Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 2. Oktober, wissen sollte:
1. Sorgen über Politik in Italien gehen weiter
Die Sorgen den Investoren über Italien blieben auch am Dienstag bestehen, nachdem Claudio Borghi, Kopf des Haushaltsausschusses im Unterhaus des italienischen Parlaments gemeint hatte, dass Italien seine fiskalischen Probleme mit einer eigenen Währung gelöst hätte.
Seine Kommentare ließen die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen auf 3,41% steigen, ihr höchstes Niveau seit März 2014 und lösten Befürchtungen vor einem Übergreifen auf andere europäischen Sektoren aus.
Letzte Woche hatte die italienische Regierung ein Haushaltsdefizit angekündigt, dass durch höhere Ausgaben und Steuersenkungen das Schuldenlimit der Budgetregeln der Europäischen Union verletzen würde. Es wird erwartet, dass die Europäische Kommission die italienischen Haushaltspläne zurückweisen wird.
EU-Vertreter haben gewarnt, dass der Plan Milliarden weitere Euros zu borgen, um Ausgabeversprechen zu erfüllen, den Block zurück in eine Krise befördern könnte. Der stellvertretende Ministerpräsident Luigi Di Maio sagte, Italien werde seine Defizitziele nicht abändern.
2. US-Rohölpreis erreicht 4-Jahreshoch
Der US-Ölpreis ist auf sein höchstes Niveau seit November 2014 gestiegen, da Ängste vor einer drohenden Angebotsverknappung bestehen, wenn die US-Sanktionen gegen den Iran im nächsten Monat neu aufgelegt werden.
Der US-Rohölpreis erreichte heute ein Hoch von 75,91 USD das Fass und wurde zuletzt zu 75,30 USD gehandelt, nachdem er gestern eine Rallye um 2,76% hingelegt hatte.
Brentfutures wurden in London 0,46% tiefer zu 84,62 USD das Fass gehandelt und gaben ein nächtliches Hoch von 85,33 USD das Fass wieder auf, das auch sein höchster Stand in vier Jahren gewesen war.
Der baldige Wegfall von Rohöllieferungen aus dem Iran hat zu einer Rallye der Ölpreise geführt und die Organisation Erdölexportierender Länder als auch andere Ölexporteure außerhalb des Kartells wie Russland haben kaum noch Reservekapazitäten um die Verminderung des verfügbaren Öls auszugleichen.
Iran ist der viertgrößte Ölproduzent der Welt und der drittgrößte Ölexporteur in der Opec. Viele Analysten denken jetzt, dass 100 USD für Brent in Ende dieses Jahres oder Anfang 2019 möglich sein könnten.
Das American Petroleum Institute veröffentlicht morgen seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten. Letzte Woche wurde die Zunahme der Ölvorräte mit 2,9 Mio Fass angegeben.
3. US-Aktienindexfutures zeigen nach unten
Die US-Aktienindexfutures lagen am Dienstag tiefer, als der Optimismus durch das neue amerikanisch-kanadische Handelsabkommen schwand und die Haushaltskrise in Italien die Investoren verschreckte.
Der S&P 500 Futures fiel um 0,38% und der Dow Futures sank um 0,41%, während der technologielastige Nasdaq 100 Futures 0,56% verlor.
In den Unternehmensnachrichten wird heute PepsiCo (NASDAQ:PEP) sein, das vor Handelsbeginn an der Wall Street sein Ergebnis präsentieren wird. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 1,57 USD die Aktie bei einem Umsatz, der auf 16,4 Mrd USD gestiegen ist.
In Asien beendete der Shanghai Composite Index den Handel höher und stieg um 1,06%, während der China A50 Index um 1,18% zulegte. Der Hang Seng Index lag hingegen 2,38% tiefer, nachdem aus China schwächer als erwartete Zahlen vom produzierenden Gewerbe hereingekommen waren. In Japan stieg der TOPIX um 0,33%, während der Nikkei 225 zu Handelsende 0,07% tiefer stand.
Der Handel in Europa lief schlecht und alle großen Indizes lagen in der Verlustzone, da die Budgetsorgen in Italien die Aktien von Banken belasteten.
4. Federal Reserve Vorsitzender Jerome Powell hält eine Rede
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell wird heute um 18:00 MEZ vor der 60. Jahresversammlung der National Association for Business Economics in Boston eine Rede halten.
Diese kommt nur eine Woche nach Powells Pressekonferenz nach der dritten US-Zinserhöhung in diesem Jahr. Dennoch werden die Investoren seine Rede genau auf Andeutungen über eine weitere Zinserhöhung im Dezember untersuchen.
Die Händler preisen derzeit eine 78,5 prozentige Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung vor Jahresende ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com.
5. Euro erreicht Monatstief auf italienische Budgetkrise
Der Euro hat seine anfänglichen Verluste gegenüber dem Dollar vertieft und ist auf sein niedrigstes Niveau in mehr als einem Monat gefallen, mit dem EUR/USD Kurs um 0,5% tiefer auf 1,1519.
Die Risikoaversion am Markt stärkten die Kurse des Dollars, des Yen und des Frankens.
Die Gemeinschaftswährung fiel fast auf ein Zweimonatstief gegenüber dem Yen, als der EUR/JPY Kurs um 0,58% auf 131,14 sank.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, ist um 0,41% auf 95,31 gestiegen, seinem höchsten Niveau seit dem 11. September.
Der Dollar zog sich von einem 10-Monatshoch gegenüber dem Yen zurück, mit dem USD/JPY Kurs um 0,19% tiefer auf 113,69.