Börse Frankfurt-News: "Viel frisches Geld zum Jahresauftakt" (ETF-Handel)

Veröffentlicht am 15.01.2025, 10:08
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Zoll- und Zinssorgen? Am ETF-Markt ist das kein Thema, die Kauflaune hält an. Vor allem die großen Indizes sind gefragt, ebenso Tech-ETFs. Einzelne S&P 500-Tracker stehen aber auch auf den Verkaufslisten.

15. Januar 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die rege Nachfrage nach ETFs hält an. "Wie üblich zu Jahresanfang kommt viel frisches Geld in den Markt, von institutioneller wie privater Seite", berichtet Frank Mohr von der Société Générale (EPA:SOGN) und meldet einen klaren Kaufüberhang. Holger Heinrich von der Bader Bank sieht das ähnlich: "Bei deutlich anziehenden Umsätzen hatten wir gut 80 Prozent mehr Käufe als Verkäufe", erklärt der Händler.

Der DAX steht am Dienstagmittag bei 20.295 Punkten - ein Plus von 2 Prozent gegenüber Ende 2024. Die US-Märkte verzeichnen seit Jahresanfang hingegen Verluste, der S&P 500 von gut 1 Prozent, der Nasdaq 100 von 1,6 Prozent.

Am liebsten World-ETFs

Immer beliebt: World-ETFs, allen voran der iShares Core MSCI World (3:IWDA), wie Mohr beobachtet. "Bei World-ETFs wird fast ausschließlich gekauft", stellt auch Heinrich fest. Das gelte für Standard-Tracker wie den Invesco FTSE All-World (3:FTWG) und den UBS MSCI World (4:UETW), aber auch Dividenden- (6:FLXX) und Small Cap-ETFs wie den SPDR MSCI World Small Cap (5:WOSC). Auch Ivo Orlemann von der ICF Bank sieht anhaltendes Interesse an MSCI World-ETFs (3:MXWO). "Das läuft immer, genau wie DAX-Tracker (4:ETFGDAXI)." Auch Mohr meldet für den Xtrackers-DAX (4:XDAX) einiges an Umsatz, allerdings in beide Richtungen. Europäische Aktien stehen bei der Baader Bank sogar meist auf den Verkaufslisten, konkret Euro Stoxx 50-, DAX- und MDAX-ETFs.

Gemischt ist auch das Bild im Geschäft mit US-Aktien. Mohr meldet Zuflüsse in S&P 500- und Nasdaq-Tracker, Heinrich aber Abgaben von S&P 500-ETFs wie dem Invesco S&P 500 (3:SPXD). Auf der Kaufseite finden sich laut Heinrich Nasdaq 100-, MSCI USA- sowie MSCI USA Leaders-ETFs.

Ebenfalls gesucht sind Orlemann zufolge Dividenden-ETFs wie der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (7:TDIV). Der setzt auf Unternehmen aus Industrieländern mit verlässlichen Dividendenzahlungen, außerdem kommt ein ESG-Filter zum Einsatz.

Brasilien-ETFs auf Flop-Liste

Nicht alle ETFs sind 2024 gut gelaufen. Zu den ETFs mit der schlechtesten Entwicklung gehören viele Brasilien-ETFs mit Verlusten um 27 Prozent, wie das Analysehaus Morningstar feststellt. Beispiels sind der iShares Brazil, der Amundi MSCI Brazil, der Xtrackers Brazil sowie auch Lateinamerika-Tracker von Xtrackers, iShares und Amundi. Am schlechtesten schnitten allerdings der Invesco Solar Energy (3:ISUN) und der VanEck Rare Earth and Strategic Metals (3:REMX), ab, mit einem Minus von 33 und 31 Prozent.

Tech-Branche weiter Favorit

Im Geschäft mit Branchen-ETFs machen Tech-Tracker weiter den mit Abstand größten Anteil aus, bei der Société Générale sind es 40 Prozent, wie Mohr feststellt. Gut an kommen der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data (5:XAIX) und der Xtrackers MSCI World Information Technology (3:XDWT). Abgegeben würden hingegen Gesundheitsaktien, etwa mit dem iShares S&P 500 Health Care Sector (4:QDVG). Die Rüstungsbranche ist weiter extrem beliebt, wie Orlemann meldet, konkret der VanEck Defense (3:DFNG). Der kommt trotz jüngster Rücksetzer auf Sicht von einem Jahr immer noch auf ein Plus von 54 Prozent, auf Sicht von zwei Jahren hat sich der Kurs fast verdoppelt.

Hin und her in Geldmarkt-ETFs

"Fest etabliert als Cash-Ersatz" haben sich Mohr zufolge Geldmarkt-ETFs wie der Lyxor Smart Overnight Return (9:CSH2) und der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (4:XEON). Die würden mal gekauft, mal verkauft. Eher gekauft würden darüber hinaus europäische Staatsanleihen mittlerer Laufzeiten.

Kryptos: Geschäft in beide Richtungen

Bei den Kryptowährungen ist Ruhe eingekehrt. Der Bitcoin kostet aktuell 96.500 US-Dollar, in der Spitze Mitte Dezember waren es 108.000 US-Dollar. "Jetzt hängt viel davon ab, was Donald Trump bezüglich der Kryptos tatsächlich umsetzen wird", bemerkt Orlemann. Auch der Krypto-ETN-Handel verlaufe gemächlicher. Schwerpunkte seien "die alten Bekannten", also Bitcoin- (0:0P0001L7B7), Solana- (5:ASOL) und Ethereum-Tracker (5:AETH) - mit Käufen und Verkäufen. "Doch auch in Cardano- und Ripple-ETNs sehen wir Geschäft."

Von Anna-Maria Borse, 14. Januar 2025, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn)

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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