Düsseldorf, 01. Apr (Reuters) - Für die deutschen Maschinenbauer bleiben die USA weiterhin größtes Exportland. Die Mehrheit des mittelständisch geprägten Industriezweiges rechne in den Vereinigten Staaten mit steigenden Absätzen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unter Berufung auf eine Umfrage in der Branche am Freitag mit. Die hiesigen Firmen erwarteten vor allem eine anziehende Nachfrage ihrer Kunden aus der amerikanischen Automobilindustrie und dem US-Maschinenbau. Zudem gebe es einen Investitionsstau als Faktor für steigende Bestellungen.
"Die De-Industrialisierung Amerikas ist zu Ende", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Und vielerorts werden in Amerika die Fabriken modernisiert, wovon der deutsche Maschinenbau profitiert." Allerdings gebe es keinen Anlass zur Euphorie. Aufgrund des relativ schwachen weltwirtschaftlichen Umfelds und des "drastischen Rückgangs" der Investitionen im Fracking-Sektor rechne der VDMA in desem Jahr allenfalls mit einem leichten Anstieg der Exporte in die USA. Grund dafür sei auch, dass die Unternehmen im vergangenen Jahr Rückenwind durch einen sinkenden Eurokurs hatten, der in der laufenden Periode fehlen dürfte. Zudem steige der Wettbewerbsdruck vor allem von Seiten Chinas, das seit 2013 größter ausländischer Maschinenlieferant ist. Deutschland belegt seit 2015 Platz vier hinter Mexiko.
Die USA sind Partnerland bei der Hannover Messe Ende April, zu der auch US-Präsident Barack Obama erwartet wird. Im vergangenen Jahr waren die Lieferungen in die USA um rund elf Prozent auf 16,8 Milliarden Euro gestiegen. Damit hatte der US-Markt dem bisherigen Spitzenreiter China den Rang abgelaufen. Die Ausfuhren in die Volksrepublik kletterten um 5,9 Prozent auf 16 Milliarden Euro. Insgesamt konnten die Maschinenbauer, zu denen neben börsennotierten Konzernen wie Thyssenkrupp TKAG.DE und Gea G1AG.DE auch zahlreiche Mittelständler gehören, ihre Ausfuhren um 2,6 Prozent auf 155 Milliarden Euro steigern.
(Reporterin: Anneli Palmen; redigiert von Olaf Brenner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168)