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Börse Frankfurt-News: Gefragte Krisenwährung Gold (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 19.03.2014, 15:43

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 19. März. Während sich der Ölpreis vom Krim-Konflikt unbeeindruckt zeigt, steigt Gold auf ein Sechsmonatshoch. Rasant nach unten ging es für Kupfer.

Nach dem Kursrutsch von fast 30 Prozent 2013 können Goldanleger in diesem Jahr aufatmen: Seit Jahresanfang zeigt die Preiskurve nach oben, vergangenen Freitag kletterte der Goldpreis sogar auf 1.388 US-Dollar - ein Halbjahreshoch. Am heutigen Mittwoch notiert die Feinunze bei 1.347 US-Dollar, das macht immer noch ein Plus von 12 Prozent seit Ende Dezember.

'Die Sorge, dass sich die politischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nicht friedlich lösen lassen, hat verstärkt zu Absicherungskäufen geführt', erklärt Sonia Hellwig von der Heraeus Metallhandelsgesellschaft. Außerdem hätten Exportdaten aus China enttäuscht. 'Die mögliche Verlangsamung des Wachstums in China - wenn auch auf vergleichsweise hohem Niveau - und die Meldung des ersten Ausfalls einer Unternehmensanleihe führen bei Anlegern zur Rückkehr zu risikoärmeren Anlageklassen.'

Entwicklung des Goldpreises mit der Inflation

Jörg Sengfelder von Flow Traders meldet daher auch einen klaren Trend zu Käufen von Gold-ETCs. 'Das gilt über alle Anbieter hinweg.' Zugegriffen werde etwa bei Xetra-Gold (WKN A0S9GB), db Physical Gold (WKN A1E0HR), db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G), ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und ETFS Physical Swiss Gold (WKN A1DCTL). In die Produkte von ETF Securities überwogen in der ersten Märzwoche die Zuflüsse noch eindeutig, 'in der vierten Woche in Folge', wie Bernhard Wenger präzisiert. Vergangene Woche wurden aber Gewinne mitgenommen. 'Anleger zogen nach dem starken Preisanstieg 67 Millionen US-Dollar aus den ETCs ab.'

Die DekaBank geht davon aus, dass der Goldpreis in den nächsten Wochen wieder sinken wird - vorausgesetzt, die Situation in der Ukraine eskaliere nicht. 'Grundsätzlich bewegt sich der Goldmarkt weiter in Richtung der Vor-Finanzkrisen-Welt', bemerkt Dora Borbély. Die europäische Staatsschuldenkrise sei zwar noch lange nicht gelöst, sie habe aber mittlerweile deutlich an Brisanz verloren. Zudem habe die US-Notenbank mit dem Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik begonnen. Stützend auf den Goldpreis wirkten auf der anderen Seite Goldkäufe zahlreicher Notenbanken in Schwellenländern. 'Auf lange Sicht trauen wir dem Goldpreis aber nicht viel mehr als einen Inflationsausgleich zu.' Prognostiziert werden 1.200 US-Dollar in sechs und 1.120 US-Dollar in zwölf Monaten.

Die DekaBank geht davon aus, dass der Goldpreis in den nächsten Wochen wieder sinken wird - vorausgesetzt, die Situation in der Ukraine eskaliere nicht. 'Grundsätzlich bewegt sich der Goldmarkt weiter in Richtung der Vor-Finanzkrisen-Welt', bemerkt Dora Borbély. Die europäische Staatsschuldenkrise sei zwar noch lange nicht gelöst, sie habe aber mittlerweile deutlich an Brisanz verloren. Zudem habe die US-Notenbank mit dem Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik begonnen. Stützend auf den Goldpreis wirkten auf der anderen Seite Goldkäufe zahlreicher Notenbanken in Schwellenländern. 'Auf lange Sicht trauen wir dem Goldpreis aber nicht viel mehr als einen Inflationsausgleich zu.' Prognostiziert werden 1.200 US-Dollar in sechs und 1.120 US-Dollar in zwölf Monaten.

Zieht Silberpreis nach?

Bislang hinkt Silber in der Entwicklung noch hinter Gold zurück, derzeit kostet die Feinunze 20,76 US-Dollar, das ergibt ein Plus von 7 Prozent seit Jahresanfang. Viele Anleger rechnen nun mit einer Aufholjagd. 'Silber hat sich in der Vergangenheit in Phasen, in denen beide Edelmetalle aufgewertet haben, meist besser als Gold entwickelt', erläutert Wenger. 'Investoren sehen daher deutliches Aufwärtspotenzial bei Silber.' Gekauft wird vor allem der ETFS Physical Silver (WKN A0N62F).

Alarm von Dr. Copper

Zu einem rasanten Kursrutsch kam es zuletzt bei Kupfer, was vielfach Ängste auslöste. Der Kupferpreis - Spitzname 'Dr. Copper - gilt traditionell als gutes Barometer für die globale Konjunktur. Die Notierung fiel ab dem 7. März innerhalb weniger Tage um fast 9 Prozent von 7.049 auf 6.400 US-Dollar je Tonne - den tiefsten Stand seit Sommer 2010.

Auslöser waren negative Nachrichten aus China. Das Land ist nicht nur größter industrieller Kupfernachfrager, das Industriemetall wird dort auch zur Absicherung von Krediten verwendet. Wegen anziehender Kreditausfälle wird nun der massive Verkauf von Kupferpositionen befürchtet. ETC-Investoren nutzten den starken Preisrückgang Wenger zufolge aber für einen Einstieg (WKN A0KRJU).

Preissprung bei Nickel von 15 Prozent

Nickel hat sich unterdessen extrem verteuert. Lag der Preis für eine Tonne Ende Februar noch bei 14.233 US-Dollar, sind es jetzt 16.364 US-Dollar. 'Ein Grund hierfür war die strikte Umsetzung des Exportverbots von Nickelerzen durch die indonesische Regierung', erklärt Barbara Lambrecht von der Commerzbank. Das habe Sorgen vor einer Angebotsverknappung geschürt.

Kurzfristig könnte die Rallye der Analystin zufolge weitergehen, offenbar sprängen jetzt auch spekulative Investoren auf den Zug auf. 'Aber auf mittlere Sicht wird der Preis wohl wieder unter 15.000 US-Dollar je Tonne zurückfallen, denn das Nickelangebot übertraf in den letzten zwei Jahren die Nachfrage deutlich.' Zudem werde die indonesische Regierung aufgrund des gestiegenen Handelsbilanzdefizits das Exportverbot wohl lockern. In Nickel-ETCs (WKN A0KRJ4) überwiegen die Zuflüsse, allerdings sind die Volumina niedrig.

Rohstoff-ETFs in der Gewinnzone

Auf Kaufinteresse stoßen derweil breit aufgestellte Rohstoff-ETFs: Sengfelder zufolge landen etwa der Lyxor ETF Commodities Thomson Reuters/Jefferies CRB Total Return (WKN A0JC8F) und der UBS CMCI Composite (WKN A1C79N) in den Portfolios. Mit dem Ersteren liegen Anleger - nach schmerzhaften Verlusten im vergangenen Jahr - seit Jahresanfang zumindest 5 Prozent im Plus.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

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© 19. März 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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