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FOKUS 1-Angst um US-Autobranche drückt Dax tief ins Minus

Veröffentlicht am 12.12.2008, 11:38
Aktualisiert 12.12.2008, 11:44
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Frankfurt, 12. Dez (Reuters) - Nach dem Scheitern des Rettungsplans für die US-Autobranche im amerikanischen Senat haben die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Freitag deutlich nachgegeben. Der Dax<.GDAXI> fiel um vier Prozent auf 4571 Punkte. Der Stoxx50<.STOXX50> verlor 4,2 Prozent auf 2050 Zähler. "Keiner weiß wie es jetzt weitergeht", sagte ein Händler. "Viele fürchten eine Insolvenz von GM und/oder Chrysler." Analysten rechnen damit, dass die Autokonzerne Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragen werden. Für die Wall Street signalisierten die Future auf die großen Aktienindizes Verluste von bis zu drei Prozent. In Tokio fiel der Nikkei-Index <.N225> um 5,6 Prozent. Auch der Dollar kam unter Druck.

Der Dax hatte in dieser Woche in Erwartung einer Annahme des Paketes durch beide Kammern des US-Kongresses bis Donnerstagabend fast neun Prozent gewonnen. Am späten Abend scheiterte aber der Gesetzentwurf im Senat. Die Chance, dass der scheidende US-Präsident George W. Bush nun auf den Banken-Rettungsfonds zurückgreift, um das Überleben der Autobauer zumindest kurzfristig sicherzustellen, wird als gering eingestuft.

In Frankfurt gerieten vor allem die Autowerte unter Druck. Daimler fielen bis zum späten Vormittag um sieben Prozent, BMW um vier Prozent und VW um zwei Prozent. Schlimmer erwischte es die meisten Autozulieferer. Im MDax<.MDAXI> fielen Leoni um 15 Prozent, Tognum um zwölf Prozent. Lediglich Rheinmetall zeigten sich widerstandsfähig und behaupteten sich gegen den Trend auf dem Vortagesschluss. Im SDax<.SDAXI> brachen Elringklinger um 5,6 Prozent und Dürr um 4,7 Prozent ein.

"Wenn es zu einer Pleite von GM käme, hätte dies gravierende Folgen für die Wirtschaft", warnte Carsten Klude, Aktienstratege bei MM Warburg. "Dass die Aktienkurse nicht noch weiter nach unten gehen, liegt wohl darin begründet, dass viele darauf hoffen, dass die 14 Milliarden Dollar doch irgendwie aufgetrieben werden." GM und Chrysler hatten zuletzt gewarnt, ohne staatliche Hilfe nicht mehr über die Runden zu kommen. In Tokio hatte sich angesichts der Krise in der US-Autoindustrie der Druck auf den Dollar massiv verstärkt. Die US-Währung rutschte auf ein 13-Jahrestief von 89 Yen, erholte sich aber bis zum späten Vormittag in Frankfurt wieder. Auch der Euro behauptete die am späten Donnerstagabend eingefahrenen Gewinne weitgehend und wurde mit 1,3350 Dollar gehandelt. Damit lag er nur einen halben Cent unter dem in New York erreichten Sechs-Wochen-Hoch, aber fast eineinhalb Cent über dem EZB-Referenzkurs vom Donnerstag.

Hiobsbotschaften kamen auch aus der Bankenbranche. JP-Morgen-Chef Jamie Dimon erklärte das Umfeld für das Jahresende sei einfach nur schrecklich. JP Morgan verloren daraufhin in New York 10,7 Prozent. In Frankfurt belief sich das Minus bis zum späten Vormittag auf 7,4 Prozent. Im Dax verloren die Titel der Deutschen Bank bis zu 8,5 Prozent, grenzten in den ersten beiden Handelsstunden ihre Verluste aber auf 4,8 Prozent ein. Commerzbank fielen um 6,5 Prozent.

Nach US-Handelsschluss hatte die Bank of America die Streichung von 30.000 bis 35.000 Stellen in den nächsten drei Jahren bekanntgegeben. Der Aktienkurs von Bank of America fiel in Frankfurt um acht Prozent.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)

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