Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 30. Oktober, wissen sollte:
1. Globale Aktien uneinheitlich, als Vorsicht zum Auftakt einer vollen Woche einsetzt
Die globale Aktienrallye zeigt Zeichen von Schwäche, die zumindest eine zeitweilige Pause der starken Entwicklung in diesem Monat herbeiführten, als die Investoren im Vorfeld einer mit Nachrichten aus den Zentralbanken gut gefüllten Woche vorsichtiger wurden.
Die Märkte in der Asien-Pazifik-Region beendeten den Handel uneinheitliche, als die Investoren die Quartalsberichte der regionalen Unternehmen verdauten. Unter den hervorstechenden Indizes war der japanische Nikkei, der den Handel kaum verändert abschloss, aber sein höchstes Niveau seit Mitte 1996 behaupten konnte, nachdem er bisher im Oktober um 8% in die Höhe geschnellt war.
Chinesische Aktien allerdings entwickelten sich gegen den Trend. Der Shanghai Composite Index hatte heute seinen schlechtesten Tag seit dem 11. August, wofür Experten einen Kursrutsch am chinesischen Anleihemarkt verantwortliche machen, der auf wachsende Sorgen über den hohe Verschuldungsgrad im Finanzsektor des Landes eingesetzt hat.
In Europa waren Aktien und Indizes in einer Seitwärtsbewegung, als neue Unternehmensergebnisse vom dritten Quartal die Aktien in unterschiedliche Richtungen gehen ließen. Der Dax behauptete sich in der Nähe seines Rekordhochs aus der letzten Woche, während der spanische IBEX 35 sich um mehr als 1% erholt hat, als die Sorgen über die Krise in Katalonien nachließen.
An der Wall Street zeichnet sich eine schlechte Markteröffnung ab, als die Investoren wichtige Unternehmensergebnisse abwarten, die die Stimmung an der Börse bestimmen dürften. Am Freitag waren die Aktien in den Staaten gestiegen und der technologielastige Nasdaq composite auf ein Rekordhoch geschnellt, nachdem drei der größten Technologieunternehmen der Welt exzellente Quartalsergebnisse präsentieren konnten.
2. Brent verfestigt sich über 60 Dollarmarke als Ölrallye weitergeht
Der Ölmarkt ist gut in die neue Woche gestartet, was den Kurs der globalen Benchmarksorte weiter über die Marke von 60 Dollar das Fass geschickt hat und den US-Benchmark auf seinen höchsten Stand in fast acht Monaten steigen ließ.
Die Kurse setzten die Rallye aus der vergangenen Woche fort, angesichts von Spekulationen, dass die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) und andere führende Ölexporte sich einigen werden, ihr Abkommen zur Einschränkung der Förderung bis Ende nächsten Jahres zu verlängern.
Futures auf Brent stiegen auf ein Tageshoch von 60,54 USD das Fass, ihrem höchsten Niveau seit Juli 2015, bevor sie wieder auf 60,35 USD zurückfielen.
Unterdessen erreichten Ölfutures auf die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ein Sitzungshoch von 54,18 USD das Fass, ein Stand auf dem sie seit dem 1. März nicht mehr gelegen haben. Zuletzt wurde der Benchmark zu 53,90 USD notiert.
3. Inflationsmaß der Fed im Mittelpunkt
Am Markt wartet man auf entscheidende Konjunkturdaten, um die Stärke der Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt und deren Konsequenzen für die Zinspolitik der Federal Reserve einzuschätzen zu können.
Aus den USA kommen heute um 13:30 MEZ noch Berichte zu den Privateinkommen und Verbraucherausgaben im September herein, zu denen auch Inflationsdaten zu den privaten Konsumausgaben gehören, die das von der Fed bevorzugte Maß für die allgemeine Inflation sind.
Marktbeobachter warten auch auf US-Präsident Donald Trumps Entscheidung in dieser Woche, wer Janet Yellen im Chefsessel der Fed ersetzen wird, wenn deren Amtszeit im Februar abläuft. Quellen deuten an, dass die Wahl auf das derzeitige Fed-Mitglied Jerome Powell fallen wird.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs Leitwährungen wiedergibt, lag etwas tiefer auf 94,61 und hat sich von seinem Dreimonatshoch aus der letzten Woche wieder ein wenig entfernt. Die Renditen auf US-Anleihen fielen, als die Wall Street die Ernennung von Powell als zusehends sicher betrachtet.
Powell wird weniger als Verfechter einer straffen Geldpolitik angesehen, als John Taylor, einem Ökonomen von der Stanford Universität, der auch als Kandidat für den Fed-Vorsitz gehandelt wird.
4. Bitcoin auf neuem Rekordhoch über 6.300 USD
Bitcoin hat ein neues Allzeithoch über der Marke von 6.300 USD erreicht, als die Händler weiter ihr Geld in die digitale Währung stecken und die jüngste Aufspaltung der zugrundeliegende Blockchain ignorieren.
Der Kurs schnellte auf ein Hoch von 6.345 USD und überstieg damit den vormaligen Rekord von 6.150 USD, der auch in diesem Monat erzielt worden war. Zuletzt ging es leicht abwärts und die Kryptowährung wurde zu 6.200 USD gehandelt.
Bitcoin gehörte bisher mit einem Anstieg von über 500% gegenüber dem Dollar zu den Kursraketen in 2017.
5. Erste Anklagen in Trump-Russland-Untersuchung erwartet
Die Ermittlungen in eine mögliche Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahlen in 2016 werden womöglich schon heute eine neue Phase beginnen, wenn die ersten Anklagen und Verhaftungen kommen werden.
Eine Anklage wäre eine dramatische Wende in der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller in Behauptungen einer russischen Einmischung in das Rennen in 2016 und mögliche Verbindungen zu Organisatoren von Donald Trump Wahlkampagne.
Trump hat am Sonntag in einer Serie von Tweets eine Zusammenarbeit mit den Russen bestritten und die Ermittlungen eine "Hexenjagd" genannt.
Neue Entwicklungen könnte es auch bei der Steuerreform geben, als die Republikaner im Repräsentantenhaus ihre Gesetzesvorlage fertigstellen und am Mittwoch präsentieren wollen.
Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus und im Senat benutzen ein beschleunigtes Verfahren um verschiedene Steuergesetze bis zu 23. November, dem Erntedankfest (Thanksgiving) in den USA, zu verabschieden. Dann könnte eine endgültige Version noch vor Januar auf Trumps Schreibtisch zur Unterzeichnung landen und dem Präsidenten seinen ersten großen legislativen Sieg bescheren.