Investing.com - Die globalen Finanzmärkte werden in der nächsten Woche mit Zentralbanksitzungen beschäftigt sein, die zu neuen geldpolitischen Entscheidungen in den USA, Großbritannien und Japan führen könnten.
Die Investoren werden auch die wichtigsten Konjunkturdaten im Auge behalten, wobei vor allem der monatliche US-Beschäftigungsbericht und Inflationsdaten aus der Eurozone im Mittelpunkt stehen dürften.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. Zinsentscheidung der Federal Reserve
Es wird nicht erwartet, dass die Federal Reserve die Zinssätze verändern wird, wenn ihre zweitägige geldpolitische Sitzung am Mittwoch um 20:00 MEZ zu Ende geht . Die Zentralbank wird auch ihre neuestes Zinsstatement herausgeben, in dem die Investoren nach jeglicher Sprachänderung suchen dürften, die eine klarere Perspektive für eine Zinserhöhung in nächster Zeit in Aussicht stellen könnte.
Die Fed hatte im vergangenen Monat für 2017 mindestens drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Die Händler zeigen sich weiterhin nicht überzeugt. Stattdessen preisen die Märkte dem Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com nur zwei Zinserhöhungen für das kommende Jahr ein.
Einer neueren Umfrage von Reuters werden die Kreditkosten bis in das zweite Quartal konstant bleiben, wenn eine neuerliche Zinserhöhung um 25 Basispunkte wahrscheinlich wird.
2. Zinsentscheidung in Großbritannien
Die britische Notenbank wird am Donnerstag um 13:00 MEZ ihre Entscheidung zu den Zinsen bekanntgeben, wobei Analysten keine Veränderung erwarten. Die Bank gibt dann ebenfalls ihren Quartalsreport zur Inflation heraus.
Marktexperten rechnen damit, dass die Bank von England, angesichts der gewaltigen Unsicherheit über die Auswirkungen des letztjährigen Referendums zum Austritt aus der Europäischen Union, bei ihrer neutralen Ausrichtung zum Anheben oder Senken der Zinssätze bleiben wird..
Neben der Notenbank werden die Händler in Großbritannien auf Berichte aus dem produzierenden Gewerbe, dem Bausektor und dem Dienstleistungsgewerbe warten, um weitere Indizien auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Entscheidung für einen Brexit zu bekommen.
3. Geldpolitische Entscheidung der Bank von Japan
Die jüngste Zinsentscheidung und das geldpolitische Statement der japanischen Zentralbank kommen am Dienstag während des Asienhandels. Der Vorsitzende der Bank von Japan Haruhiko Kuroda wird danach eine Pressekonferenz abhalten, um seine Entscheidungen zu diskutieren.
Eine Reuters-Umfrage vom Freitag hatte gezeigt, dass der Markt angesichts von Anzeichen auf eine robustere Konjunktur, mit einer unveränderten Geldpolitik der japanischen Notenbank rechnet.
Der Umfrage nach, wird die BoJ den kurzfristigen Zinssatz auf minus 0,1% stehenlassen und für die 10-jährigen eine Rendite von 0% anstreben, während sie das Nettovolumen ihrer Käufe von japanischen Staatsanleihen auf etwa 80 Billionen Yen halten wird.
4. US-Arbeitsmarktbericht zum Januar
Das US-Arbeitsministerium wird seinen Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft im Januar am Freitag um 14:30 MEZ herausgeben.
Die Konsensusschätzung geht von einem Jobwachstum von 171.000 aus, nachdem im Dezember 156.000 neue Stellen geschaffen worden waren. Für die Arbeitslosenquote wird mit einem unveränderten Wert von 4,7% gerechnet, während für den durchschnittlichen Stundenlohn ein Anstieg von 0,3% erwartet wird, nachdem dieser im Vormonat um 0,4% zugenommen hatte.
Ein guter Arbeitsmarktbericht würde eine Verbesserung der Konjunktur andeuten und eine Erhöhung der Zinssätze in den kommenden Monaten wahrscheinlicher machen, während ein schwacher Report, weitere Unsicherheit in die wirtschaftlichen Aussichten einbringen und die Chancen auf eine straffere Geldpolitk weiter sinken lassen würde.
Neben dem Beschäftigungsreport gibt es auf dem Kalender der nächsten Woche auch US-Konjunkturdaten zu den Privateinkommen und Ausgaben, den Lohnkosten, dem Verbrauchervertrauen, dem produzierenden Gewerbe und dem Wachstum im Dienstleistungssektor, den wöchentlichen Anträgen auf Arbeitslosengeld, der Produktivität außerhalb der Landwirtschaft und den Lohnstückkosten, sowie den Auftragseingängen.
Trotz der Datenflut könnten Schlagzeilen aus Washington in der kommenden Woche die Stimmung am Markt beherrschen, da die Händler weiter auf Präsident Donald Trump fokussiert sind, von dem sie weitere Einzelheiten zu seinen Versprechen einer Steuerreform, den Infrastrukturausgaben und der Deregulierung, sowie der Handelspolitik erwarten.
Die Quartalsergebnisse von Technologiegiganten wie Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Facebook (NASDAQ:FB), als auch wichtigen Pharmaunternehmen wie Merck (NYSE:MRK) und Pfizer (NYSE:PFE) sind in dieser Woche ebenfalls auf dem Radar.
5. Vorläufige Januardaten zur Inflation in der Eurozone
In der Eurozone erscheinen am Dienstag um 11:00 MEZ die vorläufigen Inflationsdaten vom Dezember.
Die Konsensusprognose geht von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,5% aus, womit sie sich in zurück in Richtung des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank von 2% entwickelt und gegenüber ihrer ihrem Wert von 1,1% im Dezember zugenommen hat. Die Preise ohne volatile Güter sollen wie im Vormonat um 0,9% gestiegen sein.
Trotz des Trends in Richtung einer höheren Inflation hatte EZB-Präsident Mario Draghi jüngst die Bedeutung steigender Verbraucherpreise heruntergespielt und gesagt, dass der Inflationsdruck "unterschwellig" geblieben ist.
Neben den Inflationsdaten gibt es aus der Eurozone auch die vorläufigen Wachstumsdaten zum vierten Quartal am Dienstag, während die Europäische Kommission am Mittwoch ihre erneuerten Wirtschaftsprognosen für den Wirtschaftsraum vorstellen wird.
Bleiben Sie auf dem Laufenden über die Wirtschaft in dieser Woche und schauen Sie bei http://www.investing.com/economic-calendar/ vorbei.