Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 9. Juni:
1. Wahlen in Großbritannien resultieren in einer Pattsituation im Parlament
Der Plan Theresa Mays, eine „starke und stabile“ Regierung bilden zu können, ging gründlich nach hinten los: Die Konservative Partei verlor ihre Parlamentsmehrheit.
649 der 650 Sitze sind vergeben und die Konservativen besetzen 318 davon. Obwohl sie die meisten Sitze für sich beanspruchen können, fehlt ihnen die absolute Mehrheit von 326 Sitzen, die sie benötigen würden, um durchregieren zu können. Labour kann 261 Sitze für sich beanspruchen.
Die Wahlen am Donnerstag brachten keinen eindeutigen Sieger hervor. Die angeschlagene Premierministerin will weiterkämpfen, obwohl aus der Opposition bereits Rücktrittsforderungen laut werden.
2. Pfund purzelt angesichts ungewisser Regierungsbildung
Das britische Pfund muss am Freitag Schläge einstecken. Die Konservative Partei unter Theresa May verlor nach den Wahlen ihre Mehrheit im Parlament.
Die resultierende Pattsituation dürfte die am 19. Juni beginnenden Brexit-Verhandlungen erheblich erschweren.
Cable sank um 09:50 Uhr GMT oder 05:50 Uhr ET um 1,74 Prozent auf 1,2731. Gegenüber dem Euro und Yen büßte das Pfund 0,63 bzw. 0,45 Prozent ein.
3. Aktienkurse weltweit steigen mit zunehmender Risikobereitschaft
Die Aktienkurse an den globalen Börsen lassen sich nicht von der Tatsache beeinflussen, dass die Konservative Partei in Großbritannien bei den Wahlen nicht die absolute Parlamentsmehrheit holen konnte, und atmen stattdessen erleichtert auf, da die Aussage des ehemaligen FBI-Direktors James Comey keine neuen Tatsachen ans Licht gebracht hat, die die politische Situation in den Vereinigten Staaten esaklieren lassen würden.
Euro Stoxx 50 stieg um 09:52 Uhr GMT oder 045:52 Uhr ET um 0,34 Prozent, der DAX um 0,44 Prozent. Der britische FTSE führte mit 0,76 Prozent Anstieg die Gewinnerliste an, die britischen Exporteure profitierten von dem schwachen Pfund.
Die Börsen in Asien schlossen früher am Tag ebenfalls durchgehend mit Gewinnen. Shanghai Composite schloss mit 0,26 Prozent Gewinn, Japans Nikkei um 0,46 Prozent höher.
US-Aktienkurse deuten an einem datenarmen Mittwoch auf einen Aufwärtstrend hin. Um 09:53 Uhr GMT oder 05:53 Uhr ET stieg Dow-Futures um 0,15 Prozent, S&P 500 um 0,14 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,09 Prozent.
4. Öl verbucht einen Wochenverlust von vier Prozent
Öl klettert am Freitag hoch, wird jedoch für die Woche voraussichtlich einen vierprozentigen Verlust verbuchen müssen. Die Marktteilnehmer sind weiterhin besorgt, dass steigende Produktion in den USA und Nigeria die Bemühungen der OPEC, das globale Überangebot einzudämmen, untergraben wird.
Die Anleger warten vor diesem Hintergrund auf die wöchentlichen Daten zu Förderaktivität von Baker Hughes, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
In der vergangenen Woche belegten Daten des Öldienstleisters zwanzigsten Anstieg der aktiven Bohrtürme. Es ist der längste Aufstiegstrend seit Beginn der Aufzeichnungen, der weitere Zunahme der einheimischen Produktion signalisiert.
Die Anzahl aktiver Bohrtürme in den USA stieg um elf auf 733. Damit erreicht die Erholung der Produktion den höchsten Stand seit August 2015.
Rohöl-Futures stiegen um 09:55 Uhr GMT oder 05:55 Uhr ET um 0,53 Prozent auf 45,88 $. Brent gewann 0,46 Prozent dazu und stieg auf 48,08 $.
5. Starker Dollar bringt Gold runter, Fed im Fokus
Goldpreise rutschen am Freitag ab. Der Dollar gewinnt nach den politischen Risikoereignissen vom Donnerstag wieder an Boden. Die Märkte warten auf weitgehend vorausgesetzte Zinsanhebung der Fed in der kommenden Woche.
Gold zur Lieferung im August an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelte um 09:59 Uhr GMT oder 05:59 Uhr ET mit 1.276,67$ pro Feinunze, ein Abstieg von 0,2 Prozent oder 2,83 $. Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an sechs weiteren Hautwährungen misst, steigt um 0,47 Prozent ab auf 97,41.
Dem Fed Rate Monitor Tool zufolge preisen die Märkte eine 90-prozentige Chance einer Straffung der Fed-Politik durch eine Anhebung der Zinssätze um 25 Basispunkte am 14. Juni ein.
Allerdings sind die Märkte skeptisch, dass die Zentralbank der USA vor Jahresende weitere Senkungen vornehmen wird. Die Chancen dafür werden auf 37 Prozent geschätzt.