Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, den 31. Januar, wissen sollte:
1. Trump bleibt im Mittelpunkt
US-Präsident Donald Trump wird am Dienstag weiter im Mittelpunkt stehen, als er heute noch seinen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof der USA vorstellen wird, ein Schritt der wahrscheinlich die Schlagzeilen bestimmen wird und womöglich die Präsentation weiterer Details zur Ausgabenpolitik verzögern könnte.
Er wird sich außerdem mit Vertretern der Pharmaindustrie im Weißen Haus treffen.
Unterdessen sorgt Trumps Einreiseverbot weiterhin für Unruhe an den Finanzmärkten, als der Präsident die kommissarische US-Bundesgeneralstaatsanwältin Sally Yates feuerte, nachdem diese das Bundesjustizministerium angewiesen hatte, die Einreisebeschränkungen nicht durchzusetzen.
Eine Gruppe von Technologieunternehmen, wie Google (NASDAQ:GOOGL), Airbnb und Netflix (NASDAQ:NFLX) planen für heute ein Treffen, auf dem sie ihre Unterstützung für eine Anfechtung des Einreisestopps diskutieren werden.
Der Dollar ist auf dem Weg den schlechtesten Jahresbeginn seit 2008 hinzulegen und ist gegenüber den anderen Leitwährungen etwa 2% gefallen, da Sorgen über die allgemeine Ausrichtung der Politik unter Präsident Trump den Kurs der Währung in Mitleidenschaft gezogen haben.
2. Apple, Exxon berichten heute
Die US-Berichtssaison zum vierten Quartal gewinnt am Dienstag weiter an Fahrt, wenn Unternehmensgrößen wie ExxonMobil (NYSE:XOM), Pfizer (NYSE:PFE), Eli Lilly (NYSE:LLY), Aetna (NYSE:AET), Mastercard (NYSE:MA), UPS (NYSE:UPS), Sprint (NYSE:S), Coach (NYSE:COH) und Under Armour (NYSE:UA) alle noch vor Handelsbeginn ihre Zahlen vorlegen werden.
Nach der Schlussglocke sind dann Apple (NASDAQ:AAPL), Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD), Electronic Arts (NASDAQ:EA), U.S. Steel (NYSE:X), Aflac (NYSE:AFL) und Anadarko Petroleum (NYSE:APC) an der Reihe.
Die US-Aktienfutures deuten für die Handelseröffnung am Dienstag neuerliche Verluste an, einen Tag nachdem Aktienbörsen ihren größten Tageseinbruch seit Mitte Oktober verkraften mussten, da Sorgen über Trumps Politik die Investoren nervös gemacht haben.
3. Britisches Parlament beginnt Debatte zum Brexit
Über den Plan der britischen Premierministerin Theresa May zum Austritt aus der Europäischen Union wird es eine heute beginnende, zweitägige Parlamentsdebatte geben. Obwohl diese intensiv ausfallen wird und pro-EU-Abgeordnete wahrscheinlich versuchen werden, die Regierung zu einem Umdenken zu bewegen, wird davon ausgegangen, dass das Parlament den Paln letztlich absegnen wird.
Mays Regierung sucht die Zustimmung des Parlaments für ein neues Gesetz, dass ihr das Recht gibt, den EU-Austritt nach Artikel 50 des Lissaboner Vertrags einzuleiten, nachdem das Oberste Zivilgericht des Landes in der vergangenen Woche entschieden hatte, dass die Regierung diese Entscheidung nicht einseitig treffen könne.
Wie die Zeitung The Times berichtete, wird May den Austritt am 9. März einleiten, während einer Sitzung des Europäischen Rates in Malta.
Das Pfund sankt um etwa 0,4% auf 1,2440 gegenüber dem Dollar ab, während der Londoner FTSE 100 um 0,5% gestiegen ist.
4. Konjunkturdaten aus der Eurozone stärken Zuversicht
Die Investoren haben die jüngsten Konjunkturdaten aus dem Euroraum bejubelt, die einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts und der Inflation sowie einen Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgezeigt hatten.
Wie Eurosat meldete, lag das Bruttoinlandsprodukt der Region im vierten Quartal um 0,5% höher als in den drei Monaten zum September und 1,8% über seinem Stand des letzten Quartals in 2015.
Ein anderer Report hatte einen Anstieg der Verbraucherpreise im Januar von 1,8% gegenüber dem Vorjahr aufgezeigt, was die höchste Inflationsrate seit Februar 2013 ist.
Weitere Zahlen von Eurostat sahen einen Rückgang der Arbeitslosenquote von 9,7% im November auf 9,6% im Dezember, ihrem niedrigsten Stand seit Mai 2009.
Die guten Zahlen befeuerten Gerüchte über ein Ende der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.
Der Euro legte gegenüber dem Dollar leicht um 0,1% auf 1,0707 zu, während es an den europäischen Aktienbörsen ebenfalls leicht bergauf ging.
5. Japanische Notenbank lässt Geldpolitik unangetastet, aber hebt Prognose an
Wie weithin erwartet hat die Bank von Japan die Zinsen auf -0,1% stehenlassen und an ihrem Renditeziel für die japanischen 10-jährigen von 0% festgehalten.
Ebenfalls unverändert blieb eine vage Zusage weiter Staatsanleihen in Höhe von 80 Billionen Yen (705 Milliarden USD) pro Jahr aufzukaufen.
In ihrer vierteljährlichen Überarbeitung ihrer Wachstumsprognosen hat die BoJ ihre Schätzung für das laufende im März endende Fiskaljahr auf 1,4% angehoben, nachdem sie zuletzt im Oktober einen Anstieg von nur 1,0% vorhergesagt hatte. Die Verbesserung liegt vor allem an dem besseren Exportumfeld.
Die Bank sagte auch, sie erwarte, dass die Inflation bis zum Fiskaljahr 2018 auf Höhe ihrer Zielmarke von 2% steigen sollte.
Der Yen hat sich gegenüber dem Dollar kaum bewegt, mit einem USD/JPY Kurs auf 113,77, während der Nikkei 1,7% tiefer aus dem Handel ging.