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APA ots news: 'Kleine Zeitung' Kommentar: 'Die ungehörige Hörigkeit muss...

Veröffentlicht am 06.12.2011, 20:01
Aktualisiert 06.12.2011, 20:04
APA ots news: 'Kleine Zeitung' Kommentar: 'Die ungehörige Hörigkeit muss ein Ende haben' (von Manfred Neuper)

Ausgabe vom 07.12.2011

Graz (APA-ots) - Rating-Schock. Rating-Hammer. Rating-Keule. Die

Reaktionen auf die pauschale Drohung der Rating-Agentur

Standard&Poor's (S&P), sämtliche Euro-Länder abzustufen, hat Europa

in Aufruhr versetzt. Wieder einmal. Schnell waren

Verschwörungstheorien über politisch motivierte US-Attacken auf die

Euro-Zone bei der Hand.

Wieder einmal hat eine der drei mächtigen US-Rating-Riesen zur

'Unzeit' zugeschlagen. Wenige Stunden, nachdem Deutschland und

Frankreich einen Euro-Rettungsplan präsentiert hatten. Wenige Tage

vor dem Euro-Entscheidungsgipfel.

Wie konnten sie nur, gerade jetzt? In der Euro-Zone heißt es seit

eineinhalb Jahren 'warum gerade jetzt?' Wir haben eine Inflation an

Entscheidungsgipfeln zugelassen, ohne je Entscheidungen zu treffen.

Eine günstige Zeit für Abstufungen gibt es ohnehin nicht.

Warum aber müssen wir uns von diesen Ungustln eigentlich überhaupt

irgendwas sagen lassen - zürnt nicht nur der Volksmund. Die simple

Antwort: Wir müssen uns gar nichts von ihnen sagen lassen. Tun es

aber trotzdem. Warum? Weil wir es meisterhaft geschafft haben, unsere

eigenen Regeln in Form des Stabilitätspaktes über Jahre zu

ignorieren. Warum sollten die Finanzmärkte die Euro-Zone und ihre

selbst auferlegten Schulden- und Defizitgrenzen ernst nehmen, wenn

wir das nicht einmal selbst tun?

Bei aller berechtigten Kritik an der Intransparenz und

Monopolstellung der Rating-Agenturen: Wer sich die Frage stellt, wie

sie denn so mächtig werden konnten, sollte nicht nur konspirativ über

den Atlantik schielen. Durch unsere Inkonsequenz haben wir ihnen

diese Macht zum Teil selbst verliehen. Richtig ärgerlich ist das

deshalb, weil die Rating-Agenturen - auf deren Räusperer alle Welt

hört - in den vergangenen Jahren eine unfassbare Pannenserie

hingelegt haben. Sie haben Schrottpapiere durch Top-Bewertungen

vergoldet, bis die Blase platzte. S&P hat unlängst aus Versehen

Frankreich abgestuft. Ein dummes Missgeschick. Hinzu kommt, dass auch

die jüngste Drohung an die Euro-Zone bereits Stunden vor der

offiziellen Verkündung durch die Medien gegeistert ist. Ein

bedauerliches Daten-Leck.

Und von dieser geballten Professionalität hängen Wohl und Wehe der

Finanzmärkte, ja ganzer Staaten ab. Sehr beruhigend. Nur gut, dass es

keine Ratings für Rating-Agenturen gibt.

Die Finanzmärkte sind trotz der multiplen Drohung cool geblieben.

Keine Hysterie, kein Kursgemetzel. Ein seltener kleiner

Vertrauensvorschuss für den x-ten großen Gipfel. Wir sollten ihn

nützen.****

Rückfragehinweis:

Kleine Zeitung, Redaktionssekretariat, Tel.: 0316/875-4032, 4033, 4035, 4047, mailto:redaktion@kleinezeitung.at, http://www.kleinezeitung.at

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OTS0359 2011-12-06/19:55

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