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Börse Frankfurt-News: Fonds: Ein Ratespiel

Veröffentlicht am 08.11.2011, 15:13
Aktualisiert 08.11.2011, 15:16
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8 November 2011. Punktuell rege, in der Breite eher zurückhaltend - So geben sich Fondsanleger in dieser Woche und sitzen die Krise lieber weiterhin aus. Bei Immobilienwerten überzeugen vor allem Fonds, die derzeit ausgesetzt sind.

Fondsanleger betracht im Moment die Marktbewegungen eher von der Seitenlinie des Spielfelds aus. Market Maker der Baader Bank und ICF berichten einhellig von einem ruhigen Handel mit Publikumsfonds ohne eindeutige Tendenz. 'Investoren können die derzeitigen Bewegungen an den Aktienmärkten nur schwer deuten und bleiben deshalb eher passiv', vermutet Frank Wöllnitz. Die Turbolenzen an den Börsen bezeichnet der ICF-Händler als undurchsichtig und größtenteils von Ereignissen der großen Politik getrieben. Innerhalb eines Tages habe sich der DAX mit 0,6 Prozent im Minus, die US-Börsen mit einem Plus und die asiatischen Aktienindizes wiederum schwächer aus dem Handel verabschiedet. Warum dies so sei, erkenne er nicht. Erklärungsversuche glichen eher einem Ratespiel. 'Punktuell gibt es höhere Umsätze, in der Breite ist nicht viel los', bestätigt Andreas Kehnen von der Baader Bank.

Immobilienfonds in Bewegung

Im Handel mit offenen Immobilienfonds registriert Wöllnitz verstärkt Käufe, insbesondere für in Not geratene Portfolios wie den SEB Immoinvest (WKN 980230) und den CS Euroreal (WKN 980500). Für Beide gelte derzeit ein Rücknahmestopp der Anteile. Mittlerweile würden Investoren selbst beim Degi International (WKN 800799) wieder zugreifen, für den die britische Gesellschaft Aberdeen erst in der Vorwoche die Abwicklung des Fonds bekanntgegeben habe.

Den Grund erkennt Wöllnitz in dem vorliegenden Angebot der Allianz. 'Der Versicherer bietet Anlegern, die den Fonds über die Allianz oder ihre Tochter Allianz Global Investors gezeichnet haben, einen Vergleich an', erklärt der Spezialist. Die Allianz nehme die Anteile zum Buchwert des Tages vor der Abwicklungsentscheidung für 42,78 Euro wieder zurück. Derzeit stehe der Kurs bei rund 23 Euro.

Deutsche und europäische Aktien uneinheitlich

Von den positiven Bewegungen im DAX auf Monatssicht hätten Fondsanleger sich nur bedingt beeindrucken lassen. Portfolios mit Blick auf deutsche und europäische Aktien würden ausgeglichen gehandelt. Den Fondak (WKN 847101) und den DWS Deutschland (WKN 849096) etwa legten sich Anleger sich tendenziell Depot. Eher abgestoßen würden dagegen zum Beispiel der auf deutsche Unternehmen spezialisierte Haig MB Max Value (WKN 592347) und der LuxTopic Aktien Europa (WKN 257546). Letzterer fokussiert sich auf europäische Bluechips und kann die Anlegergelder nach eigenem Ermessen in Anleihen, variabel verzinste Wertpapiere, Genussscheine sowie Wandel- und Optionsanleihen anlegen.

Mischfonds verlieren Anlegergunst

Fondsanleger zeigten sich laut Wöllnitz von Mischfonds derzeit weniger angetan. Sie trennten sich selbst vom sonst so beliebten Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0). Der Preis der Fondsanteile sei allerdings im Plus. 'Das Management hat vermutlich eine Anpassung bei der Zusammensetzung im Fonds vorgenommen', erklärt der Händler. Von einem Verkaufsüberhang spricht Wöllnitz zudem beim Flossbach von Storch SICAV (WKN A0M430) und beim M & W Privat (WKN A0LEXD). Fast nur Käufe verbucht der Händler immer noch für den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD). Die Fokussierung des Publikumsfonds auf wert- und dividendenstarke Nebenwerte aus dem deutschsprachigen Raum scheine bei Investoren als eine Art 'sicherer Hafen' anzukommen, wie Wöllnitz vermutet.

Internationale Aktien gefragt

Überzeugen können in dieser Woche international ausgerichtete Publikumsfonds, für die Kehnen insgesamt einen Kaufüberhang verbucht. Anleger interessieren sich beispielsweise für den FMM-Fonds (WKN 847811) und den Warburg Value Fund (WKN A0DN29). Unterm Strich mehr Abgaben registriert der Händler für den M&G Global Basics Fund (WKN 797735).

Ausgeglichener Handel bei Goldminen

Bei Minenfonds scheiden sich Andreas Kehnen zufolge gegenwärtig die Geister. 'Die einen kaufen, die anderen verkaufen', beschreibt der Händler die Bewegungen in beide Richtungen. Zuletzt habe Gold durch das Hin und Her in der Eurokrise wieder Aufwind bekommen. Mit knapp 1.800 US-Dollar je Feinunze habe das Edelmetall ein Sieben-Wochenhoch markiert und in der Gemeinschaftswährung vorübergehend wieder die Marke von 1.300 Euro überschritten. Das habe vermutlich für Zuspruch etwa beim Nestor Gold Fund (WKN 570771) und beim Earth Gold Fund (WKN A0Q2SD) gesorgt. Getrennt hätten Anleger sich dagegen von der US-Dollar Version des BGF World Gold Fund (WKN 974119).

Portfolios mit asiatischen Aktien uneinheitlich

Bei Fonds mit asiatischem Anstrich spricht Kehnen von vereinzelt hohen Umsätzen, die in der Breite eher fehlten. Anleger interessierten sich beispielsweise für den Aberdeen Global - Asian Smaller Companies Fund (WKN A0HMM3) und den Pictet - Greater China (WKN 914340). Vom Baring Hong Kong China Fund (WKN 933583) verabschiedeten Investoren sich tendenziell.

Geldmarktfonds unbeliebt

Umschichtung in Richtung Aktienfonds vermutet Kehnen hinter den Verkäufen von Geldmarktfonds. Anleger trennten sich verstärkt etwa vom Deka Liquiditätsplan (WKN DK0A2R) und vom DWS Rendite Optima Four Seasons (WKN A0F426).

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© 8. November 2011/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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