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Börse Frankfurt-News: Geteilte Ansichten jenseits von 10.000 (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 11.06.2014, 17:28
Aktualisiert 11.06.2014, 17:33

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. Juni 2014. Die institutionellen Anleger halten sich angesichts der zögerlichen DAX-Entwicklung gekoppelt mit niedriger Volatilität zurück, während private Anleger beherzt zugreifen.

Man kann schon behaupten, dass es dem DAX doch wesentlich mehr Mühe als gedacht bereitet hatte, endlich die 10.000er Marke zu überschreiten. Aber er hat es am Ende geschafft, so dass auch wir in unseren Aufzeichnungen zum ersten Mal einen Stand oberhalb dieser von vielen offenbar als wichtig eingestuften Markierung festhalten konnten. Allerdings kann man angesichts einer Veränderung von 0,9 Prozent im Vergleich zur Vorwoche nicht gerade von einem großen Run auf deutsche Standardwerte sprechen.

Offensichtlich konnten sich vor allem die befragten institutionellen Anleger unseres Panels nicht zu größeren Käufen durchringen. Zwar haben fast alle zuletzt hinzugekommenen Bären, die wir in der Vorwoche noch ausmachen konnten, das Handtuch geworfen, aber die Stimmung bleibt mit einem Wert des Börse Frankfurt Sentiment-Index von -2 immer noch in pessimistischen Terrain. Zumal nur wenig neue Optimisten hinzugekommen sind.

Zumindest für einen Teil der mittelfristig orientierten Akteure ist die jüngste Strategie somit nicht aufgegangen. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, geldpolitische Lockerungen in Form einer Zinssenkung und weiterer unkonventioneller Maßnahmen vorzunehmen, hatte sich - entgegen der Erwartung dieser Investoren - doch noch positiv auf die Aktienkurse auswirken können. Obwohl eine Zinssenkung ja vielerorts bereits als in den Kursen eingepreist galt. Dies mag auch der Grund dafür sein, dass die jüngsten bearishen Engagements, angesichts der hartnäckigen Weigerung der Aktienkurse nachzugeben, konsequent wieder eingedeckt wurden.

Allerdings bleiben die institutionellen Akteure unseres Panels skeptisch, ob sich dieser doch als recht träge empfundene Aufwärtstrend des DAX tatsächlich wird fortsetzen können - zu langsam jedenfalls bewegt er sich, um die Mehrheit von Pessimisten zur Kapitulation bewegen zu können. Denn gerade erfahrene Börsenprofis wissen aus der Vergangenheit, dass sich solche Entwicklungen am Aktienmarkt durchaus über einen längeren Zeitraum fortsetzen, aber eines Tages durch eine Gegenbewegung plötzlich und auf einen Schlag zunichte gemacht werden können.

Angst vor späterer Reue

Ganz anders haben sich die Privatanleger verhalten, die ohnehin schon in der Vorwoche mehrheitlich positiv gestimmt waren. Dort ist es nämlich - möglicherweise wegen des Überschreitens der markanten 10.000er Linie - zu einer Teilkapitulation der Bären gekommen, die sich allesamt auf die Seite der Bullen geschlagen haben; zuzüglich einiger Beobachter von der Seitenlinie. Insgesamt verfügen sie nun über eine absolute Mehrheit, so dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index deutlich auf +19 gestiegen ist. Gleichwohl befindet er sich aber noch nicht in einem gefährlichen Extrembereich.

Am Ende ist also der Eindruck entstanden, als ob sich beim DAX an der 10.000 Marker die Geister geschieden haben. Während institutionelle Akteure sich von derlei Marken nur teilweise beeindrucken ließen, haben die privaten Anleger recht konsequent gehandelt, und sie scheinen auch keine Angst vor späterer Reue zu haben, falls doch eine deutliche Gegenbewegung beim DAX einsetzen sollte. Es mag vielleicht gerade diese Angst sein, womöglich an der Spitze der Kursentwicklung zuzugreifen, die unsere institutionellen Panelteilnehmer derzeit vor größeren Käufen zurückschrecken lässt. Zumal das langsame Fortschreiten des Aufwärtstrends und auch die derzeit eher geringe Volatilität - gemessen am VDAX - von vielen Kommentatoren als Warnzeichen einer bevorstehenden großen Korrektur interpretiert wird. Falls es tatsächlich zu einem deutlichen Rücksetzer beim DAX kommen sollte, würde es uns jedoch nicht überraschen, wenn die bislang zurückhaltenden Akteure zu den dann günstiger aussehenden Preisen, gepaart mit einem dann wieder vierstelligen DAX, gerne als Schnäppchenjäger zugreifen und so wie eine Versicherung gegen fallende Kurse wirken werden.

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von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

© 11. Juni 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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