FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstagabend nach ihrer überraschenden Leitzins-Senkung auch weitere Details zu ihrem Aufkaufprogramm für gedeckte Schuldverschreibungen, sogenannte 'Covered Bonds', bekanntgegeben. Im Rahmen des im November gestarteten 'Covered Bonds Purchase Program' (CBPP2) will die EZB bis Ende Oktober 2012 insgesamt 40 Milliarden Euro einsetzen.
Die Notenbank kauft ausschließlich Anleihen auf, die in Euro notieren, ein Emissionsvolumen von mindestens 300 Millionen Euro und ein Rating von mindestens 'BBB-' haben - das entspricht der letzten Bonitätsnote im sogenannten 'Investmentgrade-Bereich', darunter sprechen Marktteilnehmer von 'Ramsch-Papieren'. Die maximale Laufzeit der in Frage kommenden Papiere beträgt 10,5 Jahre.
Nach Einschätzung der Experten von der Privatbank HSBC Trinkaus dürften Anleihen aus der Slowakei und auch die Emissionen von kleineren Sparkassen wegen der Volumenbeschränkung keine Beachtung finden. Aufgrund der Ratinghürde schieden auch griechische Bonds aus. Nach Berechnungen der Düsseldorfer Bank beläuft sich das ausstehende Covered-Bond-Volumen in der Eurozone auf etwa 1.580 Milliarden Euro. Die geplanten EZB-Käufe würden etwa 11 bis 12 Prozent der Fälligkeiten ersetzen.
Covered Bonds sind besicherte Anleihen, in Deutschland zählen vor allem die klassischen Pfandbriefe zu dieser Anlageklasse. Die Schuldverschreibungen werden mit Hypotheken- oder öffentlichen Krediten hinterlegt. Die Papiere unterscheiden sich in ihrem Risikograd allerdings wesentlich von den spätestens seit der Subprime-Krise berüchtigten hypothekenbesicherten Wertpapieren nach US-Machart. Im Gegensatz zu 'Mortgage Backed Securities' (MBS), deren Aufkauf die US-Notenbank Fed als geldpolitische Option betrachtet, behalten die Emittenten von Covered Bonds ihre verbrieften Forderungen in der eigenen Bilanz. Zudem werden bei MBS häufig Kredite minderer Bonität gehandelt.
Die EZB hat in einem ersten Aufkaufprogramm bereits zwischen Juli 2009 und Juni 2010 Covered Bonds im Gesamtvolumen von 60 Milliarden Euro aus dem Markt genommen. Die Notenbank will mit ihren Käufen die Liquidität in diesem Marktsegment verbessern, um Banken und Unternehmen die Refinanzierung zu erleichtern. Indem die EZB das Zinsniveau beispielsweise für Baugeld drückt, soll zudem der konjunkturell äußerst wichtige Immobiliensektor stimuliert werden.
Das Marktumfeld, in dem das zweite Covered-Bond-Ankaufprogramm startet, unterscheidet sich laut DZ Bank deutlich von demjenigen im Juni 2009. Derzeit sei die Staatsschuldenkrise das dominierende Thema. Das Vertrauen der Marktteilnehmer werde immer wieder durch negative Schlagzeilen auf eine harte Probe gestellt, sagt DZ-Bank-Rentenexperte Jörg Homey. Vor diesem Hintergrund sei CBPP2 zwar eine gute Nachricht für Investoren, dürfe aber nicht ausreichen, um das grundsätzlich skeptische Verhalten der Marktteilnehmer zu ändern. Die Chance auf sinkende Renditeaufschläge, insbesondere für die Covered-Bond-Emittenten aus den europäischen Peripheriestaaten, habe sich aufgrund der weiter schwellenden Staatsschuldenkrise nachhaltig verringert./hbr/bgf
Die Notenbank kauft ausschließlich Anleihen auf, die in Euro notieren, ein Emissionsvolumen von mindestens 300 Millionen Euro und ein Rating von mindestens 'BBB-' haben - das entspricht der letzten Bonitätsnote im sogenannten 'Investmentgrade-Bereich', darunter sprechen Marktteilnehmer von 'Ramsch-Papieren'. Die maximale Laufzeit der in Frage kommenden Papiere beträgt 10,5 Jahre.
Nach Einschätzung der Experten von der Privatbank HSBC Trinkaus dürften Anleihen aus der Slowakei und auch die Emissionen von kleineren Sparkassen wegen der Volumenbeschränkung keine Beachtung finden. Aufgrund der Ratinghürde schieden auch griechische Bonds aus. Nach Berechnungen der Düsseldorfer Bank beläuft sich das ausstehende Covered-Bond-Volumen in der Eurozone auf etwa 1.580 Milliarden Euro. Die geplanten EZB-Käufe würden etwa 11 bis 12 Prozent der Fälligkeiten ersetzen.
Covered Bonds sind besicherte Anleihen, in Deutschland zählen vor allem die klassischen Pfandbriefe zu dieser Anlageklasse. Die Schuldverschreibungen werden mit Hypotheken- oder öffentlichen Krediten hinterlegt. Die Papiere unterscheiden sich in ihrem Risikograd allerdings wesentlich von den spätestens seit der Subprime-Krise berüchtigten hypothekenbesicherten Wertpapieren nach US-Machart. Im Gegensatz zu 'Mortgage Backed Securities' (MBS), deren Aufkauf die US-Notenbank Fed als geldpolitische Option betrachtet, behalten die Emittenten von Covered Bonds ihre verbrieften Forderungen in der eigenen Bilanz. Zudem werden bei MBS häufig Kredite minderer Bonität gehandelt.
Die EZB hat in einem ersten Aufkaufprogramm bereits zwischen Juli 2009 und Juni 2010 Covered Bonds im Gesamtvolumen von 60 Milliarden Euro aus dem Markt genommen. Die Notenbank will mit ihren Käufen die Liquidität in diesem Marktsegment verbessern, um Banken und Unternehmen die Refinanzierung zu erleichtern. Indem die EZB das Zinsniveau beispielsweise für Baugeld drückt, soll zudem der konjunkturell äußerst wichtige Immobiliensektor stimuliert werden.
Das Marktumfeld, in dem das zweite Covered-Bond-Ankaufprogramm startet, unterscheidet sich laut DZ Bank deutlich von demjenigen im Juni 2009. Derzeit sei die Staatsschuldenkrise das dominierende Thema. Das Vertrauen der Marktteilnehmer werde immer wieder durch negative Schlagzeilen auf eine harte Probe gestellt, sagt DZ-Bank-Rentenexperte Jörg Homey. Vor diesem Hintergrund sei CBPP2 zwar eine gute Nachricht für Investoren, dürfe aber nicht ausreichen, um das grundsätzlich skeptische Verhalten der Marktteilnehmer zu ändern. Die Chance auf sinkende Renditeaufschläge, insbesondere für die Covered-Bond-Emittenten aus den europäischen Peripheriestaaten, habe sich aufgrund der weiter schwellenden Staatsschuldenkrise nachhaltig verringert./hbr/bgf