FOKUS 1-Anleger bleiben weiter vorsichtig - Dax kaum verändert

* US-Daten am Nachmittag im Fokus

* VW-Stammaktien setzen Talfahrt fort

(neu: Händleraussagen, Bauer, Lufthansa, K+S)

Frankfurt, 13. Nov (Reuters) - Auch zum Wochenschluss haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt bedeckt gehalten. Der Dax<.GDAXI> fand am Freitag in den ersten Handelsstunden keine klare Richtung und pendelte meist um den Schlusskurs vom Donnerstag von 5663 Punkten. "Der Markt schwingt momentan zwischen Hoffen und Bangen", stellte Postbank-Analyst Heinz-Gerd Sonnenschein fest. Schon seit Tagen seien die Handelsvolumina sehr niedrig. "Man könnte fast schon von vorweihnachtlicher Ruhe sprechen", fügte er hinzu. Viele Händler vermuten, dass die professionellen Investoren ihre Bücher für das Jahr schon geschlossen haben.

Selbst eine Flut von Unternehmensbilanzen hat die Anleger in den vergangenen Tagen nicht in großem Umfang an den Markt locken können. Dennoch hat sich der Dax in dieser Woche schon um rund drei Prozent nach oben gerobbt. "Solange die Kurse steigen, lehnt man sich zurück und genießt", sagte ein Händler. "Erst wenn es plötzlich nach unten geht, werden die Leute nervös. Am liebsten tun die meisten aber gar nichts mehr."

Enttäuschende Wachstumszahlen aus Deutschland - der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone - blieben laut Händlern weitgehend unbeachtet an der Börse. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt war im dritten Quartal um 0,7 Prozent gewachsen. Analysten hatten mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet. Der Fokus liege weiter auf den USA, sagte Händler. Dort wird am Nachmittag neben den Importpreisen und der Handelsbilanz das von Reuters zusammen mit der Uni Michigan errechnete Verbrauchervertrauen veröffentlicht.

DAX-GEWINNER K+S UND LUFTHANSA

Im Dax blieben die VW-Stammaktien unter Druck. Die Titel fielen um bis zu 4,7 Prozent auf 93,60 Euro und notierten damit so niedrig wie seit dem 6. März 2007 nicht mehr. Am Vortag waren VW erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder unter 100 Euro gefallen. Händler führten die Verluste weiter auf Spekulationen über einen Abstieg der Titel aus dem Leitindex zurück. Zudem habe das Durchbrechen der 100-Euro-Marke Verkäufe ausgelöst. Seit August ist der Börsenwert von VW um gut 46 Milliarden Euro geschmolzen. Die mittelfristig als Dax-Nachrücker gehandelten VW-Vorzüge stiegen um 0,8 Prozent auf 60,50 Euro.

Zu den Gewinnern im Dax zählten nach der Vorlage ihrer Geschäftszahlen am Donnerstag die K+S-Aktien mit einem Plus von 1,3 Prozent. Lufthansa-Aktien stiegen um ebenfalls 1,3 Prozent und profitierten von einer guten Branchenstimmung, nachdem die Fusion von British Airways mit Iberia zur drittgrößten Fluggesellschaft der Welt in trockenen Tüchern ist. Die Titel beider Gesellschaften setzten ihren Höhenflug vom Donnerstag fort.

Die unerwartet deutliche Rückführung des IVG-Verlustes im dritten Quartal trieb die Aktien der Immobiliengesellschaft im MDax<.MDAXI> um 7,5 Prozent in die Höhe. Die Aktien von Bauer verteuerten sich um drei Prozent, nachdem der Spezialtiefbaukonzern seine Prognose bestätigt hatte.

Mit Enttäuschung reagierten die Anleger auf den Zwischenbericht des Stahlhändlers KlöCo, der aus den roten Zahlen nicht herauskommt. Mit einem Minus von knapp vier Prozent waren die Titel das Schlusslicht im MDax. (Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Georg Merziger)