Zürich, 30. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitagmittag
nach einem eher lustlosen Handelsverlauf leicht ins Minus gedreht. Abgaben
in den wenig konjunktursensitiven Pharmawerten Novartis und
Roche sowie dem Lebensmittelmulti Nestle bremsten die sich
zuvor abzeichnende Erholung. Allerdings verhinderten die mehrheitlich guten
Unternehmensabschlüsse und die Hoffnung auf rasche Hilfe für das
krisengeschüttelte Griechenland einen stärkeren Kursrückgang. Die weitere
Entwicklung dürfte von den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten
mitbestimmt werden, hiess es im Handel.
Der SMI<.SSMI> der Bluechips notierte gegen 12.30 Uhr um 0,3 Prozent
schwächer mit 6650 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> ermässigte sich um 0,2
Prozent auf 5887 Zähler.
Grosse Aufmerksamkeit zogen die Aktien des Belag- und
Klebstoffherstellers Forbo auf sich. UBS platzierte für den
Forbo-Grossaktionär Michael Pieper beziehungsweise dessen Artemis Holding
172.000 Aktien zu 438 sfr. Die Aktie verlor 3,8 Prozent auf 453 sfr.
Ansonsten richteten die Anleger ihren Blick auf die Aktien der Credit
Suisse , die stabil notierten. Die Grossbank hält in Zürich ihre
Generalversammlung ab, an der unter anderem die Management-Boni ein heiss
diskutiertes Thema sein dürften. Im Kreuzfeuer steht vor allem Konzernchef
Brady Dougan, der zusätzlich zu seinem Jahresgehalt von 19,2 Millionen
Franken noch einen Aktienbonus von 71 Millionen Franken aus einem in 2005
aufgelegten fünfjährigen Bonusplan erhielt.
Die Titel der Konkurrentin UBS stiegen um 0,1 Prozent. Die
Papiere der St. Galler Kantonalbank sanken um 5,25 sfr. Sie werden
ex-Dividende von 20 sfr gehandelt.
Nach frühen Gewinnen wurden die Versicherungspapiere zuletzt leichter
gehandelt. Händler rechneten mit kräftigen Kursgewinnen, wenn sich eine
tragfähige Lösung in der Schuldenkrise in Euroland abzeichnet.
Versicherungen halten sehr viele Obligationen in ihren Büchern. "Darunter
dürfte auch die eine oder andere Position aus einem der gefährdeten Länder
sein", sagte ein Händler. Baloise legten gegen den Trend ein
Prozent zu. Die Baloise verlängert ihr Aktienrückkaufprogramm um ein Jahr.
Die Aktien von Transocean büssten 1,7 Prozent auf 85,50 sfr
ein. In den USA verlor die Aktie 7,5 Prozent. Nach dem Untergang einer
Ölplattform kommt es zu einer Umweltkatastrophe, weil täglich 800.000 Liter
Rohöl ins Meer austritt.
Gut gehalten bis etwas fester zeigten sich die Aktien zyklischer
Unternehmen, die von der Konjunkturhoffnung profitierten. Swatch,
Sulzer, Syngenta, Oerlikon und Fischer
rückten deutlich vor.
Charles Vögele kletterten knapp vier Prozent auf 51,70 sfr.
Die Modekette hat die Schauspielerinnen Penelope und Monica Cruz als
Werbeträger engagiert.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)