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FOKUS 3-Rettungspakete schieben Dax an - Nervosität bleibt

Veröffentlicht am 14.10.2008, 18:12
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(neu: Entwicklung der US-Märkte, Schlusskurse)

Frankfurt, 14. Okt (Reuters) - Am deutschen Aktienmarkt haben die von zahlreichen Regierungen geschnürten Rettungspakete den zweiten Tag in Folge für Kursgewinne gesorgt. Doch fallende Kurse an der Wall Street ließen das Plus am Dienstag schmelzen: Am Abend notierte der Dax<.GDAXI>, der zunächst um über sechs Prozent nach oben geschossen war, nur noch 2,7 Prozent höher bei 5199 Punkten. Der Stoxx50<.STOXX50>, in dem die 50 größten, börsennotierten Unternehmen Europas vertreten sind, stieg um 3,8 Prozent auf 2409 Zähler.

"Das ist immer noch das große Aufatmen", beschrieb ein Aktienhändler die Stimmung. "Aber deswegen ist noch lange nicht alles wunderbar", sagte ein anderer. "Die Marktteilnehmer sind weiter nervös. Denn die große Frage ist: Was passiert, wenn die Hilfspakete nicht greifen?", sagte ein dritter Börsianer.

DEUTSCHLAND DROHT EINE REZESSION

Zudem machten Rezessionsängste die Runde, nachdem das Herbstgutachten acht führender Wirtschaftsforschungsinstitute ein düsteres Bild für Deutschland zeichnete: Für 2009 erwarten die Institute nur noch ein Wachstum vom 0,2 Prozent, fast eine Stagnation - nach einem Plus von 1,8 Prozent in diesem Jahr. Damit stehe Deutschland "am Rande einer Rezession", sagte der Generalsekretär des Zentralverbands des deutschen Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer.

Das Thema Bankenkrise sei vorbei, "jetzt kommt der konjunkturelle Abschwung", prophezeite ein Marktteilnehmer. "Doch auch wenn wir in eine Rezession rutschen, muss man die Kirche im Dorf lassen." Die heftigen Kursverluste in den vergangenen Tagen, als der Dax innerhalb von nur einer Woche über 20 Prozent verloren hatte, seien übertrieben gewesen.

NEUE HILFSMASSNAHMEN

Die Ankündigung neuer Rettungspakete hatte für Erleichterung an den Märkten gesorgt. Nachdem am Wochenende die G7-Staaten und die Euro-Länder beschlossen hatten, die Finanzwirtschaft zu stützen, folgte am Dienstag Japan diesem Beispiel. Zudem meldete sich die US-Regierung, die kürzlich ein Rettungspaket über 700 Milliarden Dollar verabschiedet hatte, erneut zu Wort: Das US-Finanzministerium kündigte an, sich mit 250 Milliarden Dollar an amerikanischen Banken zu beteiligen. In jedes Institut, das wolle, könnten bis zu 25 Milliarden Dollar investiert werden. US-Bankenaktien schossen daraufhin in die Höhe: Bank of America verbuchten im Laufe des Tages ein Plus von 15 Prozent, Goldman Sachs stiegen um elf Prozent.

Auch in Europa machten vor allem Finanztitel Boden gut. Die Reihen der Gewinner am deutschen Markt wurden von der Aktie der Deutschen Bank mit plus 10,7 Prozent angeführt. Hypo Real Estate stiegen um 8,5 Prozent und Commerzbank um 3,5 Prozent. In Zürich verzeichneten Credit Suisse ein Plus von 15,2 Prozent. Barclays kletterten um 14 Prozent. Nicht alle Finanzwerte waren gefragt: Die Aktien von Fortis, die in der vergangenen Woche vom Handel ausgesetzt worden waren, brachen in Amsterdam um fast 80 Prozent ein. Das Institut, das im Zuge der Finanzkrise zum Teil an BNP Paribas verkauft wurde, hatte mitgeteilt, seine Quartalszahlen nicht plangemäß veröffentlichen zu können.

Auch die europäischen Autowerte holten auf. Daimler stiegen um 7,6 Prozent und BMW um 3,1 Prozent. Dagegen erwiesen sich vor allem Infineon als Belastung für den Markt. Der Titel rutschte um 11,5 Prozent ab, nachdem sich mehrere Analysten kritisch äußerten. Heftigere Kursverluste verbuchten die meisten Titel an der Isländer Börse, an der am Dienstag erstmals seit Tagen wieder gehandelt wurde: Mit der Wiederaufnahme des Handels ging es steil bergab und der isländische Aktienindex stürzte um mehr als 75 Prozent ab. Die Finanztitel waren allerdings nicht schuld - die Aktien der sechs größten Finanzinstitute durften weiterhin nicht gehandelt werden.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Alexander Hübner)

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