Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Mittwoch, dem 23. August:
1. Trump steht an mehreren Fronten im Zentrum der Marktaufmerksamkeit
Die Märkte beobachten weiter die Handlungen und Kommentare des US-Präsidenten Donald Trump an mehreren Fronten. Berichten zufolge sollen seine wichtigsten Berater und Kongressabgeordnete erhebliche Fortschritte bei der Ausarbeitung eines Plans für Steuersenkungen für Privatpersonen und Unternehmen gemacht haben. Diese Nachricht wurde von den Börsen am Dienstag mit Begeisterung aufgenommen.
Daneben allerdings stellte Trump einen möglichen Regierungsshutdown in Aussicht, um sein Wahlkampfversprechen zum Bau einer Mauer an der US-mexikanischen Grenze zu erfüllen.
Bei einer Rally in Phoenix sprach Trump erneut von seinem Versprechen, eine Mauer entlang der US-mexikanischen Grenze zu bauen und versprach: „Und wenn wir die Regierung zum Stillstand bringen müssen, wir werden diese Mauer bauen.“
Die Kommentare übten erheblichen Abwärtsdruck auf den Dollar aus. Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 09:54 Uhr GMT oder 05:54 Uhr ET um 0,06 Prozent auf 93,36.
Darüber hinaus legte Trump nahe, das NAFTA-Handelsabkommen mit Mexiko und Kanada auflösen zu wollen, nachdem eine dreitägige Gesprächsrunde keine Ergebnisse hervorgebracht hat.
„Ich glaube, letztendlich werden wir NAFTA auflösen,“ so Trump während der Rally.
2. Globale Gewerbedaten liefern robuste Werte, US-Daten stehen an
Am Mittwoch veröffentlichte Daten zur Gewerbeaktivität im August belegen robustes Wachstum des Privatsektors auf globaler Ebene.
Japans Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) wies im August eine über den Erwartungen liegende Expansion auf. In der Eurozone verbuchten Gewerbebetriebe den besten Monat in sechseinhalb Jahren, angeführt von starker Performance Deutschlands.
IHS Markit veröffentlicht vorläufige Daten zu Gewerbe und Dienstleistungen in den USA um 09:45 Uhr ET (13:45 Uhr GMT).
Darüber hinaus stehen um 14:00 Uhr GMT oder 10:00 Uhr ET Daten zu Käufen neuer Eigenheime im Juli an.
3. Draghi meidet vor Jackson Hole Andeutungen zur Geldpolitik
Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi lieferte am Mittwoch in seiner Rede bei der Eröffnungszeremonie für die 6. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften keinerlei Hinweise auf die zukünftige Richtung der europäischen Geldpolitik und konzentrierte sich stattdessen auf die Notwendigkeit gründlicher Forschung im Bereich unkonventioneller Geldpolitik.
Die Rede am Mittwoch wird als Auftakt zu seinem Auftritt beim jährlichen Symposium der wichtigsten Zentralbanker und Wirtschaftswissenschaftler angesehen, das jährlich von der Kansas City Fed in Jackson Hole, Wyoming, veranstaltet wird. Das diesjährige Treffen findet von Donnerstag bis Samstag statt und auf dem Tagesplan stehen Ansprachen von Draghi und der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen an.
Obwohl die Reden mit Spannung erwartet werden, gehen nur wenige von Signalen für eine Änderung der jeweiligen Geldpolitik aus.
„Kann man von der Ansprache Draghis in Lindau wirklich auf seinen Auftritt in Jackson Hole schließen, dann müssen EZB-Beobachter ihre Pläne für Freitagabend wirklich nicht absagen,“ so ING-Chefökonom Carsten Brzeski.
4. Risikobereitschaft schwindet im Vorfeld des Zentralbanker-Treffens
Ungeachtet der optimistischen Daten zu Produktionswachstum im Privatsektor weltweit fiel die Reaktion der weltweiten Börsenkurse uneinheitlich aus. Die Aufmerksamkeit gilt weiterhin der US-Politik und Anleger warten auf Hinweise auf die zukünftige Richtung der Geldpolitik beim Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole.
In den USA herrscht Abwärtstrend vor, die Anleger nehmen ihre Gewinne mit, nachdem der Dow in der Vortagessitzung den größten Sprung seit April verzeichnet hat. Um 09:55 Uhr GMT oder 05:55 Uhr ET verlor Dow 34 Punkte oder 0,15 Prozent, S&P 500 6 Punkte oder 0,29 Prozent und der Nasdaq 100 11 Punkte oder 0,19 Prozent.
Die Aktienkurse in Europa verlaufen uneinheitlich. Medienwerte üben Abwärtsdruck aus, nachdem der Werberiese WPP (LON:WPP) infolge der rückläufigen Nachfrage seine Umsatzprognosen gesenkt hatte.
Die Börsen in Asien schlossen früher am Tag ebenfalls uneinheitlich, auch hier herrschte im Vorfeld des Zentralbankentreffens Zurückhaltung. Die Börse von Hongkong blieb infolge des Orkans Hato geschlossen.
5. Ölpreise fallen infolge von Spekulationen über einen bearishen Bestandsbericht
Ölpreise rutschen am Mittwoch ab. Die wöchentlichen Vorratszahlen aus den USA, die im Laufe des Börsentages erwartet werden, sollen für die vergangene Woche trotz der Sommerfahrsaison einen Aufbau der Benzinvorräte belegen.
Die US-amerikanische Energy Information Administration veröffentlicht ihren offiziellen wöchentlichen Versorgungsbericht um 14:30 Uhr GMT oder 10:30 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Abbau um 3,4 Mio. Barrels aus. Sollten die Erwartungen bestätigt werden, so wäre es der achte wöchentliche Rückgang in Folge.
Benzinbestände sollen um 643.000 Barrels und Destillate um 93.000 Barrels sinken.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die US-Lagerbestände in der Woche bis zum 18. August um 3,6 Mio. Barrels abgebaut wurden. Damit lagen sie nur knapp über den Erwartungen.
Dennoch stellte das API fest, dass die Benzinvorräte um 1,4 Mio. Barrels aufgebaut worden sind. Das verstärkt die Bedenken in Bezug auf die Daten am Mittwoch.