Frankfurt, 16. Okt (Reuters) - Die Angst vor einer Rezession hat auch am Donnerstag das Geschehen auf dem deutschen Aktienmarkt geprägt. Nach sehr schlechten Vorgaben aus New York und Tokio hielt sich der Dax<.GDAIX> bis zum späten Vormittag mit einem minus von zwei Prozent auf 4757 Punkten aber noch relativ wacker. In Tokio war der Nikkei-Index<.N225> zuvor um mehr als elf Prozent in die Tiefe gerauscht. Am Mittwoch hatten die Rezessionsängste an der Wall Street den schwersten Verlust seit dem Börsencrash von 1987 ausgelöst. Während in Tokio einige Händler von Panik sprachen, waren die Börsianer in Frankfurt etwas gelassener: "Von Panik kann man überhaupt nicht sprechen, eher von einem geordneten Abverkauf."
"Der Dax hatte gestern schon viel vorweggenommen", sagte ein Händler, nachdem der Index seinen Verlust von zunächst über sechs Prozent wieder abgebaut hatte. "Es gibt wahrscheinlich nicht mehr viele Anleger, die noch etwas im Depot haben", fügte ein anderer hinzu. Übereinstimmend klagten Händler bei großen wie kleineren Marktteilnehmern über die geringen Umsätze. "Es traut sich niemand, dagegen zu halten und Aktien zu kaufen", fasste ein Händler zusammen. Nach der Finanzkrise setzt sich nun die Einschätzung durch, dass die Kurse der meisten Aktien noch viel zu hohe Gewinnerwartungen widerspiegelten. "Das muss noch weiter nach unten angepasst werden."
Die Rezessionsängste waren durch skeptische Äußerungen von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke über den Zustand der US-Wirtschaft verstärkt worden. In ihrem monatlichen Konjunkturbericht räumte die Fed ein, die Lage habe sich im September weiter verschlechtert, die Aussichten hätten sich eingetrübt.
Wie zum Beweis las sich da der nachbörslich vorgelegte
Quartalsbericht von Ebay
Zu den größten Verlierern zählten zudem die Aktien des
Pharma- und Chemiekonzerns Bayer
Zu den größten Verlierern zählten zudem Industriewerte wie
MAN
Wieder einmal gegen den Trend tendierten die
VW-Aktien
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)