FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 25. Juli 2012. Die hohe Volatilität an den Aktienbörsen lockt kurzfristig orientierte Anleger in Hebel-Produkte auf Indizes und den Bund-Future. Insgesamt bleiben die Umsätze angesichts der anhaltenden Unsicherheiten aber vergleichsweise niedrig. Von regem Handel berichten Market Maker allerdings bei Apple.
Leicht steigende Umsätze auf weiter niedrigem Niveau, so klassifizieren Spezialisten den Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen. Mit der erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise im Euroraum und den wieder aufgeflammten Sorgen über eine mögliche Staatspleite in Griechenland blieben insbesondere Anleger mit längerfristigem Horizont dem Handel tendenziell fern. 'Vor allem wegen der vor sich hin brodelnden Finanzkrise dominiert eine abwartende Haltung das Bild. Schließlich lauern überall kleine Tretminen', kommentiert Simon Görich von der Baader Bank das Marktgeschehen.
Hier und da kämen zwar auch ein paar positive Nachrichten, wie etwa, dass Daimler entgegen der Befürchtungen keine Gewinnwarnung ausgesprochen habe. 'Für deutlich steigende Umsätze sorgen derartige Meldungen aber nicht. Wenn man so etwas überhaupt positiv nennen kann. Hier und da ist immer ein Trüffelschweinchen unterwegs, das sich was verspricht', ergänzt Görich.
Sven Titze berichtet ebenfalls von einem leichten Umsatzanstieg auf insgesamt niedrigem Niveau. 'Die enormen Swings im DAX und dem Bund-Future, die wir gesehen haben, sind das Beste, was es für Spekulanten gibt', erklärt der Händler.
Volatilität zieht wieder an
Anouch Wilhelms von der Commerzbank verzeichnet seit Montag dieser Woche anziehende Umsätze. 'Bis Freitag vergangener Woche war von der Krise an den Märkten nicht viel zu spüren und der VDAX lag bei unterdurchschnittlichen 20 Prozent.' Mit dem erneuten Aufkommen der Griechenland-Ängste am Wochenende ist das 'Angstbarometer' aber wieder angestiegen auf mittlerweile 26 Prozent, es komme wieder mehr Aktivität in den Markt. 'Die Investoren müssen sich neu positionieren', erklärt Wilhelms.
Dabei seien Hebelprodukte auf den deutschen Leitindex und den Bund-Future am stärksten gehandelt worden (WKNs CK69VD, CZ24ZK, BP3PE2, CK9GG). Aber auch Discountzertifikate sind laut Baader Bank gefragt (WKNs TB66PJ, DE2Y1N.
Garantien befriedigen Sicherheitsbedürfnis
Rege gehandelt werden nach Beobachtung von Görich nach wie vor Garantie- und Bonus-Zertifikate (WKNs unter anderem DZ2LMG, CK8UZ7). 'Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr groß. Daher sind diese Produkte derzeit auch stärker gefragt als normale Indextracker.'
Edelmetall-Interesse verhalten
Hinsichtlich des Handels mit Edelmetall-Derivaten spricht die Baader Bank von verhaltenem Anlegerinteresse. 'Bis vor einem halben Jahr waren Edelmetalle einer der Bringer schlechthin. Seitdem die Spitzen der Goldpreisentwicklung aber hinter uns liegen, schwächelt die Nachfrage und es dominiert eine abwartende Haltung', beschreibt Görich. Titze bestätigt: 'Hier ist im Moment nicht viel los, obwohl der Goldpreis in Euro eigentlich ganz gut aussieht.'
Apple für Spekulanten sehr interessant
Für Aufsehen und damit einhergehend stark gestiegene Umsätze sorgt indes Apple. Nachdem der US-Technologiegigant mit den am Vorabend vorgelegten Quartalsergebnissen hinter den Schätzungen von Analysten zurückgeblieben ist, sackte die Aktie im nachbörslichen US-Handel um rund 5 Prozent in den Keller. 'Diese enorme Bewegung ist vor allem für Trading-orientierte Anleger sehr interessant, die nun eine Gegenbewegung erwarten', sagt Wilhelms mit Blick auf Kursgewinne der Aktie im vorbörslichen Geschäft und fügt hinzu, dass Apple am heutigen Mittwoch auf Platz drei der meist gehandelten Basiswerte rangiere. Dabei setzten die Anleger unter anderem mit einem Turbo-Bull-Zertifikat (WKN CZ0AAC) auf eine Erholung der Apple-Aktie von den gestrigen Verlusten.
Ausgebliebene Daimler-Warnung lockt Käufer
Auch bei Daimler setzen die Anleger gemäß Commerzbank auf steigende Kurse, nachdem der Autobauer - entgegen einiger Befürchtungen von Analysten - trotz der Schuldenkrise an seinen Ergebniszielen für 2012 festgehalten hat. Hier spielten die Anleger ebenfalls ein Bull-Zertifikat (WKN CM6ZQG.
Deutsche Bank sorgt für Unruhe
Viel Bewegung gibt es ICF Kursmakler zufolge auch in Derivaten auf die Deutsche Bank-Aktie. 'Wegen des Libor-Skandals, den unerwartet vorgelegten Zahlen und der versteckten Gewinnwarnung war hier einiges los, wobei Spekulanten beide Richtungen spielten', berichtet Titze. Oben auf den Umsatzlisten der vergangenen Woche standen unter anderem Discount-Zertifikate der Commerzbank und der Bank of America (WKNs CK7NJ2, ML0NVT).
Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich unter www.boerse-frankfurt.de/newsletter.
© 25. Juli 2012/Karoline Kopp
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Leicht steigende Umsätze auf weiter niedrigem Niveau, so klassifizieren Spezialisten den Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen. Mit der erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise im Euroraum und den wieder aufgeflammten Sorgen über eine mögliche Staatspleite in Griechenland blieben insbesondere Anleger mit längerfristigem Horizont dem Handel tendenziell fern. 'Vor allem wegen der vor sich hin brodelnden Finanzkrise dominiert eine abwartende Haltung das Bild. Schließlich lauern überall kleine Tretminen', kommentiert Simon Görich von der Baader Bank das Marktgeschehen.
Hier und da kämen zwar auch ein paar positive Nachrichten, wie etwa, dass Daimler entgegen der Befürchtungen keine Gewinnwarnung ausgesprochen habe. 'Für deutlich steigende Umsätze sorgen derartige Meldungen aber nicht. Wenn man so etwas überhaupt positiv nennen kann. Hier und da ist immer ein Trüffelschweinchen unterwegs, das sich was verspricht', ergänzt Görich.
Sven Titze berichtet ebenfalls von einem leichten Umsatzanstieg auf insgesamt niedrigem Niveau. 'Die enormen Swings im DAX und dem Bund-Future, die wir gesehen haben, sind das Beste, was es für Spekulanten gibt', erklärt der Händler.
Volatilität zieht wieder an
Anouch Wilhelms von der Commerzbank verzeichnet seit Montag dieser Woche anziehende Umsätze. 'Bis Freitag vergangener Woche war von der Krise an den Märkten nicht viel zu spüren und der VDAX lag bei unterdurchschnittlichen 20 Prozent.' Mit dem erneuten Aufkommen der Griechenland-Ängste am Wochenende ist das 'Angstbarometer' aber wieder angestiegen auf mittlerweile 26 Prozent, es komme wieder mehr Aktivität in den Markt. 'Die Investoren müssen sich neu positionieren', erklärt Wilhelms.
Dabei seien Hebelprodukte auf den deutschen Leitindex und den Bund-Future am stärksten gehandelt worden (WKNs CK69VD, CZ24ZK, BP3PE2, CK9GG). Aber auch Discountzertifikate sind laut Baader Bank gefragt (WKNs TB66PJ, DE2Y1N.
Garantien befriedigen Sicherheitsbedürfnis
Rege gehandelt werden nach Beobachtung von Görich nach wie vor Garantie- und Bonus-Zertifikate (WKNs unter anderem DZ2LMG, CK8UZ7). 'Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr groß. Daher sind diese Produkte derzeit auch stärker gefragt als normale Indextracker.'
Edelmetall-Interesse verhalten
Hinsichtlich des Handels mit Edelmetall-Derivaten spricht die Baader Bank von verhaltenem Anlegerinteresse. 'Bis vor einem halben Jahr waren Edelmetalle einer der Bringer schlechthin. Seitdem die Spitzen der Goldpreisentwicklung aber hinter uns liegen, schwächelt die Nachfrage und es dominiert eine abwartende Haltung', beschreibt Görich. Titze bestätigt: 'Hier ist im Moment nicht viel los, obwohl der Goldpreis in Euro eigentlich ganz gut aussieht.'
Apple für Spekulanten sehr interessant
Für Aufsehen und damit einhergehend stark gestiegene Umsätze sorgt indes Apple. Nachdem der US-Technologiegigant mit den am Vorabend vorgelegten Quartalsergebnissen hinter den Schätzungen von Analysten zurückgeblieben ist, sackte die Aktie im nachbörslichen US-Handel um rund 5 Prozent in den Keller. 'Diese enorme Bewegung ist vor allem für Trading-orientierte Anleger sehr interessant, die nun eine Gegenbewegung erwarten', sagt Wilhelms mit Blick auf Kursgewinne der Aktie im vorbörslichen Geschäft und fügt hinzu, dass Apple am heutigen Mittwoch auf Platz drei der meist gehandelten Basiswerte rangiere. Dabei setzten die Anleger unter anderem mit einem Turbo-Bull-Zertifikat (WKN CZ0AAC) auf eine Erholung der Apple-Aktie von den gestrigen Verlusten.
Ausgebliebene Daimler-Warnung lockt Käufer
Auch bei Daimler setzen die Anleger gemäß Commerzbank auf steigende Kurse, nachdem der Autobauer - entgegen einiger Befürchtungen von Analysten - trotz der Schuldenkrise an seinen Ergebniszielen für 2012 festgehalten hat. Hier spielten die Anleger ebenfalls ein Bull-Zertifikat (WKN CM6ZQG.
Deutsche Bank sorgt für Unruhe
Viel Bewegung gibt es ICF Kursmakler zufolge auch in Derivaten auf die Deutsche Bank-Aktie. 'Wegen des Libor-Skandals, den unerwartet vorgelegten Zahlen und der versteckten Gewinnwarnung war hier einiges los, wobei Spekulanten beide Richtungen spielten', berichtet Titze. Oben auf den Umsatzlisten der vergangenen Woche standen unter anderem Discount-Zertifikate der Commerzbank und der Bank of America (WKNs CK7NJ2, ML0NVT).
Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich unter www.boerse-frankfurt.de/newsletter.
© 25. Juli 2012/Karoline Kopp
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)