Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 26. März wissen sollte:
1. USA und China halten Gespräche zur Vermeidung von Handelskrieg
Die Vereinigten Staaten und China haben in aller Stille Verhandlungen über einen besseren Zugang der Vereinigten Staaten zum chinesischen Markt aufgenommen, sagen darüber informierte Quellen, was die Ängste vor einem ausgewachsenen Handelskrieg zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten etwas sinken ließ.
Wie das Wall Street Journal berichtete, haben US-Finanzminister Steven Mnuchin und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer in einem Brief an Liu He Schritte aufgelistet, die Washington von China umgesetzt sehen will. Liu He ist ein neuer Vizepremier Chinas, der für Wirtschaftsfragen zuständig ist.
Chinas Außenministerium hat positiv reagiert und gesagt, es sei bereit mit US-Vertretern Gespräche zur Beilegung ihrer Differenzen in Handelsfrage abzuhalten.
Die Diskussionen hinter den Kulissen haben die Ängste vor einer Eskalation zu einem Handelskrieg gemindert. Diese waren gekommen, nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle auf Waren aus China eingeführt hatte, zusätzlich zu Einfuhrabgaben auf Stahl und Aluminium, was eine herausfordernde Antwort aus Peking nach sich zog.
Dennoch bleiben viele Investoren vorsichtig, angesichts des hohen Grades der Unsicherheit, wohin die bilateralen Gespräche führen werden.
2. Aktien erholen sich weltweit, als Handelsstreit nachlässt
Aktien sind weltweit von ihren schweren Verlusten der letzten Woche zurückgekommen, da der Appetit auf risikoreichere Anlagen besser wurde, nachdem des Berichte gegeben hatte, dass die Vereinigten Staaten und China nach einer Lösung ihrer Handelskonflikte suchen.
Die asiatischen Märkte beendeten den Handel uneinheitlich, als die meisten Börsen der Region sich am dortigen späten Nachmittag erholten, da der Ausverkauf zum Handelsende hin nachließ.
Der japanische Nikkei holte seine anfänglichen Verluste von 1,3% wieder auf und beendete den Handel 0,7% höher. In Korea kletterte der Kospi um 0,8% auf Nachrichten hin, dass die USA zustimmte, Südkorea von den Stahlzöllen auszunehmen.
In Europa gab es an den meisten Börsen auf dem Kontinent bis zum Mittag Gewinne, mit fast allen Sektoren im grünen Bereich.
Der gesamteuropäische Stoxx 600 Index, dem breitesten Benchmark für die gesamte Region lag 0,3% höher. In Deutschland legte der Dax 0,4% zu, während der Londoner FTSE100 um 0,3% anstieg.
Unterdessen verheißen die US-Aktienindexfutures eine starke Handelseröffnung an der Wall Street, nachdem die großen Indizes letzte Woche ihre schlechteste Entwicklung in mehr als zwei Jahren verzeichnet hatten.
Der Bluechip Dow Futures gewann 250 Punkte oder rund 1% hinzu, der S&P 500 Futures legte um 31 Punkte oder 1,2% zu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 94 Punkte oder etwa 1,4% nach oben ging.
Dow und S&P 500 waren letzte Woche um 5,7% bzw. 5,9% eingebrochen, während der Nasdaq 6,5% aufgab.
3. Dollar startet tiefer in die neue Woche
Der Dollar hat die neue Woche tiefer begonnen und ist gegenüber den anderen Leitwährungen auf sein schwächstes Niveau in mehr als einem Monat zurückgefallen, als die Investoren den Ausblick für die US-Währung weiter skeptisch sehen.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, fiel in der Nacht auf ein Tief von 88,84, seinem niedrigsten Niveau seit dem 19. Februar. Zuletzt lag er auf 88,90, rund 0,3% im Minus. Der Index hatte in der letzten Woche rund 1,3% abgegeben.
Der Dollar war an einem Punkt auf ein 16-Monatestief gegenüber dem Yen abgesackt, bevor er wieder ins Plus drehte, als sich die Stimmung verbesserte. Der USD/JPY Kurs lag 0,3% höher auf 105,08, nachdem er in der Nacht auf bis zu 104,62 eingebrochen war, seinem niedrigsten Stand seit November 2016.
Am Anleihemarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen 2,2 Basispunkte höher auf 2,848%.
4. Trio von Fed-Rednern im Mittelpunkt
Als auf dem heutigen Kalenderblatt keine wichtigen Konjunkturdaten stehen, dürfte ein Trio von Rednern aus der Federal Reserve die Aufmerksamkeit des Marktes heute auf sich ziehen, als die Händler auf der Suche sind, nach weiteren Aufschlüssen auf die Geschwindigkeit mit der der Geldhahn in diesem Jahr zugedreht werden soll.
Der Chef der New York Fed William Dudley wird an einer Podiumsdiskussion über Regulierungsreform bei der US-Handelskammer in Washington DC teilnehmen, die 18:30 MEZ beginnen wird.
Danach wird die Präsidentin der Cleveland Fed Loretta Mester über den Konjunkturausblick und die Geldpolitik an der Princeton Universität in New Jersey um 22:30 MEZ eine Rede halten.
Der Fed Vize-Vorsitzende Randal Quarles wird dann um 19:10 Ortszeit, 01:10 MEZ, auf einem Forum in Atlanta zum Verbraucherschutz und Kleinunternehmen reden.
Der endgültige Wert vom US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal dürfte der Höhepunkt in der wegen Karfreitag verkürzten Handelswoche werden.
Die Fed erhöhte letzte Woche die Zinsen wie erwartet, hat aber an ihrem Ausblick von zwei weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr festgehalten, zur Enttäuschung von Investoren, die erwartet hatten, dass die US-Zentralbank für das laufende Jahr drei weitere Zinserhöhungen vorsehen werde.
Die Händler preisen derzeit eine rund 85 prozentige Chance auf eine zweite Zinserhöhung im Juni ein, so Investing.coms Fed Rate Monitor. Die Chancen auf einen dritten Zinsschritt bis Dezember werden bei rund 75% gesehen.
5. Ölpreis auf dem Rückzug angesichts steigender US-Schieferölförderung
Der Ölpreis hat sich von seinem höchsten Stand in zwei Monaten zurückgezogen, da eine wachsende Explorationstätigkeit in der Vereinigten Staaten auf zukünftige Produktionserhöhungen schließen lassen, was die Sorgen über eine Rückkehr des Überangebots steigen ließ.
Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate wurde zu 65,47 USD das Fass, 40 US-Cent oder 0,6% tiefer gehandelt, während Brent sich um 25 US-Cent oder 0,4% auf 69,56 USD das Fass verbilligt hat.
Die US-Ölunternehmen haben in der Woche zum 23. März vier zusätzliche Bohrplattformen in Betrieb genommen, berichtete der Energiedienstleister Baker Hughes am Freitag, was deren Gesamtzahl auf 804 bringt.
Die Zählung der Bohrplattformen ist ein Frühindikator für die Produktion und liegt weit über dem Niveau von vor einem Jahr, da die Energieunternehmen ihre Ausgaben seit Mitte 2016 erhöht haben, als die Erholung der Ölkurse nach einem zweijährigen Einbruch begann.
Beide Benchmarks für den Ölmarkt erreichten zuvor am heutigen Tag ihre höchsten Niveaus seit dem 25. Januar, als die Aussichten auf eine Verlängerung der von der Opec initiierten Produktionskürzungen über das laufende Jahr hinaus Unterstützung gaben.