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Börse Frankfurt-News: Gewinnmitnahmen überwiegen (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 07.12.2011, 17:09
Aktualisiert 07.12.2011, 17:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 7. Dezember 2011. Kurzfristig leichter, auf Jahressicht stabil beurteilt die DZ Bank die Entwicklungen für Öl. Anleger sehen dies wohl ähnlich und lassen lieber die Finger von Öl-ETCs. Nach Gewinnmitnahmen bei Gold melden sich die Käufer zurück.

Das zurückkehrende Vertrauen in die Aktienmärkte ist von Abgaben im Edelmetall- und Öl-Sektor begleitet worden, wie die Market Maker im Handel mit Exchange Traded Commodities berichten. Das Gesamtumfeld für Edelmetalle und insbesondere für Gold ist Axel Herlinghaus zufolge dennoch weiterhin intakt. Gold gebe es zwar im Überfluss, dem gegenüber stehe aber ein nach wie vor hohes Anlegerinteresse. 'Einerseits spricht das niedrige Zinsniveau für eine anhaltend gute Goldnachfrage', urteilt der Rohstoffanalyst der DZ Bank. Zudem werde das Edelmetall als Absicherung gegen eine absehbar steigende Inflationsrate eine Rolle spielen. Letztlich begleite uns die Staatsschuldenkrise noch eine Weile, auch wenn der anstehende EU-Gipfel konkrete Lösungen hervorbringe.

Metallbestände in ETCs auf Rekordniveau

In dem Gipfeltreffen der EU-Staatschefs am kommenden Wochenende erkennt Florian Perini einen Grund für eine eher abwartende Haltung der Investoren. 'Bei Metallen insgesamt haben Anlegerkäufe auf niedrigem Niveau indes zu weltweiten Rekordbeständen bei Exchange Traded Commodities geführt', weiß der Händler von Flow Traders. Palladium-ETCs verzeichneten beispielsweise die höchsten Bestände seit über zwei Monaten. 'Nach Gewinnmitnahmen der vergangenen Woche stehen Silber und Gold seit Wochenbeginn wieder auf den Kauflisten der ETC-Anleger', beobachtet Perini. Unterstützend gewirkt hätten Nachrichten über die jüngste Aufstockung der Goldbestände durch die südkoreanische Zentralbank.

Gemischtes Bild bei Edelmetallen

Auf Wochensicht sieht Nigel Longley von ETF Securities Gewinnmitnahmen bei Edelmetall-ETCs in Höhe von insgesamt 234 Millionen US-Dollar nach den jüngsten Preisansteigen. Anleger trennten sich tendenziell etwa vom Edelmetallkorb ETFS Physical PM Basket (WKN A0N62H), der im Wochenvergleich rund 94 Millionen US-Dollar leichter sei. Ausgeglichen gehandelt wird laut Flow Trader der ebenfalls marktbreit in Edelmetalle investierende S&P GSCI PRC MET SOURCE TETC (WKN A0T7MW).

Beide Seiten gespielt mit einem leichten Kaufüberhang würden etwa beim ETFS Physical Swiss Gold Securities (WKN A1DCTL), beim ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und beim db Physical Gold ETC Securities (WKN A1E0HR), beim DB Physical Gold Euro Hedges (WKN A1EK0G) sowie bei Xetra Gold (WKN A0S9GB).

Einen leichten Nachfragüberhang verbucht Perini zudem für Silber-ETCs wie den DB Physical Silver Euro Hedged (WKN A1EK0J) und den ETFS Physical Silver (WKN A0N62F), die ETF Securities zufolge per Saldo Zuflüsse in Höhe von drei Millionen US-Dollar

Anleger trennen sich von Öl

Im Ölsektor sorgten Investoren sich laut ETF Securities über eine schwankende Nachfrage aus den USA, China und Europa und verabschiedeten sich tendenziell von ihren Öl-Positionen. 'Mit Rückflüssen in Höhe von rund 5,5 Millionen US-Dollar in der vergangenen Woche verbuchen wir unterm Strich bei Öl-ETCs zum neunten Mal in Folge einen Abgabeüberhang,' meldet Longely. Bei Heizöl-ETCs hingegen gebe es ein Plus von 1,2 Millionen US-Dollar. Investoren verabschiedeten sich etwa vom ETFS Crude Oil (WKN A0KRJX), für die Perini zuletzt wieder Zuspruch registrierte. Abgestoßen werde zudem der ETFS Leveraged Oil (WKN A0V9YX) sowie die Gas-ETCs ETFS Leveraged Natural Gas (WKN A0KRJ3) und ETF Natural Gas (WKN A0KRJ3).

Mittelfristig Druck auf Ölkurse

Der Preis für US-amerikanisches Rohöl der Sorte WTI habe sich in den vergangenen zwei Wochen aufgrund von positiven US-Konjunkturdaten zwar erholt, wie Perini beobachtet. 'Angesichts eines korrigierten Wachstums des weltweiten Bruttoinlandsprodukts für das kommende Jahr von 4,5 Prozent auf nun 3,5 Prozent ist Öl derzeit eher zu teuer', urteilt Herlinghaus. Die Nachfrage werde schwächer, die Angebotsseite hingegen zunehmend komfortabler

Die Störfaktoren für die Ölförderung im Jahr 2011 seien zum Teil aus dem Weg geräumt. 'Libyen fährt seine Förderung deutlich schneller hoch als erwartet und auch Nigeria produziert über Plan', beobachtet der Rohstoffexperte. Zwar werde Saudi Arabien vereinbarungsgemäß die Ölförderung zurückfahren. 'Die Saudis werden den Anzug aber nicht auf Kante nähen, sondern großzügig schneidern' prognostiziert Herlinghaus, der darin die Wahrscheinlichkeit steigender Lagerbestände vermutet. Auch wirkte ein von der EU ins Auge gefasste Öl-Embargo für Iran eher symbolisch. Hauptabnehmer von iranischem Öl seien China, die Türkei, Japan und Südkorea.

Herlinghaus sieht den Ölpreis kurzfristig unter die Marke von 100 US-Dollar pro Fass rutschen, bleibt aber bei einer Ölpreis-Prognose von 110 US-Dollar gegen Ende 2012. Der Binnennachfrage in den Industrieländern würde ein niedrigerer Ölpreis auf die Sprünge helfen. Geringere Energiekosten entlaste die Verbraucher und erhöhe die Budgets für andere Anschaffungen.

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© 7. Dezember 2011/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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