Zürich, 07. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach schwankendem Kursverlauf in enger Spanne schwächer
tendiert. Im Blickpunkt der Anleger stand insbesondere der
Vermögensverwalter Julius Bär, der das Schweizer
Privatbankgeschäft der niederländischen ING für 520
Millionen Franken kauft und damit seine die Kundenvermögen um
zehn Prozent ausbaut. Die Bär-Aktien stiegen gegen den
schwächeren Sektortrend<.SX7P> um 2,6 Prozent. "Der Kaufpreis
von rund drei Prozent der verwalteten Vermögen ist attraktiv",
erklärte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> notierte 0,4 Prozent tiefer bei 6250 Punkten.
Nach Ansicht der Charttechniker der Deutschen Bank trifft der
Leitindex bei 6280 Punkten auf Widerstand und bewegt sich in der
Nähe des überverkauften Bereichs. Der breite SPI<.SSHI> verlor
0,3 Prozent auf 5399 Zähler.
Händler sprachen von weiterhin tiefen Umsätzen.
Unterstützung komme von den leicht festeren US-Aktienfutures,
die eine freundliche Eröffnung der amerikanischen Börsen
erwarten liessen. Neue Impulse erhoffen sich die Anleger von der
beginnenden US-Bilanzsaison, die Aufschluss über den Zustand der
weltgrössten Volkswirtschaft bringen soll, nachdem die
Konjunkturdaten zuletzt auf eine Erholung hingedeutet hatten.
Nach Börsenschluss legt als erster der Aluminiumkonzern
Alcoa seine Zahlen vor. Am Freitag folgt mit dem Aromen-
und Duftstoffhersteller Givaudan der erste grössere
Schweizer Konzern.
Der Finanzsektor präsentierte sich uneinheitlich. Während
die UBS-Aktien 0,6 Prozent nachgaben, notierte Credit
Suisse nahezu unverändert. Versicherer konnten meist
leicht zulegen. Baloise übernimmt für 23 Millionen Euro
den Versicherer Fortis Luxembourg IARD; die Aktien stiegen um
0,6 Prozent. Auch Zurich Financial und Swiss
Life rückten moderat vor.
Bremsend wirkte sich die Schwäche der Pharmaschwergewichte
auf den Markt aus. Die Roche-Genussscheine verloren 0,2
Prozent, obwohl die japanische Tochter Chugai<4519.T> ihre
Gewinnprognose angehoben hat. Novartis lag 0,9 Prozent
im Minus. Die EU-Kommission hat verschiedene europäische
Pharmaunternehmen wegen des Verdachts auf Preisabsprachen
durchsucht, darunter Gebäude der Novartis-Generikatochter Sandoz
in Frankreich.
Die grössten Gewinne unter den Bluechips neben Julius Bär
verzeichneten die Titel des Agrarchemiekonzerns
Syngenta mit plus 2,6 Prozent. Syngenta-Chef Mike Mack
hat der "Handelszeitung" gesagt, Das Unternehmen könne in der
zweiten Jahreshälfte von einer günstigeren Wechselkurs- und
Rohstoffpreisentwicklung profitieren.
ABB verlor 1,6 Prozent an Wert. Die EU-Kommission
hat gegen den Schweizer Elektrotechnikkonzern wegen Beteiligung
an einem Transformatoren-Kartell ein Busse von fast 34 Millionen
Euro verhängt.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)