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FOKUS 3-Irak-Verunsicherung bremst Dax - Technologiewerte fest

Veröffentlicht am 18.12.2009, 18:20

* Irak: Iranische Soldaten besetzen umstrittenes Ölfeld

* Infineon an Dax-Spitze

* Anleger setzen auf Dax-Rauswurf von VW-Stämmen

(neu: Schlusskurse, Irak, VW, RIM)

Frankfurt, 18. Dez (Reuters) - Verunsicherung über Spannungen zwischen den beiden Ölstaaten Irak und Iran haben die Aktienmärkte am Freitag gebremst. Der Dax<.GDAXI> schloss am sogenannten Hexensabbat 0,2 Prozent tiefer bei 5831 Punkten. Zuvor hatten noch ermutigende Zwischenberichte von US-Technologie-Unternehmen sowie eine bessere Stimmung in der deutschen Wirtschaft den deutschen Leitindex auf bis zu 5900 Punkten hochgetrieben, womit er nur noch drei Punkte von seinem am Mittwoch erreichten Jahreshoch entfernt war. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> notierte 0,7 Prozent tiefer bei 2871 Punkten.

Händlern zufolge blieb am Hexensabbat der Verfall sowohl von Optionen als auch von Terminkontrakten auf Indizes und auf Aktien an den Terminbörsen ohne große Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Da sich zuletzt viele Aktien in einer engen Spanne bewegten, hätten sich die Anleger gut positionieren können.

Im Zuge von Kursverlusten an der Wall Street drehte der Dax im späten Geschäft ins Minus. Nach Angaben der irakischen Regierung in Bagdad haben iranische Soldaten ein umstrittenes Öl-Feld auf irakischem Staatsgebiet besetzt. Der Iran wies einem Medienbericht zufolge die Vorwürfe des Nachbarlandes zurück. In Reaktion auf die Spannungen legte der Dollar zu, was an den Finanzmärkten als Ausdruck der gewachsenen Verunsicherung der Anleger gewertet wurde. Die US-Währung gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten.

Am Vormittag hatte der Ifo-Geschäftsklimaindex, der im Dezember etwas stärker zulegte als von Volkswirten erwartet, noch die Stimmung gehoben. "Der Ifo-Index bestätigt die konjunkturelle Erholung, so dass sich für das vierte Quartal eine hohe Wachstumsdynamik abzeichnet. Im historischen Vergleich ist der Ifo-Index aber noch auf moderatem Niveau", erklärte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba.

US-TECHNOLOGIEBÖRSE GEGEN DEN TREND IM PLUS

Gestützt wurde der Markt von Geschäftszahlen der beiden als Stimmungsbarometer geltenden Unternehmen Research in Motion und Oracle, deren Aktien um knapp zehn beziehungsweise sieben Prozent stiegen. Der BlackBerry-Hersteller Research in Motion steigerte seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal um mehr als die Hälfte, während Oracle mehr Software verkaufte als erwartet. Gegen den Trend lag daraufhin in New York der Technologie-Index Nasdaq-Composite<.IXIC> 0,6 Prozent im Plus.

Auch in Frankfurt waren Technologiewerte bei Anlegern begehrt. Die Aktien des Halbleiter-Herstellers Infineon führten den Dax mit einem Plus von vier Prozent auf 3,59 Euro an. Die Analysten von JP Morgan hatten das Kursziel für die Papiere des Chipanbieters auf 5,50 Euro erhöht. Konkurrenten wie Texas Instruments und National Semiconductor hätten sich zuversichtlich zur Geschäftsentwicklung geäußert, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Hoffnung auf eine Belebung des Marktes verhalf den Aktien des Oracle-Konkurrenten SAP zu einem Plus von zwei Prozent - obwohl der US-Konzern den Walldorfern Marktanteile abgenommen hatte. LBBW-Analyst Stephan Wittwer blieb bei SAP jedoch skeptisch. Vergleiche man die Entwicklung der Lizenzumsätze der beiden Unternehmen in den vergangenen Quartalen, sei die Schwäche von SAP ein Grund für die Stärke von Oracle, urteilte er.

VW-Stammaktien waren nach der Anteilsaufstockung des Emirats Katar mit einem Minus von 4,7 Prozent auf 76,25 Euro Dax-Schlusslicht. Händler zufolge setzten Anleger auf einen baldigen Rauswurf der Stämme aus dem Leitindex. "Katar hat wie erwartet seinen Anteil auf 17 Prozent gesteigert, und damit könnte der Streubesitz unter die für die Dax-Mitgliedschaft notwendigen zehn Prozent fallen", sagte ein Börsianer. Die als Dax-Nachrücker gehandelten VW-Vorzüge konnten ihre Gewinne von bis zu 4,3 Prozent nicht halten und schlossen 0,4 Prozent tiefer.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Georg Merziger)

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