FOKUS 1-Dax hält sich über 5000 Punkte - Arcandor im Blick

* Wachsende Unsicherheit über Zukunft drückt Arcandor-Aktien

* Stahlwerte im Aufwind

* Infineon profitiert von positivem TI-Ausblick

(neu: Händleraussagen, Stahlwerte, Infineon)

Frankfurt, 09. Jun (Reuters) - Dank positiver Vorgaben von der Wall Street hat der Dax<.GDAXI> am Dienstag wieder etwas Boden gutgemacht. Der Leitindex stieg bis zum späten Vormittag um 0,5 Prozent auf 5028 Zähler. Für gute Stimmung sorgte die Prognoseanhebung des US-Chipherstellers Texas Instruments (TI). "Das sehen viele Marktteilnehmer als positives Signal für den gesamten Aktienmarkt", sagte Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB.

Ein anderer Börsianer hielt die Dax-Aufschläge nicht von Dauer, da keine Ansätze für eine nachhaltige Erholung zu sehen seien. Es fehle an positiven fundamentalen Daten. "Die Rally der vergangen Wochen ist zu weit nach vorne gelaufen. Deshalb dürfte es für den Dax weiter nach unten gehen." Entscheidende Impulse werden erst von den US-Einzelhandelsumsätzen am Donnerstag und den Daten zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan am Freitag erwartet. "Dann zeigt sich, welche Richtung die Aktienmärkte einschlagen. Ein weiterer Dämpfer wäre möglich", beurteilte ein Händler.

Zu den Favoriten der Anleger zählten Stahlwerte, nachdem sie am Vortag mit Kursabschlägen aus dem Handel gegangen waren. Händler verwiesen auf steigende Rohstoffpreise, in deren Schlepptau Aktien aus dem Grundstoffsektor gefragt waren. ThyssenKrupp und Salzgitter gehörten mit einem Plus von jeweils rund drei zu den größten Gewinnern im Dax. Im MDax<.MDAX> rückten Klöckner & Co 1,5 Prozent vor. Arcelormittal zählte mit einem Plus von über zwei Prozent zu den größten Gewinnern im EuroStoxx50<.STOXX50E>.

Im Fokus der Anleger stand erneut das Schicksal von Arcandor, deren Aktien eine Berg- und Talfahrt hinlegten. Die Papiere pendelten am späten Vormittag um ihren Vortagsstand von 1,06 Euro. Zeitweise fielen sie um mehr als 18 Prozent auf 0,86 Euro, nachdem sie noch mit einem Plus von rund 22 Prozent in den Handel gestartet waren. Nach Einschätzung von UniCredit-Analyst Volker Bosse steht das Unternehmen unter extremen Zeitdruck, und auch bei einem Zusammenschluss des Warenhausgeschäfts mit der Metro-Tochter Kaufhof würde die finanzielle Situation sehr kritisch bleiben. Auch eine Rettung dürfte nicht ohne eine massive Kapitalerhöhung über die Bühne gehen, gab ein weiterer Börsianer zu bedenken.

Im TecDax profitierten die Aktien von Infineon vom positiven Ausblick des US-Rivalen TI. Mit einem Plus von 2,5 Prozent führten sie die Gewinnerliste im Technologieindex an.

(Reporter: Peggy Kropmanns; redigiert von Ralf Banser)