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FOKUS 1-Angst vor Rezession drückt auch den Dax

Veröffentlicht am 16.10.2008, 11:53
NOKIA
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Frankfurt, 16. Okt (Reuters) - Die Angst vor einer Rezession hat auch am Donnerstag das Geschehen auf dem deutschen Aktienmarkt geprägt. Nach sehr schlechten Vorgaben aus New York und Tokio hielt sich der Dax<.GDAIX> bis zum späten Vormittag mit einem minus von zwei Prozent auf 4757 Punkten aber noch relativ wacker. In Tokio war der Nikkei-Index<.N225> zuvor um mehr als elf Prozent in die Tiefe gerauscht. Am Mittwoch hatten die Rezessionsängste an der Wall Street den schwersten Verlust seit dem Börsencrash von 1987 ausgelöst. Während in Tokio einige Händler von Panik sprachen, waren die Börsianer in Frankfurt etwas gelassener: "Von Panik kann man überhaupt nicht sprechen, eher von einem geordneten Abverkauf."

"Der Dax hatte gestern schon viel vorweggenommen", sagte ein Händler, nachdem der Index seinen Verlust von zunächst über sechs Prozent wieder abgebaut hatte. "Es gibt wahrscheinlich nicht mehr viele Anleger, die noch etwas im Depot haben", fügte ein anderer hinzu. Übereinstimmend klagten Händler bei großen wie kleineren Marktteilnehmern über die geringen Umsätze. "Es traut sich niemand, dagegen zu halten und Aktien zu kaufen", fasste ein Händler zusammen. Nach der Finanzkrise setzt sich nun die Einschätzung durch, dass die Kurse der meisten Aktien noch viel zu hohe Gewinnerwartungen widerspiegelten. "Das muss noch weiter nach unten angepasst werden."

Die Rezessionsängste waren durch skeptische Äußerungen von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke über den Zustand der US-Wirtschaft verstärkt worden. In ihrem monatlichen Konjunkturbericht räumte die Fed ein, die Lage habe sich im September weiter verschlechtert, die Aussichten hätten sich eingetrübt.

Wie zum Beweis las sich da der nachbörslich vorgelegte Quartalsbericht von Ebay, in dem das Internet-Auktionshaus ein schwieriges Weihnachtsquartal ankündigte. Dies und die schwachen Einzelhandelszahlen aus den USA setzten in Frankfurt vor allem den Konsumwerten zu. Die Aktien der Kaufhof-Mutter Metro fielen um fast neun Prozent, die der Karstadt-Mutter Arcandor vorübergehend um knapp 14 Prozent. Im Verlauf zogen beide Kurse mit dem Markt wieder an.

Zu den größten Verlierern zählten zudem die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer, die zeitweise ein Minus von mehr als 14 Prozent verbuchten. Am Mittag notierten die Titel noch 7,3 Prozent schwächer. Händlern zufolge drückte neben der insgesamt schlechten Stimmung auch ein negativer Analystenkommentar. Ein zurückhaltender Ausblick des niederländischen Konkurrenten TNT belastete die Aktien der Post, die zeitweise um über neun Prozent auf 10,55 Euro fielen.

Zu den größten Verlierern zählten zudem Industriewerte wie MAN und ThyssenKrupp. Die Finanzwerte setzten ihre Talfahrt weiter fort, holten im Verlauf des Vormittags aber etwas auf. Nachdem die Verluste am Morgen noch im hohen einstelligen oder sogar unteren zweistelligen Prozentbereich waren, beliefen sich gegen Mittag nur noch auf ein bis vier Prozent. Besonders schwach blieben die Aktien der Postbank mit einem Minus von zehn Prozent.

Wieder einmal gegen den Trend tendierten die VW-Aktien, die bis zu 9,5 Prozent auf 428 Euro anzogen. Vor der Veröffentlichung des Nokia-Zwischenberichts notierten die Telekom-Aktien fast unverändert.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)

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