Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, den 20. Juni, wissen sollte:
1. Britischer Notenbankchef Carney zerstört Hoffnungen auf Zinserhöhung
Das Pfund fiel am Dienstag auf ein Wochentief und durchbrach die Marke von 1,27 USD, nachdem der Chef der Bank of England Mark Carney gemeint hatte, jetzt sei nicht die Zeit für Zinserhöhungen und damit die Hoffnungen einiger Investoren zunichte machte, dass die Zentralbank in diese Richtung eingeschwenkt sei.
In einer verschobenen Rede vor Bankern im Mansion House in London sagte Carney, dass das schwache Lohnwachstum Zweifel an der Stärke des Inflationsbinnendrucks aufkommen ließe. Auch sei er sich nicht sicher, wie die Wirtschaft auf die Gespräche zwischen der britischen Regierung und dem Rest der Europäischen Union zu den Austrittsbedingungen reagieren werde.
Das Pfund fiel nach den Bemerkungen gegenüber den anderen Leitwährungen auf Tagestiefs auf bis zu 1,2670 gegenüber dem Dollar. Der GBP/USD Kurs lag zuletzt im New Yorker Handel rund 0,4% tiefer auf 1,2688.
2. Weitere Fed-Redner im Mittelpunkt
Heute wird der Markt sich auf eine handvoll Redner aus der Federal Reserve konzentrieren, als die Händler nach weiteren Aufschlüssen auf künftige Schritte in der Geldpolitik warten.
Der Präsident der Fed in Boston Eric Rosengren wird um 14:15 MEZ auf der DNB-Riksbank Macroprudential Conference Serie in Amsterdam reden. Später wird dann Robert Kaplan von der Fed in Dallas San Francisco vor dem Commonwealth Club of California 21:00 MEZ auftreten.
Fed-Vize Stanley Fischer äußerte sich in seiner heutigen Rede in Amsterdam nicht zur künftigen US-Geldpolitik oder der Wirtschaft.
Bemerkungen des einflussreichen Chefs der New York Fed William Dudley hatten am Montag die Erwartungen gefestigt, dass die Fed die Zinsen weiter anheben werde.
Der Dollar stieg zunächst mit 111,79 über ein Dreiwochenhoch gegenüber den Yen, bevor auf 111,63 zurückfiel, womit er aber immer noch 0,1% im Plus steht.
Gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen stieg der Dollar heute auf bis zu 97,31. Zuletzt wurde er zu 97,23 gehandelt und hat sich damit gegenüber seinem letzten Schlusskurs kaum bewegt.
3. Paul Ryan, Sprecher des US-Repräsentantenhauses, drückt erneut auf Steuerreform
Der Anführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus hat am Dienstag erklärt in 2017 eine umfassende Reform des Steuersystems umzusetzen. Er sagte, dass Präsident Donald Trump und die Republikaner im Kongress die Chance auf eine Erneuerung der US-Steuergesetzgebung nicht ungenutzt verstreichen lassen könnten.
In einer Rede vor US-Industriellen, die von seinem Büro herausgegeben wurden, sagte der Sprecher des Hauses Paul Ryan, dass der Kongress und die Trump-Administration dabei seien "so schnell wie möglich" eine fundamentale Steuerreform für Personen, Firmen und Kleinunternehmen umzusetzen.
"Wir werden dies in 2017 schaffen. Wir müssen es in 2017 schaffen. Wir können es uns nicht erlauben, diese einmalige Chance verstreichen zu lassen." sagte Ryan in einem Entwurf für eine Rede am Dienstagabend vor der National Association of Manufacturers, einer mächtigen Lobbygruppe in Washington.
4. Aktien weltweit in der Nähe von Rekordständen
Die globalen Aktienmärkte haben sich am Dienstag an Rekordniveaus entlang bewegt, als Investoren weltweit auf ein solides Wirtschaftswachstum und steigende Unternehmensgewinne setzen.
An der Wall Street zeichnet sich für den technologielastigen Nasdaq 100 Futures ein Anstieg von 9 Punkten oder rund 0,2% ab. Der Bluechip Dow Futures stieg 12 Punkte oder weniger als 0,1%, während der S&P 500 Futures um 1 Punkt zulegte.
In Europa bewegen sich Aktien auf ihre besten drei Tage seit April zu, mit dem Dax, dem französischen CAC und dem britischen FTSE am Mittag sicher im grünen Bereich, angeschoben von Kursgewinnen im Mediensektor.
Zuvor hatten die Börsen in Asien uneinheitlich geschlossen, mit dem japanischen Nikkei in der Nähe eines Zweijahreshochs, während auf dem chinesischen Festland gehandelte Papiere gesunken sind, bevor MSCI über die mögliche Aufnahme von chinesischen A-Shares in den MSCI Emerging Markets Index entscheiden wird.
5. Öl nahe 7-Wochentief
Der Ölpreis ist am Dienstag auf sein niedrigstes Niveau in rund sieben Wochen gesunken, als die Händler die fortdauernden Versuche der führenden Ölexporteure ihre Förderung einzuschränken und die globale Ölflut einzudämmen gegenüber dem unablässigen Anstieg der US-Ölexploration abwägen.
US-Rohöl lag um 4 US-Cent oder rund 0,1% im Minus auf 44,39 USD das Fass, während Brent um 3 US-Cent auf 46,88 USD das Fass gefallen ist.
Die Investoren warten nun auf die wöchentlichen Daten von den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten.
Der Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben. Amtliche Daten vom Energieinformationsministerium gibt es dann morgen, wobei mit einem Rückgang der Ölvorräte um 2,2 Millionen Fass gerechnet wird.