuverlässiger Indikator für den Regierungsbericht zu Beschäftigtenzahlen am Freitag, dem 2. Juni, bietet aber einen guten Einblick in die Arbeitssituation im Privatsektor.
Ein weiterer Messwert für die Stärke des US-Arbeitsmarktes sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die das Arbeitsministerium um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET veröffentlicht.
2. Gewerbesektor Chinas schrumpft zum ersten Mal seit elf Monaten
Sorgen über die chinesische Wirtschaft nehmen zu, nachdem aktuelle Daten eine Kontraktion des Gewerbesektors belegt hatten.
Der Caixin-/Markit-Gewerbeindex, der sich auf kleine und mitteständische Unternehmen konzentriert, fiel im Mai von 50,1 auf 49,6. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass die Aktivität im vergangenen Monat zum ersten Mal seit rund einem Jahr geschrumpft ist. Als Grund wird „gemäßigter“ Anstieg neuer Aufträge von einheimischen und ausländischen Kunden genannt.
Daneben veröffentlichen zahlreiche andere Länder weltweit ihren Gewerbe-PMI.
So meldete zum Beispiel Japan einen Anstieg des Gewerbe-PMI auf 53,1. Das Ergebnis übertrifft Erwartungen von einem Wert von 52,0, der gegenüber April unverändert geblieben wäre.
Der Gewerbe-PMI für die Eurozone wurde für Mai bei 57,0 bestätigt. Starkes Produktionswachstum und neue Geschäfte unterstützen rekordträchtige Beschäftigtenzahlen.
In Großbritannien ging der Gewerbe-PMI um weniger zurück als erwartet. Die Marktforschungsgruppe Markit hielt fest, dass Produktionswachstum und Anstieg der Auftragszahlen weiterhin robust geblieben sind. Die Beschäftigtenzahlen erreichten ein 35-Monatshoch.
In den Staaten warten die Anleger ebenfalls auf den ISM-Gewerbeindex für Mai um 10:00 Uhr ET (14:00 Uhr GMT).
3. Öl erholt sich nach starkem Lagerabbau
Öl gewinnt am Donnerstag wieder an Boden, nachdem es in der Vortagessitzung auf ein Dreiwochentief eingebrochen war. Das American Petroleum Institute (API) meldete für die vergangene Woche einen Lagerabbau von 8,670 Mio. Barrels. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang um 2,517 Mio. Barrels.
Auf die API-Daten folgt am Donnerstag der offizielle Bericht der Energy Information Administration. Die Daten beider Organisationen widersprechen sich oftmals. Beide Berichte werden aufgrund des Memorial Day-Feiertages einen Tag später veröffentlicht.
Rohöl-Futures stiegen um 09:59 Uhr GMT oder 05:59 Uhr ET um 0,62 Prozent auf 48,62 $. Brent gewann 0,41 Prozent dazu und stieg auf 50,97 $.
Dennoch bezweifeln die Marktteilnehmer nach wie vor, ob die Vereinbarung zwischen den wichtigsten Ölproduzenten über eine Kürzung ihrer Produktion nicht durch die Erholung der US-Schieferölförderung aufgehoben wird. Auch OPEC-Mitglieder wie Nigeria und Libyen, die von den Kürzungen ausgenommen wurden, erhöhen ihre Produktion.
Dazu kommen noch die Nachfrageprognosen für die Sommerfahrsaison in den USA.
4. Aktienkurse weltweit verlaufen am Monatsende uneinheitlich
An der Wall Street deuten die Kurse auf eine durchwachsene Performance hin. Die Indizes liegen bereits bei Höchstständen, während die Anleger auf die ADP-Daten warten. Um 010:00 Uhr GMT oder 06:00 Uhr ET fiel Dow um 0,01 Prozent, S&P 500 stieg um 0,05 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,18 Prozent.
An den europäischen Börsen ziehen die Kurse am Donnerstag weitgehend an: Euro Stoxx 50 steigt um 0,18 Prozent, DAX um 0,33 Prozent und Londons FTSE um 0,37 Prozent.
Früher am Tag schlossen die Märkte in Asien uneinheitlich, obwohl die Produktionsaktivität in China zum ersten Mal seit fast einem Jahr zurückgegangen ist und der Gewerbe-PMI in Japan die Erwartungen übertroffen hat. Shanghai Composite schloss mit 0,5 Prozent Verlust, Japans Nikkei um 0,99 Prozent höher.
5. Das große Zittern vor den Wahlen bringt Pfund unter Druck
Trotz der Veröffentlichung von über den Erwartungen liegenden Daten zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Großbritanniens drückt die anhaltende politische Unsicherheit weiter auf den Pfund-Kurs.
Die aktuelle YouGov-Umfrage legt nahe, dass der Vorsprung der konservativen Partei unter der Führung von Theresa May im Vorfeld der Wahlen am 8. Juni gegenüber der Labour-Partei auf drei Prozentpunkte geschmolzen ist. Damit wird ein Patt im Parlament wahrscheinlich, was die Ausstiegsverhandlungen aus der Europäischen Union erheblich erschweren dürfte.
Um 10:02 Uhr GMT oder 06:02 Uhr ET lag Cable um 0,35 Prozent tiefer bei 1,2845, EUR/GBP kletterte um 0,21 Prozent hoch auf 0,8742.