FOKUS 1-Gewinn-Hoffnungen und schwacher Dollar heben US-Börse

* Hoffnung auf starke Quartalszahlen in dieser Woche

* Schwacher Dollar hilft Rohstoff-Konzernen

(neu: Weiterer Kursverlauf, Öl-Preis, Zitate)

- von Edward Krudy -

New York, 12. Okt (Reuters) - Die Hoffnung auf eine starke Berichtssaison und die Folgen eines schwachen Dollars haben den US-Börsen einen freundlichen Wochenauftakt beschert. Die Talfahrt des Greenback half am Montag den Rohstoffpreisen und damit den Aktien der Branche. Zudem dürfte eine schwächere US-Währung die Exporteinnahmen vieler amerikanischer Konzerne anfachen - für viele Händler ein wichtiger Faktor vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen von gleich mehreren Schwergewichten.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg bis zum Mittag um 0,4 Prozent auf 9909 Punkte. Am Freitag hatte der Leitindex die Woche mit dem höchsten Schlussstand seit Jahresbeginn beendet. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 0,6 Prozent auf 1078 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte 0,5 Prozent auf 2150 Punkte zu.

Vom schwachen Dollar und steigenden Rohstoffpreisen profitierten etwa die Titel von Freeport-McMoran Copper & Gold mit einem Plus von 0,77 Prozent. Aktien von ConocoPhilips kletterten wegen des Preisanstiegs beim Öl um 1,4 Prozent. Ein Barrel Öl kostete mehr als 73 Dollar, getrieben von der Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung.

Analysten gingen von anhaltend guten Nachrichten aus dem Rohstoffsektor aus. "Er ist an die Dollarschwäche gekoppelt", sagte Chad Morganlander von Stifel Nicolaus & Co. "Aber selbst wenn sich bei einem starken Dollar eine weitere Erholung der Weltwirtschaft zeigt, wird man eine anhaltende Nachfrage nach Rohstoffen sehen."

SCHWERGEWICHTE DER "EARNINGS SEASON" IM BLICK

Börsianern zufolge wird das Wohl und Wehe der Wall Street in dieser Woche von der Berichtssaison geprägt. Mehrere Schwergewichte des Dows und einige der größten Banken legen ihre Quartalszahlen vor. Die Aktien von Google stiegen um 1,7 Prozent, nachdem mehrere Experten ihre Prognose für den Internetkonzern erhöhten. Auch die Quartalszahlen von Intel, Johnson & Johnson, JP Morgan, Goldman Sachs, IBM, Bank of America und General Electric werden in den kommenden Tagen erwartet.

Zu den Gewinnern gehörte die Beteiligungsgesellschaft Blackstone. Deren Aktien legten um mehr als sechs Prozent zu, nachdem durchgesickert war, dass der Konzern bis zu acht seiner Firmen an die Börse bringen will. Händler werteten dies als weiteren Beleg für die Normalisierung an den Finanzmärkten. Kritische Stimmen warnten jedoch gleichzeitig, dass Blackstone die hohen Kurse vielleicht nur zum Kasse machen nutzen wolle, da die Gesellschaft keine weiteren Wertsteigerungen erwarte.

Auch die Titel des Elektrowerkzeugherstellers Black & Decker gewannen 6,5 Prozent, weil die Firma ihre Gewinnziele für das dritte Quartal anhob. Dagegen fielen KB Home um fünf Prozent, nachdem der Hausbauer Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC zu seinem Unternehmen einräumen musste. Die Titel von Digital River stürzten gar um fast 38 Prozent ab, weil Großkunde Symantec einen Vertrag nicht verlängerte.

(Geschrieben von Scot W. Stevenson; redigiert von Birgit Mittwollen)