* US-Daten drücken auf Kurse
* Aussichten bremsen Versicherungen
(neu: aktualisierte Kurse, US-Daten)
Zürich, 30. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag im späten Geschäft nachgegeben. Ein unerwarteter
Rückgang beim US-Index des Verbrauchervertrauens drückte nach
einem über weite Strecken gehaltenen Verlauf den Markt in die
Minuszone. Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,6
Prozent tiefer auf 5411 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank 0,5
Prozent auf 4667 Zähler zu.
Die Banken gaben ihre Gewinne im späten Geschäft zum
grössten Teil preis. Credit Suisse und UBS
lagen noch leicht in der Gewinnzone. Vor dem Ende des Halbjahres
kam es auch zu Gewinnmitnahmen.
Die UBS-Aktie lag aber nicht schlecht im Markt. Händler
sagten, die Aktie werde aufgrund der Kapitalerhöhung im MSCI
eine höhere Gewichtung erhalten. Zudem profitiere der Titel von
Spekulationen, dass es im Steuerverfahren mit den USA doch eine
aussergerichtliche Lösung geben könnte. "Auch dass UBS so gut an
neues Geld kommt, stimmt positiv", sagte ein Händler. Nach der
Kapitalerhöhung um 3,8 Milliarden sfr in der Vorwoche konnte UBS
eine Anleihe über zwei Milliarden Euro gut bei Anlegern
platzieren.
Die Titel der Privatbank Julius Bär dagegen sackten
um fast drei Prozent ab. Am Nachmittag stimmten die Aktionäre
auf der ausserordentlichen Generalversammlung über die geplante
Abspaltung des Asset Managements für institutionelle Klienten
von der Privatbank ab.
Die Allbranchenversicherer Baloise, Helvetia
und Zurich sanken um über zwei Prozent. Eine
Studie des Schweizer Rückversicherungskonzerns Swiss Re
kam zu dem Schluss, dass die Versicherungsindustrie 2009 mit
stagnierenden oder erneut sinkende Prämieneinnahmen rechnen
muss.
Die wenig konjunktursensitiven Werte Novartis und
Roche verloren jeweils ein halbes Prozent. Die Meldung,
dass in Dänemark zum ersten Mal ein Fall von Tamiflu-Resistenz
bei Schweinegrippe bekanntgeworden ist, habe keinen stärkeren
Einfluss auf den Börsenkurs des Roche-Genussscheins. Laut Roche,
sind Fälle von Tamiflu-Resistenz bei der saisonalen Grippe
bekannt und es sei daher nicht überraschend, dass es auch bei
H1N1 zu einer Resistenzbildung gekommen sei. Roche arbeite
daran, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Auch Nestle gaben ein halbes Prozent nach. Die
US-Gesundheitsbehörde FDA hat Spuren von E. coli Bakterien in
eine Nestle-Backprodukt gefunden. Nestle hat den Teig
allerdings bereits aus dem Verkauf zurückgezogen. Wichtiger sei,
dass Nestle am Vortag Prognosen für 2009 bestätigt habe, hiess
es im markt. Nestle strebt ein organisches Wachstum von fünf
Prozent und eine Verbesserung der Ebit-Marge an.
Die Aktie des Pharmazulieferers Lonza stieg um 2,2
Prozent. Händler verwiesen darauf, dass die Aktie wieder in den
SMI aufsteigen und dort den Titel von Nobel Biocare
ersetzen könnte. "Es ist so gut wie sicher, dass Lonza wieder in
den SMI kommt", sagte ein Händler. Stichtag dafür ist der
heutige Halbjahresultimo. Der Entscheid der Schweizer Börse wird
anfangs Juli erwartet. Nobel büssten 1,5 Prozent ein.
Die Aktien der beiden Biotechnologieunternehmen
Santhera und Newron legten massiv zu. Santhera
teilte mit, das Medikament Fipamezole habe in einer
Phase-IIb-Studie seine Wirksamkeit bei Dyskinesie
(Bewegungsstörungen) bei Parkinson-Patienten nachgewiesen.
Newron veröffentlichte nach eigenen Angaben erfreuliche
Studienresultate zum Medikament Safinamide.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)