* EZB lässt Zinsen unverändert
* Nach vier Tagen steigender Kurse sackt Dax ab
* Linde fallen nach Zahlen
(neu: EZB-Zinsentscheid, Linde)
Frankfurt, 04. Mär (Reuters) - Nach schwachen Vorgaben aus
Asien und den USA haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am
Donnerstag die Gewinne der vergangenen Tage mitgenommen. Der
Dax<.GDAXI> verlor deshalb bis zum frühen Nachmittag 0,3 Prozent
auf 5803 Punkte. Allerdings blieben die Umsätze gering. "Viele
Anleger sind einfach nicht dabei. Sie wollen abwarten, was die
EZB heute entscheidet und wie sich die Lage in Griechenland
weiter entwickelt, und dann steht am Freitag noch der
Arbeitsmarktbericht aus den USA an", sagte ein Händler.
Die EZB ließ die Leitzinsen wie erwartet unverändert. Am
Nachmittag wird EZB-Chef Jean-Claude Trichet vor die Presse
treten und die Entscheidungen des Rates zum allmählichen
Ausstieg aus der Krisenpolitik der übermäßigen Geldversorgung
bekanntgeben. Börsianer rechnen zudem mit Aussagen der
Währungshüter zu Griechenland und dem Euro. Ebenso beäugt
wird der Wochenbericht vom Arbeitsmarkt in den USA.
LINDE NACH ZAHLEN SCHWÄCHER - VERSORGER IM MINUS
Beim Industriegasespezialist Linde missfiel
offenbar einigen Anlegern, dass der Ausblick auf 2010 erst bei
Vorlage der endgültigen Zahlen am 17. März gegeben wird. Die
Papiere lagen bis zu 2,2 Prozent tiefer bei 84,17 Euro, nachdem
sie zuvor unverändert notiert hatten. "Allerdings ist es aus
meiner Sicht ganz normal, dass eine Prognose erst bei
Veröffentlichung der endgültigen Zahlen gegeben wird", sagte ein
Händler.
Zu den größten Verlierern im Dax zählten auch die
schwergewichteten E.ON-Aktien. Sie gaben 0,6 Prozent
ab. Auch RWE tendierten schwächer. Händler sagten, dass
ein trüber Ausblick des französischen Versorgers GDF
Suez die Stimmung im Sektor drückte. Der Konzern hatte
seine Prognose für 2010 gesenkt. Suez-Aktien fielen in Paris um
2,5 Prozent.
Siemens sanken um 1,2 Prozent. Am Markt wurde das
darauf zurückgeführt, dass China der "Financial Times
Deutschland" zufolge den Ausbau des Eisenbahnnetzes für
Hochgeschwindigkeitszüge drosseln will. Dabei drohten
Unternehmen aus dem Ausland Auftragseinbrüche.
Auf der Gewinnerseite standen im Dax dagegen
Fresenius, die nach einer Reihe positiver
Analystenkommentare bis zu 1,6 Prozent zulegten. Die Analysten
von Citigroup waren von ihrer Verkaufsempfehlung abgerückt und
hatten die Papiere im Nachgang der bereits veröffentlichten
Rekordzahlen für 2009 auf "Hold" hochgestuft. Auch Finanzwerte
legten mehrheitlich zu, Commerzbank gewannen rund zwei
Prozent auf 5,69 Euro.
Beiersdorf machten anfängliche Verluste wett und
lagen 0,23 Prozent höher. Der vor allem für seine Marke Nivea
bekannte Kosmetikkonzern rechnet nach einem Gewinnrückgang im
vergangenen Jahr 2010 mit einem stabilen Geschäft.
Bei den Nebenwerten profitierten die Aktien von
Singulus und Balda vom bevorstehenden Aufstieg
in den TecDax<.TECDAX> und den SDax<.SDAXI>. Singulus legten 7,5
Prozent zu auf 4,872 Euro, Balda bis zu sieben Prozent auf 3,59
Euro.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Olaf Brenner)