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EU-Diplomaten: Hilfspaket für Athen reicht nicht

Veröffentlicht am 17.02.2012, 15:06
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Das Hilfspaket der internationalen Geldgeber für Griechenland reicht nach Angaben von EU-Diplomaten nicht aus. Hinter den Kulissen werden zusätzliche Maßnahmen diskutiert, um Griechenland langfristig wieder zu einem tragbaren Schuldenniveau zu verhelfen, verlautete am Freitag aus EU-Kreisen in Brüssel. 'Es gibt eine Lücke', sagte ein EU-Diplomat. 'Wie wir diese schließen können, ist noch offen.'

Dem Vernehmen nach erwägen die internationalen Geldgeber - die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) - die Zinsmarge für die Rückzahlungen aus dem ersten Hilfspaket für Athen zu senken. Das pleitebedrohte Griechenland hatte im Mai 2010 Kredite von 110 Milliarden Euro zugesagt bekommen.

Auch eine Beteiligung der Europäischen Zentralbank (EZB) an einem Schuldentausch gilt noch als Option. 'Es gibt technische Möglichkeiten für eine EZB-Beteiligung, die den Verträgen entsprechen und die Unabhängigkeit der Notenbank nicht infrage stellen', sagte ein anderer EU-Diplomat, ohne Details zu nennen.

Athen benötigt am 20. März frisches Geld, sonst ist das Land pleite. Die Euro-Finanzminister wollen das zweite Hilfspaket für Athen von 130 Milliarden Euro bei ihrem Treffen am Montag (20.) in Brüssel auf den Weg bringen. EU-Diplomaten sind zuversichtlich, dass die Euro-Länder das bereits beschlossene Paket freigeben werden. 'Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren', verlautete aus dem Umfeld des Ministerrates. Der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hatte sich vor wenigen Tagen bereits optimistisch gezeigt, dass am Montag 'alle notwendigen Entscheidungen' getroffen werden könnten.

Um verlorengegangenes Vertrauen an den Märkten zurückzugewinnen, halten EU-Diplomaten es für unabdingbar, dass am Montag auch die Details über die Beteiligung der privaten Gläubiger an dem Schuldenschnitt feststehen. Damit sollen die griechischen Staatsschulden um rund 100 Milliarden Euro gedrückt werden. Eine grundsätzliche Übereinstimmung gibt es bereits. Der tatsächliche Effekt ist aber noch offen, weil nicht klar ist, wie viele Gläubiger bei dem Forderungsverzicht tatsächlich mitziehen. 'Der Schuldenschnitt muss jetzt losgehen, sonst ist es zu spät', warnte ein EU-Diplomat.

Da es Zweifel am Reformwillen Griechenlands gibt, wollen die Euro-Länder die Kontrolle Athens verschärfen. Die Finanzminister werden am Montag voraussichtlich beschließen, ein Sonderkonto zur Rückzahlung von Krediten einzurichten. Weitere Überwachungsmaßnahmen würden beraten, hieß es in Brüssel./mt/DP/bgf

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