FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Stresstest-Ergebnissen haben die Aktien der deutschen Großbanken am Freitag vorbörslich im schwachen Marktumfeld Verluste verzeichnet. Eine Viertelstunde vor dem Handelsauftakt fielen die Titel der Deutschen Bank bei Lang & Schwarz um 1,26 Prozent auf 27,895 Euro. Die Papiere der Commerzbank gaben um 1,56 Prozent auf 1,260 Euro nach. Damit hielten sich die Titel aber auf Augenhöhe mit dem Leitindex: Angesichts enttäuschter Reaktionen auf die ersten Ankündigungen vom EU-Gipfel zeichnet sich für den Dax zum Auftakt ein Minus von knapp 1,5 Prozent ab.
Als Ergebnis der jüngsten Ermittlungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA müssen sich viele Großbanken in Europa frische Milliarden besorgen. Allein die sechs deutschen Institute Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, Helaba, WestLB und NordLB brauchen 13,1 Milliarden Euro Kapital, um sich für Krisenzeiten zu rüsten. Ursprünglich waren Europas Aufseher von 5,2 Milliarden Euro Kapitalbedarf für Deutschlands Banken ausgegangen. Wie die Institute die Lücken schließen wollen, sollen sie bis zum 20. Januar bei den nationalen Aufsichtsbehörden erklären. Bis Ende Juni haben sie dann Zeit, diese Pläne umzusetzen. Die EU gestand derweil ein, dass die Einbeziehung von Banken und Versicherungen bei der Rettung Griechenlands ein Fehler war.
ERGEBNISSE LAUT HÄNDLERN WIE ERWARTET
Einem Händler zufolge ist sowohl der Kapitalbedarf der Commerzbank in Höhe von 5,3 Milliarden Euro als auch der der Deutschen Bank mit 3,2 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so dass zunächst keine größeren Kursausschläge zu erwarten seien. 'Die Marktreaktion auf den Stresstest könnte von anhaltenden Sorgen um die Staatsschulden überschattet werden', hieß es angesichts des EU-Gipfels in einem Kommentar von Barclays.
'Die wichtigste Änderung ist der zusätzliche Kapitalbedarf der deutschen Geldhäuser in Höhe von 8 Milliarden Euro', schrieb Analyst John-Paul Crutchley von der UBS. In den Augen der Schweizer Großbank ist die Kapitallücke der Commerzbank etwas über den am Markt erwarteten 5 Milliarden Euro ausgefallen. 'Die Auswirkungen der Bilanzreduzierung auf den Gewinn werden deutlich ausfallen', fügte UBS-Experte Philipp Zieschang hinzu. Es bleibe abzuwarten, ob die Commerzbank tatsächlich ohne die helfende öffentliche Hand auskommt.
DZ BANK: COBA BENÖTIGT WEITERE MASSNAHMEN
Nach Ansicht von Matthias Dürr von der DZ Bank benötigt die Commerzbank weitere Kapitalmaßnahmen, Verkäufe von Vermögenswerten oder verstärkte Kosteneinsparungen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. 'Mit einbehaltenen Gewinnen alleine kann das Institut die Kapitallücke nicht rechtzeitig schließen', so der Experte. Im Falle der Deutschen Bank dagegen sei kein weiterer Kapitalschritt zu erwarten: 'In unseren Augen werden Gewinnrücklagen und eine Minderung der risikogewichteten Aktiva ausreichen', so Dürr./tih/ag
Als Ergebnis der jüngsten Ermittlungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA müssen sich viele Großbanken in Europa frische Milliarden besorgen. Allein die sechs deutschen Institute Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, Helaba, WestLB und NordLB brauchen 13,1 Milliarden Euro Kapital, um sich für Krisenzeiten zu rüsten. Ursprünglich waren Europas Aufseher von 5,2 Milliarden Euro Kapitalbedarf für Deutschlands Banken ausgegangen. Wie die Institute die Lücken schließen wollen, sollen sie bis zum 20. Januar bei den nationalen Aufsichtsbehörden erklären. Bis Ende Juni haben sie dann Zeit, diese Pläne umzusetzen. Die EU gestand derweil ein, dass die Einbeziehung von Banken und Versicherungen bei der Rettung Griechenlands ein Fehler war.
ERGEBNISSE LAUT HÄNDLERN WIE ERWARTET
Einem Händler zufolge ist sowohl der Kapitalbedarf der Commerzbank in Höhe von 5,3 Milliarden Euro als auch der der Deutschen Bank mit 3,2 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so dass zunächst keine größeren Kursausschläge zu erwarten seien. 'Die Marktreaktion auf den Stresstest könnte von anhaltenden Sorgen um die Staatsschulden überschattet werden', hieß es angesichts des EU-Gipfels in einem Kommentar von Barclays.
'Die wichtigste Änderung ist der zusätzliche Kapitalbedarf der deutschen Geldhäuser in Höhe von 8 Milliarden Euro', schrieb Analyst John-Paul Crutchley von der UBS. In den Augen der Schweizer Großbank ist die Kapitallücke der Commerzbank etwas über den am Markt erwarteten 5 Milliarden Euro ausgefallen. 'Die Auswirkungen der Bilanzreduzierung auf den Gewinn werden deutlich ausfallen', fügte UBS-Experte Philipp Zieschang hinzu. Es bleibe abzuwarten, ob die Commerzbank tatsächlich ohne die helfende öffentliche Hand auskommt.
DZ BANK: COBA BENÖTIGT WEITERE MASSNAHMEN
Nach Ansicht von Matthias Dürr von der DZ Bank benötigt die Commerzbank weitere Kapitalmaßnahmen, Verkäufe von Vermögenswerten oder verstärkte Kosteneinsparungen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. 'Mit einbehaltenen Gewinnen alleine kann das Institut die Kapitallücke nicht rechtzeitig schließen', so der Experte. Im Falle der Deutschen Bank dagegen sei kein weiterer Kapitalschritt zu erwarten: 'In unseren Augen werden Gewinnrücklagen und eine Minderung der risikogewichteten Aktiva ausreichen', so Dürr./tih/ag