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Börse Frankfurt-News: Bei Technologieaktien viel Bewegung (Peeters)

Veröffentlicht am 17.04.2014, 15:16

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. April 2014. Peeters zieht eine Bilanz der Berichtssaison zum ersten Quartal, insbesondere der Chancen und Risiken, z.B. hohe Volatilität, jüngere Historie, Fragen nach der angemessenen Bewertung von Investments im Technologiemarkt.

Die Berichtssaison zum ersten Quartal ist angelaufen und besonders die großen US-Konzerne, die oftmals richtungsweisend für Industrien und die Kapitalmärkte im Ganzen sind, werden in den kommenden Handelstagen reichlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen und könnten anderen Einflussfaktoren wie etwa das Geschehen in der Ukraine vielleicht sogar kurzzeitig in den Hintergrund verdrängen.

Dabei wird einmal mehr ein besonderes Augenmerk auf die großen Technologiekonzerne gerichtet sein, die stets ein erhöhtes Interesse der Anlegergemeinde auf sich ziehen. Das Spektakel hat bereits begonnen. Nachdem Intel und Yahoo im Großen und Ganzen solide Zahlen im Rahmen der Erwartungen geliefert haben, kam es nach den Berichtsvorlagen von Google und IBM gestern nach Börsenschluss zur Enttäuschung. Beide Aktien gerieten folgerichtig etwas unter Druck. Kommende Woche setzt sich der Reigen fort, wenn Tech-Giganten wie etwa Facebook oder Apple ihre Bücher öffnen werden. Für reges Interesse der Anlegergemeinde dürfte auch um die Osterfeiertage weiter gesorgt sein.

Doch auch abseits der Berichtssaison bewegen Tech-Riesen immer wieder die Gemüter der Anleger. Zu nennen sind hier sicherlich die spektakulären Börsengänge der vergangenen Jahre sowie die dann folgende Wertentwicklung nach dem Listing, die zuletzt wieder oftmals enttäuschend war. Der durch seinen Blockbuster "Candy Crush" sehr populäre Online-Spielproduzent King Digital Entertainment ist hier etwa zu nennen.

Oftmals ist es aber auch die reine Wert- oder besser gesagt Preisentwicklung, die an sich schon Fragen aufwirft und Gemüter bewegt. Die ebenfalls an der Technologiebörse gehandelten Biotechunternehmen konnten ähnlich wie viele Internetkonzerne in 2013 phänomenale Zugewinne verbuchen und wurden auf einer atemberaubenden Bewertung gepreist wie in früheren Haussephasen anno 2007 oder um die Jahrtausendwende. Die sorgte für ähnlich viel Aufsehen wie der letztlich nur konsequente Abverkauf in der jüngeren Vergangenheit. Ob die genannten Internet- oder Biotechspezialisten, bzw. andere zuvor euphorisch befeuerte Zukunftstechnologien wie etwa 3D-Druck - überall das gleiche Bild: Massive Verkäufe und deutliche Verluste, ehe zuletzt wieder eine bislang noch zaghafte Stabilisierung eingesetzt hat.

Interessant nun die Interpretationen, die momentan mannigfaltig zu lesen sind. Die Bandbreite der Deutungen ist groß, doch oftmals findet sich eine rote Linie wieder, dass nun eben wieder eine deutliche Verlagerung von "Growth" zu "Value" anstehe oder auch dass die Technologiewerte eine Vorreiterrolle einnehmen und in frühzyklischer Funktion eine Art Warnung für einen nahenden breiten Einbruch an der Börse sind.

Die richtige Interpretation könnte deutlich unspektakulärer ausfallen. Schlussendlich waren Aktien aus diesem Sektor nahezu immer volatiler als der breite Markt. Zumeist werden die gleichen Bewegungen nachvollzogen, nur aber in stärkerer Schwankung. Dadurch, dass die Unternehmen oft eine jüngere Historie aufweisen als etwa klassische Industriekonzerne, kommen hier öfter IPOs vor. Die ersten Jahre nach einer Erstnotiz sind nun mal auch von einer "Suche" nach einem angemessenen Wert geprägt. Ob Anleger also in diese Werte investieren oder nicht, beantwortet sich mit der Einschätzung zum Gesamtmarkt. Auf Grund der höheren Volatilität sind erhöhte Chancen drin, doch muss man als Anleger natürlich auch höhere Schwankungen verkraften können.

von Roger Peeters, Close Brothers Seydler Research AG

© 17. April 2014

*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der "Platow Börse" und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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