BERLIN (dpa-AFX) - Die CSU hat Reparationsforderungen der griechischen Regierung als "billiges Ablenkungsmanöver" zurückgewiesen. "Es kommt jetzt nicht darauf an, Vergangenheitsbewältigung zu machen", sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt am Dienstag in Berlin. Vielmehr müsse Athen endlich die aktuellen Probleme lösen: "Der Ball liegt eindeutig bei der griechischen Regierung." Eine Diskussion über Reparationsleistungen Deutschlands sei überflüssig, das Thema sei rechtlich abgeschlossen.
Hasselfeldt schloss sich der scharfen Kritik von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Tonfall von Teilen der neuen Links-Rechts- Regierung in Athen an. Der Minister habe zu Recht darauf hingewiesen, dass die griechische Regierung nicht ablenken, sondern ihre Hausaufgaben machen müsse. Es gelte die alte Weisheit: "Eine Hand, die einen füttert, die beißt man nicht." Forderungen aus der SPD nach einer Umbildung der griechischen Regierung schloss sich weder Hasselfeldt noch der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer (CDU), an. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hatte dem Athener Regierungschef Alexis Tsipras den Rauswurf des rechtspopulistischen Koalitionspartners nahegelegt. Anel-Parteichef Panos Kammenos, der auch Verteidigungsminister ist, hatte Schäuble zuvor attackiert und ihn mit Korruption in Verbindung gebracht.