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CH-MARKT-Rückschlag mit Leitmedikament lässt Bioxell abstürzen

Veröffentlicht am 09.04.2009, 15:04
Aktualisiert 09.04.2009, 15:08

(neu: Rekordtief)

Zürich, 09. Apr (Reuters) - Enttäuschende klinische Daten zum Schlüsselmedikament Elocalcitol haben die italienische Biopharmafirma Bioxell am Donnerstag ein Drittel ihres Börsenwerts gekostet. Die Titel stürzten 33 Prozent auf ein Rekordtief von 3,15 Franken ab. Dieses Jahr beläuft sich der Wertverlust auf rund 50 Prozent, nach einem gut 80-prozentigen Absturz 2008. Die Aktien der 2002 aus einer Roche-Forschungsabteilung hervorgegangenen Firma war Mitte 2006 zu 44 Franken an die Börse gekommen.

Wie es mit Bioxell weitergeht, nachdem Elocalcitol in Phase-IIb-Tests den Wirkungsnachweis zur Behandlung von Inkontinenz (Overactive Bladder, OAB) schuldig geblieben ist, ist offen. Die in Linate bei Mailand ansässigen Firma will nun alle Optionen prüfen. Ende 2008 verfügte Bioxell über 43,6 Millionen Euro liquide Mittel, was ausreichen sollte, um den Geschäftsbetrieb mindestens drei Jahre zu finanzieren, hiess es. Im Vorjahr betrug der Geldverbrauch (Cash Burn) 13,8 Millionen Euro.

"Wir müssen unsere Annahmen für das Geschäftsszenario überdenken", sagte Kepler-Analyst Florian Gaiser. "Die Visibilität ist jedoch sehr gering." Vontobel-Analyst Andrew Weiss denkt, dass Bioxell für Elocalcitol kein Partner mehr finden wird. Das Medikament wird auch noch zur Behandlung von gutartiger Prostata-Vergrösserung gestestet.

Bioxell steht nicht alleine da. In der jüngeren Vergangenheit waren die Aktienkurse der beiden Antibiotika-Hersteller Arpida und Basilea sowie der im Bereich therapeutische Impfstoffe tätigen Cytos eingebrochen, nachdem Schlüsselprodukte nicht die erwartete Wirksamkeit gezeigt hatten oder es bei der Zulassung zu Verzögerungen gekommen war.

(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Oliver Hirt)

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