(neu: Schlusskurse)
Zürich, 03. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten tief im Minus
geschlossen. In den den USA fielen im März mit 663.000 deutlich
mehr Stellen der Rezession zum Opfer als Ökonomen erwartet
hatten. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 8,5 Prozent das
höchste Niveau seit 1983.
Der SMI<.SSMI> beendete den Handel um 2,6 Prozent tiefer mit
5043 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 2,1 Prozent auf 4248
Zähler.
Während Konjunkturhoffnungen den zyklischen Aktien und die
Lockerung der US-Bilanzierungsvorschriften einzelnen
Finanzwerten Auftrieb verliehen, kamen die schwer gewichteten
Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestle sowie der
Pharmafirmen Novartis und Roche unter die
Räder. Die Nestle-Aktien sanken um 2,5 Prozent, die von Novartis
fielen um 3,3 Prozent und die Roche-Genussscheine büssten sogar
4,6 Prozent ein. Hingegen waren die Titel des Zementkonzerns
Holcim mit einem Kursaufschlag von 3,4 Prozent gesucht.
Auch bei den Autozulieferern wie Rieter und
Fischer sowie bei Oerlikon kam es zu
Kurssprüngen von sieben Prozent oder mehr.
Händler sprachen von Sektorrotationen. "Die Leute schichten
aus den defensiven Sektoren in zyklische um, weil diese bei
einer anziehenden Konjunktur bessere Chancen haben", sagte ein
Händler.
Die Aktien des Aromen- und Riechstoffherstellers
Givaudan schossen 12,2 Prozent hoch. Händler sprachen
von Deckungskäufen nach der Veröffentlichung des Umsatzes für
das erste Quartal. Givaudan bekräftigte, 2009 schneller als der
Markt wachsen zu wollen.
Zu höheren Kursen gehandelt wurden anfangs auch die
Finanzwerte, bevor dann im späten Geschäft Gewinnmitnahmen die
Kurse wieder abrutschen liessen. UBS hielt sich 0,7
Prozent im Plus, während Credit Suisse nach dem starken
Anstieg vom Vortag 5,2 Prozent verlor.
Weiter im Aufwind befand sich Swiss Re mit einem
Plus von 2,7 Prozent. Zeitweise hatte der Titel sieben Prozent
gewonnen. Marktteilnehmer nannten für den Stimmungsumschwung bei
dem Rückversicherer eine Reihe von Gründen. Die am Vortag
bekanntgegebene Bestellung eines COO unterstreiche die
Rückbesinnung des Unternehmens auf das Kerngeschäft und helfe
dem Titel ebenso wie der angekündigte Stellenabbau, die in
Aussicht gestellten Einsparungen oder die Änderungen des
Rechnungslegungsstandards US-GAAP. Cheuvreux stufte Swiss Re auf
Outperform von Sell hoch.
Einbussen verbuchten dagegen die Aktien des Einzelhändlers
Dufry. Dieser hatte einen negativen Ausblick abgegeben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)