FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (ETR:DAX) dürfte sich am Montag nach dem Krim-Referendum stabilisieren. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn eine um 0,12 Prozent höhere Eröffnung bei 9068 Punkten. Allerdings war der Dax in der vergangenen Woche infolge der Unsicherheit über die Krim-Krise um mehr als drei Prozent gefallen.
Die moskautreue Führung der Krim hatte am Sonntagabend eine riesige Mehrheit der Stimmen für einen Russland-Beitritt verkündet. Die EU-Außenminister wollen nun über Sanktionen gegen Russland beraten. Das Ergebnis der Abstimmung auf der Krim habe nicht überrascht, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK in einem Kommentar. Dennoch dürften die Anleger zunächst vorsichtig bleiben, da unklar sei, wie der Westen reagieren werde. Auf Konjunkturseite richten sich die Blicke am frühen Nachmittag unter anderem auf die US-Industrieproduktion sowie die Kapazitätsauslastung in den USA.
RWE VERKAUFT DEA
Auf Unternehmensseite könnten die Aktien von RWE (ETR:RWE) und Eon (ETR:EON) einen Blick wert sein. Der Versorger RWE kündigte den Verkauf der Öl- und Gasfördertochter RWE Dea an einen Investor namens LetterOne an. Dabei wird ein Unternehmenswert von rund 5,1 Milliarden Euro zugrunde gelegt, wobei Verbindlichkeiten in Höhe von rund 0,6 Milliarden Euro enthalten sind. Wenngleich der Preis angesichts jüngster Medienberichte nicht sonderlich überrasche, dürfte der Verkauf bei den Anlegern positiv ankommen, kommentierte ein Händler die Veräußerung.
Zudem könnte sich ein Bericht des 'Spiegel' positiv auf die Stimmung der Investoren bei RWE und Eon auswirken, ergänzte der Händler. Demnach hält der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) einen späteren Atomausstieg in Deutschland für möglich. Zuletzt zogen die Aktien von RWE bei Lang & Schwarz (L&S) um mehr als zwei Prozent an, Eon notierten dagegen nahezu unverändert.
ZWEI HOCHSTUFUNGEN FÜR SIEMENS
Infineon-Titel (ETR:IFX) arbeiteten sich bei L&S um 0,74 Prozent vor. Sie könnten nach in Aussicht gestellten weiteren Aktienrückkäufen in den Fokus rücken. 'Wenn uns auch in Zukunft keine geeignete Transaktion gelingt, werden wir unsere Programme zum Aktienrückkauf weiter ausbauen', sagte Vorstandschef Reinhard Ploss dem 'Handelsblatt' (Montag). Die Münchener sitzen auf zwei Milliarden Euro an Cash. Die Hoffnung auf weitere Aktienrückkäufe sollte dem Kurs Auftrieb verleihen, sagte ein Händler.
Bei Siemens (ETR:SIE) könnten gleich zwei positive Analystenkommentare für Bewegung sorgen. Die US-Investmentbank Merrill Lynch sprach für die Papiere des Industriekonzerns eine Kaufempfehlung aus und JPMorgan stufte sie auf 'Overweight' hoch. Linde-Aktien (ETR:LIN) verteuerten sich bei L&S nach Zahlen um ein halbes Prozent. Der weltgrößte Industriegase-Spezialist trotzte dem starken Euro-Gegenwind mit Rekordwerten.