(neu: weitere Analystenkommentare)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Heidelberger Druck sind am Dienstag stark unter Druck geraten. Zuletzt gaben sie 5,48 Prozent auf 1,500 Euro ab. Damit waren sie schwächster Wert im MDax , der zeitgleich 0,02 Prozent hinzugewann. Am Vorabend hatte der Druckmaschinenhersteller seine Jahresgewinnprognose kassiert und ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis als Ziel für das Geschäftsjahr 2011/12 aufgegeben. Aufgrund der konjunkturellen Aussichten werde sich zudem die Nachfrage in der zweiten Geschäftsjahreshälfte schwächer entwickeln als erwartet.
Ein Händler sprach derweil von ermutigenden Zahlen für den Auftragseingang und einem 'besser als befürchteten' operativen Ergebnis. Das Verfehlen des Ziels beim Vorsteuerergebnis sei bereits erwartet worden. Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel erklärte in einem ersten Kommentar, die Zahlen hätten seine Schätzungen sogar leicht übertroffen. Nichtsdestotrotz habe das Management die Jahresprognose für ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis zurückgezogen. Da die Markterwartung aber ohnehin von einem negativen Ergebnis ausgegangen sei, erwarte er keine Rückwirkungen auf die Einschätzung des Marktes für das kommende Jahr.
HÄNDLER: AUSBLICK KANN NICHT ÜBERZEUGEN
Negativer äußert sich Andreas Lipkow, Händler bei der Wertpapierhandelsbank MWB Fairtrade: Seiner Meinung nach 'reiht Heidelberger Druck sich bei den Unternehmen ein, die die Investoren mit dem Ausblick für das kommende Quartal nicht überzeugen können'. Das vergangene Quartal sei zwar wichtig, 'doch entscheidend sind die Aussichten'. Hier achteten die Anleger auf jegliches Anzeichen von Schwäche.
SCHWACHER AUSBLICK - WESTLB STUFT HERAB
Für WestLB-Analyst Achim Henke klingt der Ausblick des Unternehmens für die zweite Hälfte des Geschäftsjahrs enttäuschend. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) habe für die Monate Juni bis August bereits Auftragsrückgänge der Druck- und Papierindustrie um 10 Prozent berichtet. Für Heidelberger Druck erwarte er sogar noch schwächere Ergebnisse, schrieb der Experte weiter. Die Druckindustrie befinde sich in einer tiefen Strukturkrise und leide unter riesigen Überkapazitäten. Der Experte stufte die Aktien von 'Reduce' auf 'Sell' und reduzierten das Kursziel von 1,50 auf 1,11 Euro.
Analyst Holger Schmidt von Equinet erwartet, dass im Vorfeld der alle vier Jahre stattfindenden Druckmaschinenmesse 'Drupa' im Mai 2012 das Investitionsverhalten der Kunden noch zögerlicher ausfalle als ohnehin schon. Diese Tendenz werde durch die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit noch verstärkt. Dringend nötige Kostensenkungen benötigten hingegen Zeit, um umgesetzt zu werden und zu wirken. Ein weiterer Analyst schloss sich den Aussagen zur Drupa an und erklärte, er würde die Aktie vor diesem Branchengroßereignis nicht verkaufen./men/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Heidelberger Druck
Ein Händler sprach derweil von ermutigenden Zahlen für den Auftragseingang und einem 'besser als befürchteten' operativen Ergebnis. Das Verfehlen des Ziels beim Vorsteuerergebnis sei bereits erwartet worden. Commerzbank-Analyst
HÄNDLER: AUSBLICK KANN NICHT ÜBERZEUGEN
Negativer äußert sich Andreas Lipkow, Händler bei der Wertpapierhandelsbank MWB Fairtrade: Seiner Meinung nach 'reiht Heidelberger Druck sich bei den Unternehmen ein, die die Investoren mit dem Ausblick für das kommende Quartal nicht überzeugen können'. Das vergangene Quartal sei zwar wichtig, 'doch entscheidend sind die Aussichten'. Hier achteten die Anleger auf jegliches Anzeichen von Schwäche.
SCHWACHER AUSBLICK - WESTLB STUFT HERAB
Für WestLB-Analyst Achim Henke klingt der Ausblick des Unternehmens für die zweite Hälfte des Geschäftsjahrs enttäuschend. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) habe für die Monate Juni bis August bereits Auftragsrückgänge der Druck- und Papierindustrie um 10 Prozent berichtet. Für Heidelberger Druck erwarte er sogar noch schwächere Ergebnisse, schrieb der Experte weiter. Die Druckindustrie befinde sich in einer tiefen Strukturkrise und leide unter riesigen Überkapazitäten. Der Experte stufte die Aktien von 'Reduce' auf 'Sell' und reduzierten das Kursziel von 1,50 auf 1,11 Euro.
Analyst Holger Schmidt von Equinet erwartet, dass im Vorfeld der alle vier Jahre stattfindenden Druckmaschinenmesse 'Drupa' im Mai 2012 das Investitionsverhalten der Kunden noch zögerlicher ausfalle als ohnehin schon. Diese Tendenz werde durch die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit noch verstärkt. Dringend nötige Kostensenkungen benötigten hingegen Zeit, um umgesetzt zu werden und zu wirken. Ein weiterer Analyst schloss sich den Aussagen zur Drupa an und erklärte, er würde die Aktie vor diesem Branchengroßereignis nicht verkaufen./men/rum