Zürich, 12. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag schwächer tendiert. Händler sprachen von einer
Konsolidierung der jüngsten Kursgewinne. Verhaltene Vorgaben aus
den USA und Asien sowie die schwächeren US-Aktienfutures
lasteten auf dem Markt. Zudem enttäuschten die jüngsten
Alcoa-Zahlen: Überraschend war der Aluminiumkonzern im
vierten Quartal wieder in die roten Zahlen gerutscht.
Der SMI<.SSMI> notierte am frühen Nachmittag um 0,5 Prozent
tiefer bei 6558 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls um
0,5 Prozent auf 5664 Zähler.
Gegen den Trend zulegen konnten Actelion. Der
Biotechnologiekonzern übertraf 2009 seine Ertragsprognosen. Der
Nettoumsatz und das Cash-EBIT stiegen in Lokalwährungen
gerechnet um mehr als 19 Prozent. Die Aktie stand zuletzt knapp
ein halbes Prozent im Plus.
Auch Swiss Life trotzten dem Trend und konnten die
jüngsten kräftigen Kursavancen verteidigen. Die Spekulationen
über ein Interesse des deutschen Allianz-Konzerns am
grössten Schweizer Lebensversicherer hätten sich zwar gelegt,
verkaufen wollten die Marktteilnehmer aber nicht. "Die Meinungen
der Analysten stimmen wohl mit denen der Händler nicht ganz
überein", sagte ein Broker. Für Analysten machen die
Übernahmespekulationen jedenfalls keinen Sinn.
Unter Gewinnmitnahmen litten zyklische Werte, die zuletzt
von Konjunkturhoffnungen angetrieben, kräftig zugelegt hatten.
ABB und Holcim büssten gegen ein Prozent ein.
Dies obwohl Goldman Sachs das Kursziel für beide Titel erhöht
hatte.
Richemont büssten 2,7 Prozent ein. Die Aktie des
Luxusgüterherstellers hatte im Vorjahr mehr als 70 Prozent
gewonnen und den Aufwärtstrend im neuen Jahr zunächst
fortgesetzt. Das Zwischenergebnis von Richemont wird kommende
Woche erwartet.
Auch die Aktien von Adecco, die am Freitag trotz
enttäuschender US-Arbeitsmarktdaten auf einem Hoch geschlossen
hatten, sackten um zwei Prozent ab. "Die US-Daten wirken mit
einer leichten Verzögerung", sagte ein Händler. Zudem war der
europäische Beschäftigungsindex - der Monster Employment Index -
im Dezember nicht wieder gestiegen. Händler wiesen auch darauf
hin, dass UBS die Aktie weiterhin zum Verkauf empfiehlt.
Die Bankaktien setzten die Konsolidierung des Vortags fort.
Credit Suisse schwächten sich um 0,2 Prozent ab,
UBS und Julius Bär sanken gar um 1,2
beziehungsweise 1,6 Prozent.
Bei den Nebenwerten legten die Titel des Sanitärtechnikers
Geberit und des Schraubenhändlers Bossard zu.
Geberit steigerte die Ebitda-Marge 2009 deutlich obwohl der
Umsatz um 11,2 Prozent sank. Bossard berichtete einen
Umsatzrückgang von 30 Prozent, sieht im vierten Quartal aber
eine Trendwende und spricht von verbesserten Aussichten.
Weiter auf dem Vormarsch waren auch die Aktien von Schmolz +
Bickenbach. Die Aktie des Stahlkochers gehöre zu den
Werten, die kursmässig stark zurückgeblieben seien.
Basilea büssten vier Prozent ein. Jefferies hatte
die Aktie auf "Underperform" von "Hold" zurückgestuft.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)